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Buchhalter in Franken

Servus zusammen,

nachdem ich nun gefühlt fast jeden Vorstellungsbeitrag gelesen habe, möchte ich mich auch endlich mal vorstellen und einen Einblick in mein bisheriges Leben geben.

Ich bin Ende zwanzig, habe eine kleine Tochter die jedes Wochenende bei mir ist, eine Partnerin und wohne in einer kleinen Stadt in Franken zur Miete. (bezahlbare Wohnung). Mit meiner Expartnerin verstehe ich mich Gott sei Dank ganz gut, sodass mir Themen wie Umgangsrecht, Unterhaltsstreitigkeiten, etc. erspart geblieben sind.

Meine berufliche Laufbahn habe ich mit 16 Jahren gestartet, mit einer klassischen kaufmännischen Ausbildung. Während der Ausbildung habe ich dann meine Berufung in der Buchhaltung, Steuerthemen und im Controlling gefunden. Durch anschließende Weiterbildungen (Fachwirt, Bilanzbuchhalter) habe ich dann auch eine gut bezahlte Stelle in der Buchhaltung gefunden.

Mittlerweile habe ich mir nebenberuflich ein kleines Buchhaltungsbüro aufgebaut, habe eine geringfügige Beschäftigung bei meinem ehemaligen Lehrbetrieb und eine Vollzeitstelle als Bilanzbuchhalter.

Seit meiner Ausbildung (eig. auch schon als Kind) habe ich sehr viel gespart, somit stand mir dann mit ca. 25 Jahren einiges an Startkapital zur Verfügung um mit dem „richtigen“ investieren zu beginnen.

Zuvor lag alles auf Tagesgeldkonten / Sparbüchern, einen von der Volksbank verkauften Fonds, einer Riester-Rente und in Sparplänen herum, bevor ich durch einen guten Freund auf die Börse und dem Thema Aktien aufmerksam wurde. Seither beschäftige ich mich fast täglich mit Finanzthemen, Versicherungen, Renten, Optionen, Aktien, Immobilien, ETF´s…

 

Nachdem fast alle Altlasten aussortiert wurden (Fonds, Riester-Rente, etc.) und entsprechend umgeschichtet wurden komme ich auf folgende Vermögensaufteilung:

  • 115k Einzelaktien
  • 30k ETF´s
  • 30k Sparpläne
  • 3k Kryptos
  • 12k Riesterrente (stillgelegt)
  • 65k Optionsdepot
  • 13k Cash

In Summe knapp unter 270k

Der Aktienanteil ist bunt gemischt mit Dividenden- und Wachstumswerten in vielen Ländern, Branchen, etc, ich denke den Teil habe ich, nach zahlreichen Anfängerfehlern (Pennystocks, Wirecard, etc.) gut im Griff.

Bei den Optionen trete ich ausschließlich als Stillhalter auf, ohne allzu großes Risiko mit Cash Secured Puts und Covered Calls, Margin-Auslastung <10%. Ich schreibe Puts bis mir Aktien eingebucht werden und anschließend Calls, meister über dem vorherigen Strikepreis (sofern möglich). Hier erwirtschafte ich pro Monat im Schnitt 600€ - 800€ vor Steuer, zusammen mit Dividenden, gelegentlichen Aktienverkäufen komme ich im Jahresdurchschnitt auf etwa 1.000€ / Monat.

Falls hier jemand ist der sich über Optionsstrategien austauschen möchte würde ich mich sehr freuen.

 

Zusammen mit meinen anderen Einkünften (Vollzeitjob, Nebenjob, Buchhaltungsbüro) komme ich auf eine Sparquote von ca. 70%. Meine monatlichen Ausgaben liegen im Schnitt bei ca. 1.800€ - 2.000€

Einnahmen und Ausgaben tracke ich ziemlich genau schon seit meiner Ausbildung mit einer selbst gebauten und ständig weiterentwickelten Excelliste, natürlich stark an einer klassischen Buchhaltung angelehnt 😉 Mit ca. 30 Minuten Aufwand im Monat ist das aber schnell erledigt.

Das meiste geht natürlich für Miete, Nebenkosten, Unterhalt, Auto und Lebensmittel drauf, hier besteht sicher noch Einsparpotenzial aber man muss es ja nicht übertreiben…

Meine aktuellen finanziellen Ziele sind:

  • Eigentlich noch die 300k bis zum 30. Lebensjahr zu erreichen (wird aber nicht ganz klappen)
  • Beginnen in Immobilien zu investieren
  • Das Optionsdepot weiter ausbauen, bis 100k+
  • Finanzielle Freiheit, nicht um mit dem arbeiten aufzuhören, sondern die Möglichkeit zu haben, im Job kürzer zu treten, wenn gewünscht

Über Tipps, Einstiegshilfen, Gespräche über sämtliche Immo-Themen wäre ich sehr dankbar, ich habe mich auch schon sehr viel damit auseinandergesetzt. (Finanzierung, Vermietung, Rechtliche Gegebenheiten, Steuerliche Sachverhalte, etc.). Habe aktuell auch einige Wohnungsbesichtigungen schon gemacht und noch vor mir, Objekte kalkuliert, etc.

