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Brauche wohl ein bisschen emotionale Unterstützung

Hallo, hier ist der langsamste Frugalist der Welt!

Ich bewundere euch alle, dass ihr schon so viel weiter seid als ich, bzw. dass ihr direkt einen Weg eingeschlagen habt, der euch als der richtige erscheint.

Zu mir: Ich bin 35 Jahre alt, habe zwei Kinder und vor einigen Jahren ein großes Haus gekauft. Eigentlich mehr eine Villa aus den Zwanzigern. Gar nicht frugalistisch mag so mancher hier jetzt vielleicht schreien. Der Gedanke war aber ein guter: Wir bewohnen selbst nur einen kleinen Teil des Hauses und vermieten den Rest an Feriengäste. Das ist relativ einträglich und könnte bei unserem eher eingeschränkten Lebensstil (jedenfalls verglichen mit dem Normalbürger) sehr schnell reich machen. Leider kostet so ein Häuslein Einiges an Geld und wir mussten auch noch viel renovieren, bevor man alles vermieten konnte. Jetzt befinden wir uns zu Beginn des achten Jahres im Haus und die Darlehen drücken doch noch ordentlich. Seit einiger Zeit packt mich daher die Ungeduld und ich hatte schon öfter das Gefühl, den falschen Weg eingeschlagen zu haben. An Sparen ist im Moment gar nicht zu denken, deshalb verdiene ich jetzt noch nebenbei als freie Texterin und hoffe, dass mal ein wenig Geld übrigbleibt. Im ländlichen Raum brauchen wir aber leider auch ein Auto. Haben wir zwar schon, aber leider eines, das seit einiger Zeit nur Probleme bereitet. Ende dieses Jahres muss also ein anderes Auto her und ehrlich gesagt sind meine Ansprüche da nicht so bescheiden, wie es zunächst mal besser wäre. Leider will ich unbedingt ein Solarauto, dass uns unabhängig vom umweltschädlichen Benzin machen wird und bei unserer doch eher mäßigen täglichen Fahrstrecke womöglich eher gar nicht ans Stromnetz angehängt werden muss, sondern rein aus der Energie der Solarzellen fahren wird. Das muss dann natürlich neu gekauft werden, weil es erst Ende des Jahres vom Band laufen soll.

Bei uns konkurrieren also zwei Wünsche: Finanziell ein Polster zu haben, dass uns unabhängiger macht (muss ja nicht vollständig sein, aber ein wenig Bequemlichkeit würde uns nicht schaden) und andererseits unser wirklich einziger Luxus: Ökologisch und wenigstens zum Teil autark leben zu wollen.

Wahrscheinlich dreht es sich bei mir also nur um ein paar weitere Jahre, in denen ich sparen, sparen, sparen muss, um die Bank noch ein wenig bei Laune zu halten und danach füllt sich unser Konto rasend schnell. Unseren Lebensstil zu ändern kommt für mich nicht in Frage: Ohne unsere fies hohen Darlehen verbrauchen wir zu viert etwa 1500€ pro Monat. Da sind die gesamten Nebenkosten für das ganze Haus eingerechnet, alle Lebensmittel, Hobbies, KiGa-Beitrag... Kommt das Solarauto dazu (natürlich abgerechnet der Kaufpreis... ja, ich weiß), sparen wir monatlich noch etwa 60€ an Spritgeld.

Ein ETF-Portfolio habe ich trotzdem schonmal angelegt und bespare es wenigstens mit 50€ pro Monat. Nach dem teuren Auto ist definitiv Schluss mit großen Ausgaben, solange, bis das Haus bezahlt ist. Dann werde ich mit Hochdruck an den Vermögensaufbau gehen, hoffentlich mit Düsenantrieb, weil uns viele Posten wegfallen, die man als Mieter hat und weil wir zusätzlich mit unserem Geschäft viel Geld verdienen können, dass dann endlich investiert werden könnte.

Bin ich nun ein Frugalist? Ich denke schon, denn wir kaufen uns nur dann möglichst günstig etwas, wenn wir es wirklich brauchen und verzichten auf viel Krempel in unserem Leben. Urlaub gibt es selten bis nie (auch durch das Geschäft), hauptsächlich Gebrauchtes, viel Repariertes, Selbstgemachtes und Improvisiertes. Nur die Geduld fehlt so langsam, der lange Atem, bis ich endlich in die eigene Tasche wirtschaften und mein Vermögen wachsen sehen kann. Bis dahin muss ich mich wohl damit begnügen, meinen Schuldenberg schrumpfen zu sehen. Finanziell frei bin ich so gesehen schon ein wenig: Durch meinen Verdienst mit dem Haus bin ich nicht gezwungen, meiner vorherigen Arbeit nachzugehen und das fühlt sich wiederum sehr gut an!

Vielleicht komme ich langsamer ans Ziel, habe aber dafür mehrere Eisen im Feuer, falls das mit den ETFs nicht klappen sollte. Euch allen drücke ich die Daumen, dass ihr euer Ziel erreichen könnt!

