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Dann stell ich mich auch mal vor

 

Hallo zusammen,

 

ich lese schon seit einiger Zeit mit und habe mich nun auch dazu bewegen können, hier mal etwas zu schreiben. Für einen so ambitionierten Plan wie bei Oliver oder anderen hier im Forum habe ich schlicht und einfach zu spät angefangen, mich mit meinen Ausgaben auseinander zu setzen. Es war in der Vergangenheit einfach nur wichtig, dass man mit dem monatlich zur Verfügung stehenden Geld auskommt, sparen musste jetzt nicht unbedingt sein. Daher war ich immer schon froh, wenn ein paar Mark bzw. später Euro übrig blieben, die man dann zur Seite legen konnte. So gegen Ende 2017/Anfang 2018 bin ich dann eher zufällig über einige Finanzblogs auch auf Olivers Frugalistenblog gestoßen und ab diesem Zeitpunkt fand ein finanzielles Umdenken bei mir statt. Mit dieser Vorgeschichte sehe ich bei mir auch eher eine finanzielle Erleichterung im Rentenalter als eine finanzielle Unabhängigkeit zu einem Zeitpunkt X.

 

Ich würde mich und meinen Lebensstil nicht wirklich als frugal oder frugalistisch beschreiben. Ich repariere z.B. nicht selbst, weil ich es dadurch in der Regel nur verschlimmern würde. Und auch so Gewohnheiten, wie geplante Wocheneinkäufe liegen mir nicht wirklich. Ich komme auf meiner täglichen Pendelstrecke an Supermärkten vorbei, also kann ich auch täglich schauen, was es gerade gibt und auf was ich gerade Appetit habe. Daneben gönne ich mir auch den unfrugalen Luxus eines Pkws. Und zu guter Letzt lebe ich in einer selbstgenutzten Eigentumswohnung, die ich noch abbezahle.

 

Meine Sparleistungen sind noch immer eher überschaubar, da ich aktuell die Tilgung meiner Bauspardarlehen vorantreibe und 2018 dort 14,5 T€ reingeflossen sind. Mein Ziel ist es hier, etwa Mitte 2021 in einer abbezahlten Wohnung zu leben.

 

Daneben sind noch gut 9 T€ in andere Sparformen geflossen (7,5 T€ durch mich und der Rest durch den Staat bzw. den AG). Meine VL gehen in Fonds, dann habe ich etwa 3 T€ in ETFs angelegt und neben einer bAV, in die 2018 monatlich 260 Euro (ab 2019 sind es 268 Euro) mit 33%iger AG-Beteiligung flossen, habe ich noch eine, vor ewigen Zeiten abgeschlossene, Riesterrente.

 

Und gerade diese bringt mich in letzter Zeit öfter ins Grübeln, ob ich sie weiter besparen soll oder ob ich sie ruhen lasse und meine monatlichen Raten lieber in Fonds stecken soll. Vielleicht könnt ihr mir ja mal eure Ansichten mitteilen. Bei der Riesterrente handelt es sich um ein Fondsprodukt der UnionInvestment und ich zahle auf den maximalen Sonderausgabenabzug ein, also inkl. Zulage 2.100 Euro pro Jahr. Zum Ende 2018 belaufen sich meine reinen Einzahlungen und die Zulagen (also der später zur Rente garantierte Betrag) auf 25.249 Euro, der Kurswert belief sich auf 31.838 Euro. Die Fonds laufen also an sich gar nicht mal schlecht. Und dank des Sonderausgabenabzugs in der Steuererklärung bekomme ich auch jährlich mehrere hundert Euro zurück, zuletzt waren es, glaube ich, um die 400 Euro.
Was würdet ihr machen? Eine sichere Rendite von etwa 3% dank Zulage und Steuererstattung mit der Aussicht auf weitere Kursgewinne weiter besparen oder den Eigenanteil lieber direkt selbst anlegen?

Herzlich Willkommen!

ich gehe mal davon aus das du `79 geboren bist, daher schön zu lesen das bei dir ein Umdenken stattgefunden hat und du bewusster mit deinen Finanzen umgehst! Aus meinem persönlichem Umfeld kenne ich viele Fälle wo genau in diesen Jahren das Gegenteil stattfindet und der Lebensstandard erhöht wird.

Gerade durch die Perspektive das du in 2 Jahren in einer abbezahlten Eigentumswohnung lebst, eröffnen sich mit den freigewordnenen Sparbeträgen tolle Möglichkeiten für einen schnellen Vermögensaufbau und in Zeit bis dorthin wirst du sicher auch feststellen wie der bewusste Umgang mit Geld es dir immer leichter macht mehr Geld für deine grösseren Ziele zur Seite zu legen.

Ich wünsche dir viel Erfolg dabei!