Einsteigen würde ich gerne mit der Vermietung von Eigentumswohnungen um Praxiserfahrung zu sammeln und das finanzielle Risiko im Rahmen zu halten. Also gerne her mit allen Tipps und Infos 😉

Gerade bin ich auf Objektsuche und werde ggf. auch demnächst Zuschlagen, allerdings weiß ich gerade nicht ob es ein guter Zeitpunkt ist und die Preise evtl. noch weiter fallen werden…

Fragen über Fragen…

Viele Grüße

Ciao, Grüsse nach Franken! Ich komme aus dem kleinen Kanton, wo man mit Franken bezahlt, also echten Franken...du weisst schon!

Herzlichen Glückwunsch zu deinem Erreichten - das ist enorm für dein Alter!! Wäre interessant, mehr zu erfahren wie du dieses Vermögen aufbauen konntest.

Punkto Immobilien bin ich raus, in der CH sind die Preise derart astronomisch, unter der Millionengrenze gibt's hier nicht mehr viel...

 

Optionen und Stillhaltergeschäfte, das ist sehr interessant, ich mache das seit gut einem halben Jahr, siehe: https://frugalisten.de/forum/topic/sind-optionen-unabdingbar-als-ergaenzung-fuer-langfristiges-halten/

Sehr interessant, es gibt leider nur sehr wenig Leute die sich seriös und ernsthaft damit beschaffen - und auch darüber berichten.

 

Ich generiere bisher gut 300.- monatlich Cashflow als "Stillhalter". Nun nutze ich mein Depotwert als Margin, wobei ich ca. 2/3 davon auslaste. Ich verkaufe Puts auf den ACWI MSCI, jeweils den Strike -10% entfernt unter dem aktuellen Kurs zum Eröffnungszeitpunkt.

 

Hier ist mein Vermögensaufbau beschrieben:

https://frugalisten.de/forum/topic/sommerberichte-2019/?part=2

 

Du hast über 6k Nettoeinkommen und kannst davon 70% investieren, obwohl du unterhaltspflichtig bist?

Was ist deine Strategie bei den Einzelaktien?

Vielen Dank für Euer Feedback

@marianori

Das Vermögen habe ich mir hauptsächlich durch "normales" sparen aufgebaut.

Zu Beginn eher schlecht verdient (nach der Ausbildung), durch die diversen Weiterbildungen dann ab 2017 / 2018 konnte ich mein Gehalt verdoppeln (was jetzt nicht wirklich eine Kunst war, da wie erwähnt, ich zuvor wirklich schlecht verdient hatte) und anschließend jährlich steigern. Hinzu kam dann nach und nach der 450€/520€-Job und ein Jahr später mein kleines Nebengewerbe. Ab 2019 kamen dann noch Aktiengewinne + Dividenden hinzu. Ende 2021 dann nochmal ein AG-Wechsel der sich ebenfalls positiv auf das Einkommen auswirkte und Mitte 2022 kam der Optionshandel für mich in Spiel, hier kam dann ein halbes Jahr nicht wirklich viel bei raus, war aber sehr lehrreich ;). Ab 2023 mache ich das jetzt etwas intensiver mit weitaus mehr Kapital.

Deine Optionsstrategie finde ich auch sehr interessant, auf Indizes habe ich bisher noch keine Optionen geschrieben, lediglich auf ausgewählte Einzelaktien die im Zweifel einer längeren Einbuchung auch Dividenden liefern würden. Mein Optionsdepot ist komplett getrennt von meinen anderen Anlagen, hier wird auch nichts als Margin verwendet bzw. Calls auf bereits vorhandene Einzelwerte geschrieben. Schreibst Du auch auf Einzelaktien, bzw. hast es vor oder bleibt es erstmal bei ETF´s, etc.?

@sparschwein

Ja, der Unterhalt ist mittlerweile nicht mehr all zu hoch, die Unterhaltspflicht erstreckt sich seit Mitte des vorletzten Jahres nur noch auf meine Tochter (4 Jahre alt).

Da ich alles für meine Tochter selbst zahle, zahle ich auch nicht den vollen Unterhalt der auf mein Gesamteinkommen anfallen würde, müssten ca. 1-2 Gehaltsstufen darunter sein (nach Düsseldorder Tabelle?). Der Unterhalt an meine Expartnerin die ersten 3 Jahre war weitaus höher (nicht verheiratet, etc.)