LG, die FrugiSchnecke

 

@frugischnecke

Danke für den interessanten Beitrag. Also 1.500 EURO finde ich für eine vierköpfige Familie schon sehr sparsam. Ich denke da wird man auch nicht mehr sehr viel weiter runter kommen.

Zu der Sache mit dem Solarauto: Habt ihr euch das von einem Experten planen lassen oder selbst genau durchgerechnet? Also ich bin ja für nachhaltige und ökologische Lösungen immer sehr aufgeschlossen, aber aus meinem Bauchgefühl als Elektroingenieur habe ich da so meine Zweifel, dass das funktioniert. Ein Auto verbraucht schon echt Größenordnungen an Energie, das kann man nicht mehr mit einer Waschmaschine und einem E-Herd vergleichen. Vor allem im Winter, würde ich mal sagen 'das könnt ihr vergessen', die Solarpanels liefern da nur ca. 10% ihrer Spitzenleistung. Ihr braucht also entweder eine riesige Anlage, oder ihr fahrt im Winter nicht, oder müsst eben aus der Steckdose tanken.

Ehrlich gesagt bin ich von den derzeitigen E-Autos nicht wirklich überzeugt. Das Problem ist die ineffiziente Batterietechnik. Der Energieaufwand, der für die Herstellung der LiIon-Akkus betrieben wird ist immens. Irgendwo hatte ich mal gelesen, das man 50.000 km Benzin oder Diesel fahren könnte, um den gleichen CO2-Ausstoß zu erzeugen. Hinzu kommen die sog. seltenen Erden, die für die Akkus gebraucht werden und irgendwo in der dritten Welt durch massive Umweltzerstörung gewonnen werden. Und das alles, damit wir uns das Gewissen schön reden? Aus meiner Sich gibt es ja bereits eine sehr effiziente Technologie, die leider sehr stiefmütterlich behandelt wird. Das ist die Brennstoffzelle. Die sind emissionsfrei, haben genug Energie für die gleiche Reichweite wie Verbrenner und sind auch leichter herzustellen. Allerdings müsste man sich etwas mit der Wasserstoffgewinnung überlegen und natürlich ein Tankstellennetz aufbauen. Aber das ist der Industrie wohl zu viel Aufwand?! Statt dessen setzt man auf eine Technologie, die nicht wirklich umweltfreundlich ist und zum Verbrenner höchstens im Stadtverkehr als Alternative taugt. Hinzu kommt, dass die Bilanz für'n A*** ist, wenn das Auto dann mit Kohle- und Atomstrom getankt wird. Aber wir werden sehen wohin die Entwicklung geht. Ich warte da erstmal ab und fahre statt dessen Autogas. Das hat zumindest keinen Feinstaub, kaum Stickoxide und der CO2 Ausstoß ist auch geringer 😉

Die Sache mit der Vermietung von Ferienwohnungen halte ich vom Grundsatz her schon für eine ganz gut Idee. Vorausgesetzt natürlich ihr wohnt auch in einer Gegend, wo sich das lohnt und die Konkurrenz nicht all zu stark ist. Allerdings habe ich den Eindruck bei euch ist eher die Hoffnung Grundlage des Gedankens. Deine Aussage "Wahrscheinlich dreht es sich bei mir also nur um ein paar weitere Jahre, ... und danach füllt sich unser Konto rasend schnell." Das liest sich so, als habt ihr das nicht wirklich durchgerechnet, sondern geht einfach davon aus, dass die Gewinne sprudeln, wenn erst der Kredit abbezahlt ist. Auf diese Weise sind schon viele Unternehmer pleite gegangen. Ihr müsst da immer auch den "Worst-Case" mit einkalkulieren, sonst kommt irgendwann das böse erwachen. Habt ihr eine Marktsichtung gemacht? Wisst ihr mit welcher Auslastung ihr rechnen könnt bzw. wie hoch die sein muss, damit sich das Geschäft noch lohnt? Das sind alles Fragen, die man sich vorher sehr kritisch stellen muss. Auf diese Weise habe ich auch schon viele Ideen wieder verwerfen müssen, weil es sich nicht gelohnt hätte, oder das Risiko zu hoch gewesen wäre. Aber ich hoffe natürlich, dass ihr mit eurem Vorhaben Erfolg habt und am Ende eure Ziele erreicht 🙂

Hallo Fritz,

danke für deine Einschätzung! Das mit dem Solarauto habe ich mir lange durch den Kopf gehen lassen. Ich halte das Konzept aus mehreren Gründen für sinnvoll, allerdings wirklich nur bei diesem einen Auto. Habe mich auch schon (mit nicht so viel Sachverstand wie du allerdings, da ich keine Vorbildung zum Thema habe) mit anderen Antrieben und auch mit Brennstoffzelle beschäftigt. Leider außerhalb unseres Budgets. Die Reichweiten, die sich über das Jahr über die Solarzellen aufbauen sollen, müssten für uns reichen. Natürlich kann ich nur die Informationen nutzen, die der Hersteller angibt. Beweise habe ich nicht dafür, dass es klappt. Wenn du dich dafür interessierst, schau dir mal den Sion von Sono Motors an.