Ich würde den Riester weiter besparen wenn er auf Fondsbasis läuft und bisher gute Renditen gebracht hat. Wenn er schon älter ist hat er wahrscheinlich auch noch einen relativ hohen Garantiezins. Vorteil ist auch, dass er Hartz 4 sicher ist, man weiss ja nie, ausserdem kann man ihn sich schon ab 60 bis 62 Jahren auszahlen lassen(evtl mit 20-30% Éinmalzahlung zu Beginn), je nachdem wann man ihn abgeschlossen hat. Wenn man jetzt schon einige Jahre früher "in Rente" gehen möchte/bzw als Privatier leben, ist es doch gut spätestens ab 62 ein Zubrot zu haben. Riester wird zwar oft verteufelt, aber es gibt auch gute Produkte, ich habe selbst einen Fondsriester, der seit 2002 gut gelaufen ist mit >6% p.a. Gesamtrendite.

Hi,

lass die Riester auf jeden Fall. Zu meinem Vorredner ist noch hinzuzufügen, dass Riester eine Beitragsrückgewähr hat. Heißt, du bekommst auf jeden Fall deine eingezahlten Beiträge wieder raus. Das gibt es bei einem „normalen“ Fonds nicht.

Die Rendite mit Steuervorteil und Zulage wird auch noch höher sein. 🙂

Danke euch.

@zed3d: Ja, in meinem Bekanntenkreis ist es auch eher die Regel, mit seinem Geld irgendwie über den Monat zu kommen.
Und sobald meine monatlichen Raten nicht mehr in die Wohnung sondern ins Depot fließen, dann geht's ab. 🙂 Aber wie eingangs schon beschrieben, leider ein paar Jährchen zu spät, um von finanzieller Unabhängigkeit zu träumen. Aber ich denke schon, dass ich mir meinen Lebensabend deutlich erleichtern werde.

@waermflasche: Mein Riesterprodukt ist eine reine Fondsgeschichte von der Union Investment und kein Versicherungsprodukt von einem Versicherer, daher habe ich in der Ansparphase auch keine Garantieverzinsung. aber wie Matsinho richtig schrieb, sind ja immerhin die eingezahlten Beiträge und die Zulagen abgesichert.

Es stand nie in Frage den Riesterfonds zu kündigen, falls das so rübergekommen sein sollte. Da ich in dem Fall sämtliche Zulagen und steuerlichen Vorteile zurück zahlen müsste, habe ich diese Möglichkeit direkt ausgeschlossen. Die Überlegung ist, ob ich eine ähnliche Rendite erzielen könnte, wenn ich jährlich 1.956 Euro eben nicht in den Riester zahle sondern in einen Fonds meiner Wahl. Wobei ich wohl wegen der "Sicherheit", wenigstens meine Beiträge zurückzubekommen, den Riester doch weiterlaufen lassen werde.

Und wer weiß, vielleicht kommt es mir ja in den Kopf, meine Wohnung später, wenn der Riester zur Auszahlung bereit ist, umzubauen. Für wohnwirtschaftliche Zwecke kann ich wohl auch das gesamte Riestervermögen auszahlen lassen. Also nochmal danke, für eure Denkanstöße.

Soweit ich weiß kann man Riester auch beitragsfrei stellen. Dann zahlt man nur nicht weiter ein. Das was im Topf ist bleibt bis zum geplanten Endpunkt drin und wird weiterhin verzinst. Das könntest du dir überlegen 🤔

Und wer weiß, vielleicht kommt es mir ja in den Kopf, meine Wohnung später, wenn der Riester zur Auszahlung bereit ist, umzubauen. Für wohnwirtschaftliche Zwecke kann ich wohl auch das gesamte Riestervermögen auszahlen lassen.

 

Riester kann nicht generell für den Umbau/Renovierung verwendet werden. Nur für den Kauf oder Bau oder dem altersgerechten Umbau der eigenen selbst bewohnten Immobilie. Sie können auch alle Kredite, mit denen Sie Ihr Eigenheim gekauft oder gebaut haben, mit einem Wohn-Riester-Darlehen umschulden. Das gilt unabhängig davon, wann Sie den Kredit aufgenommen haben.

Riester steht als Geldrente erst spät zur Verfügung. Die Auszahlphase ist durch das Fondskonzept vorgegeben. Die Garantie kann Renditeprobleme mit sich bringen. Die mtl. Geldrente wird mit sehr hohen Lebenserwartungswerten berechnet und führt zu lebenslangen "kleinen mtl. Bruttorenten"trotz hohem erreichten Kapital.

 

3 Tage Woche. Teilzeitarbeit.

@49er: na ja, wenn der Riestervertrag zur Auszahlung ansteht, würde wahrscheinlich jeder Umbau in meiner Wohnung altersgerecht erfolgen, da ich ja leider nicht jünger werde. ;o)

Ich habe meine Planung mittlerweile dahin beschleunigt, dass ich nicht erst Mitte 2021 sondern ein halbes Jahr früher, Ende 2020, meine Wohnung abbezahlt haben werde.