Meine Strategie bei Einzelaktien war bisher eine Aktie zu kaufen, eine gewisse Zeit zu warten bis sie gut im Plus ist, den Gewinn zu realisieren und die bis dahin ausgezahlten Dividenden mitzunehmen. Ich wollte aktiv Geld damit verdienen, Buy and Hold war mir etwas zu langweilig und ich wollte einfach aktiv sein. Mittlerweile ist es so, dass ich meinen Aktionismus in meinem Optionsdepot ausleben kann und ich mein normales Aktiendepot eig. nicht mehr anfasse. (für Verkäufe)

Mein Einzelaktiendepot bleibt nun stabil, es wird eig. nichts mehr verkauft, nur ab und an hinzugekauft wenn ich der Meinung bin eine gute Aktie gefunden zu haben.

@accountant

Danke fürs Feedback! Nein Derivate auf Einzelaktien handle ich nicht und habe es auch nicht vor. Ich habe auch nur Einzelaktien wo es lustige Dividenden gibt wie z.B. Calida mit dem Pyjama. Ich bin kein Trader und werde auch nie ein erfolgreicher werden, deshalb will ich nur etwas mit System und Wahrscheinlichkeiten machen. Bein Einzelaktien ist das für mich nicht möglich. Beim ACWI MSCI weiss ich die Wahrscheinlichkeit, dass der innerhalb von 1 Monat -20% macht ziemlich genau, entsprechend auch, wie ich dieses Ereignis weiterrollen könnte. Ein Einzeltitel der kann innert Tagen irgendwas machen, wenn Leerverkäufer im Spiel sind (gerade bei eher illiquiden Titeln), News, Fomo, etc... Deshalb fühle ich mich so wohl mit dem ACWI MSCI und auf einen so grossen ETF gibt es auch einen sehr liquiden Optionshandel. Das passt halt ideal zu meinem Buy & Hold der Welt-AG.

Hier ein kleines Update da sich bisher wieder einiges getan hat:

 

Durch eine größere Bonuszahlung im April bin ich meinem Ziel mit 300k bis zum 30. Geburtstag doch etwas näher gekommen und werde es wohl ohne Probleme schaffen:

Aktuelle Vermögensaufteilung:

  • 115k Einzelaktien
  • 32k ETF´s
  • 31k Sparpläne
  • 3k Kryptos
  • 12k Riesterrente (stillgelegt)
  • 90k Optionsdepot
  • 10k Cash

In Summe 293k

Das eigentlich wichtigere ist aber das ich eine Eigentumswohnung zur Vermietung in der Nachbarstadt (ca. 20.000 Einwohner) gefunden habe, hier ein paar Eckdaten:

  • Mehrfamilienhaus mit 5 Parteien + 2 Gewerbeeinheiten (Ärzte / Feinkostladen)
  • 4-Zimmer Maisonette-Wohnung im 3.OG + DG
  • ca. 104m²
  • Aufzug + Tiefgarage
  • Baujahr 1995
  • Kalkulierte Miete 850€ + 50€ (TG-Stellplatz) + 300€ Nebenkosten = 1.200€ warm (tatsächlich wird es wohl eher um die 1.300€ liegen)
  • Kaufpreis 250k + Nebenkosten (2% Notar/Grundbuch + 3,5% Grunderwerbssteuer)
  • der einzige größere Nachteil bei der Wohnung ist der fehlende Balkon/Gartenanteil (neben den Kostenfressern Aufzug und TG)

Unterlagen habe ich mittlerweile alle + mündliche Zusage, Notartermin wird noch ausgemacht.

Die letzte und diese Woche war ich mit Finanzierungsgesprächen bei sämtlichen Banken und Baukreditvermittler unterwegs, ich bevorzuge aktuell eine 100%-Finanzierung (250k) da ich m. M. n. mit Aktien und Optionen mehr Rendite erwirtschaften kann und deshalb kein / nicht viel EK einbringen möchte, die angebotenen Zinssätze liegen in meinem Fall (bei 100%-Finanzierung) zwischen 4,05 und 5,XX.

Die Immobilie dient hauptsächlich zur Diversifikation und um in die ganze Thematik besser reinzukommen. Verwaltung, Mietvertrag, Mietersuche, etc. möchte ich daher auch alles selbst machen.

Folgende Gedanken/Recherchen habe ich noch angestellt um Kosten zu sparen (vll auch als Tipps für die Mitleser)

  • bewegliches Vermögen (Einbauküche, etc.) im Notarvertrag extra ausweisen (keine Grunderwerbssteuer, kürzere AFA) - max. 15% vom Kaufpreis ansonsten wird das Finanzamt wohl misstrauisch lt. Internet
  • Alles in der Steuererklärung unter V+V angeben was mit der Wohnung im Zusammenhang steht (Fahrtkosten für Besichtigungen, Notar, Reparaturarbeiten, Werkzeug, natürlich neben den großen Posten, Finanzierungszinsen + Gebäude AFA, achtung der Anteil Grund und Boden muss herausgerechnet werden)
  • Kostenloses Kautionskonto eröffnen bei der DKB (Girokonto ist allerdings Voraussetzung mit Geldeingang von 700€ / Monat damit es kostenfrei ist)
  • Viele Bankangebote (7) für die Finanzierung einholen, bei Vermittler (2) habe ich auch ganz gute Erfahrungen gemacht

Falls jemand noch weitere Tipps hat, gerne her damit 😉

 

Zitat von Accountant am 22. Juni 2023, 22:42 Uhr
  • Kaufpreis 250k + Nebenkosten (2% Notar/Grundbuch + 3,5% Grunderwerbssteuer)

(...), die angebotenen Zinssätze liegen in meinem Fall (bei 100%-Finanzierung) zwischen 4,05 und 5,XX.

Die Immobilie dient hauptsächlich zur Diversifikation und um in die ganze Thematik besser reinzukommen. Verwaltung, Mietvertrag, Mietersuche, etc. möchte ich daher auch alles selbst machen.

 

Hey Accountant,

danke fürs Update und Glückwunsch zum beachtlichen Vermögenszuwachs in dieser kurzen Zeit! 😉

Nur eine kleine Frage: Warum direkt eine Wohnung für 250k? Sollte es zum Einstieg nicht auch eine günstigere Wohnung tun? Ich bin selbst in der Thematik nicht drin, würde mir aber vermutlich erstmal etwas kleineres suchen (ist ja auch deine erste Wohnung). Wie sieht denn deine angepeilte Rendite nach Steuern und 10 Jahren Haltedauer aus? Gibts bereits einen Mieter und stehen noch Renovierungsarbeiten oder neue Heizung/Dach an? Mit Baujahr 1995 dürfte es da ja demnächst so langsam los gehen.

 

Liebe Grüße

Glückwunsch zum Erreichten!

Immobilie: Das würde ich sehr kritisch beäugen, bei 4-5% Zinskosten! Immobilien rentieren nicht besser wie Aktien (7-8%) historisch gesehen, somit bleibt da wenig Marge für einen Profit. Zudem: ist das Haus energetisch saniert? Kommende Vorschriften lassen grüssen, ein Heizungsersatz kann nicht auf die Miete umgeschlagen werden - zudem - falls man überhaupt einen Handwerksbetreib des Vertrauens innert nützlicher Frist findet für den Umbau, mit Vorteil einer, der Deutsch spricht...

Vielen Dank 😉

@arnim

Es ist diese etwas größere Wohnung geworden weil es sich einfach so ergeben hat. Ich hatte auch kleinere Wohnungen besichtigt allerdings waren hier Kaufpreis und Miete in keinem so "günstigen" Verhältnis und der Markt ist aktuell auch ziemlich überschaubar was man überhaupt kaufen könnte...

Bruttomietrendite ist bei 4,55% bei Kauf, "tatsächliche" EK-Rentabilität bei ca. 2,75% (nach Steuern, Zinsen, kalk. Instandhaltungskosten, nicht umlegbarer Hausgeldanteil, kalk. Leerstand). Was nach 10 Jahren Haltedauer ist kann ich Dir nicht wirklich beantworten weil ich nicht weiß was der VK-Preis bis dahin macht.

Renovierungsarbeiten stehen bis jetzt keine an und es sind auch keine geplant (lt. der letzten WEG-Protokolle). Einen Mieter gibt es noch nicht, Wohnungen sind dort aber sehr gesucht aktuell. Renovierungsarbeiten in der Wohnung gibt es noch, allerdings nur Kleinigkeiten (hoffentlich), spachteln, streichen, reinigen und es werden noch alte Holzfenster getauscht, das ist allerdings alles schon beschlossen und die Kosten hierfür übernimmt noch die Verkäuferin.

 

@marianori

Ja wenn ich die Arbeit und Rendite gegen Aktien/ETS´s/Optionen vergleiche ist es nicht sehr sinnvoll, da gebe ich Dir absolut recht. Lt. Energieausweis ein "D", also auch nicht wirklich energetisch saniert. Klar, es gibt zurzeit einige Risiken und die Rendite ist nicht die beste, aber manchmal muss man auch einfach mal anfangen...

Vielen Dank für Euer Interesse 😉