Bezüglich der Fewos: Ganz blauäugig sind wir das nicht angegangen. Eigentlich war es bei Hauskauf so geplant, dass wir drei Parteien zur festen Miete haben, sodass sich die Darlehensraten damit decken lassen. Weil der Leerstand aber hier in der Stadt so krass war, haben wir keine gewerblichen Mieter gefunden und nach und nach als Ferienwohnungen ausgebaut. Wir leben schon seit ein paar Jahren fast ausschließlich davon, verdienen damit sogar deutlich mehr als mit festen Mietern. Mein Mann geht voll arbeiten und hat nach Berufsunfähigkeit in seinem gelernten Beruf endlich auch wieder einen Job in einer anderen Branche gefunden, in dem er ein wenig mehr Geld verdient, sodass sich die Situation deutlich entspannen sollte. Bisher musste er übergangsweise einen Job ausüben, der eher mies bezahlt war. Da ich nur in Elternzeit bin und weiterhin als Beamtin angestellt, könnte ich jederzeit wieder arbeiten gehen, falls es nicht laufen sollte. Das ist aber bisher nicht der Fall gewesen. Wir haben immer genug verdient, um über die Runden zu kommen, aber eben auch nicht deutlich mehr. Seit sieben Jahren steigt unsere Auslastung stetig an und wir leben in einer Ferienregion, die aber gleichzeitig viel Industrie hat. So sind Sommerzeit und Winterzeit gut ausgelastet. Wenn die nächsten Darlehen in drei Jahren weg sind bzw. die Zinsfestschreibung durch ist, wird die Belastung definitiv geringer. So bleiben am Ende des Monats etwa 500€ mehr in der Tasche. Es nervt nur einfach so, wenn man immer strampeln und langfristig denken muss. Das klingt so vernünftig und gut, wenn man es angeht, aber nach über sieben Jahren mag man einfach mal was anderes haben, als nur Kosten und Schulden.

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weniger ist mehr...

@Frugischnecke

Emotionale Unterstützung? Kriegen Sie gerne, denn Geduld und Zeit ist das Mittel zm Erfolg. Reich werden in 6 Wochen oder 5 Jahren usw. einfach igrnorieren!

Ich hatte in Ihrem Alter eine Firma die kurz vor der Totalüberschuldung stand und nur durch Gehaltsverzicht, Kapitalnachschuss sowie Rangrücktritt nach Privatkreditgabe am Leben erhalten weden konnte. Kurzum, ich war saldiert recht nahe bei null, bzw. die Firma musste erst wieder 100.000 € erwirtschaften um uns Gesellschafter wieder das Geld rückzuzahlen. Hat geklappt...mit Geduld und "Renitenz".

Also gilt für Sie: Dabeibleiben; Ihr Modell scheint genauso gut (im Privaten) wie meines damals für die eigene Geschäftsidee. Genau wie Sie schrieben: Wenn dann die "Alt-Belastung" abgelöst ist geht es besser; ja(!), bestätigt von mir, und ich kann Ihnen sagen: Später dann gehts von "ganz allein", denn man hat eine Routine, Erfahrung und noch körperlich/geistige Dynamik, eine optimale Mischung für eine super performance!

Fokussieren Sie sich auf die Dinge die für Ihre wirtschaftliche Zielerreichung sinnvoll sind! Sie werden dann früher (wäre schön) oder später (auch egal) Erfolg haben!

@Frugmas

Hallo Frugmas, einfach mal reinschauen bei dem angesprochenen Auto! Selbstverständlich fährt es nicht direkt von der aufliegenden PV unbegrenzt und ohne Batterie. Es lädt die Batterie zusätzlich durch die PV. Wir fahren aber alltäglich nur etwa 4km und dafür müsste es laut Hersteller reichen. Weiß nicht, ob es stimmt. Das Auto soll Ende des Jahres vom Band laufen. Wenn ich tatsächlich eines vor der Tür stehen habe, berichte ich gerne! Für weitere Fahrten muss es natürlich ans Netz gehängt werden oder ich müsste Kilometer über die PV "ansparen". Selbstverständlich lädt unser Auto dann keinen Atomstrom, sondern regionalen Strom aus erneuerbaren Energien zu sensationellen 24ct/kWh.

 

@Absprung_2020

Hi! Danke für die aufbauenden Worte! Es hat gut getan, es mal niederzuschreiben und es tut gut, dass man von anderen hört, die mit Rückschlägen zu kämpfen hatten oder auch sehr langfristig kalkulieren mussten. Aufgeben oder bangemachen gilt dann einfach nicht. Jetzt zählt nur Backenkneifen, auch wenns manchmal wehtut und man heulen könnte. Ihre Worte geben mir wieder mehr Mut, dass ich doch richtig unterwegs bin und kein völliger Traumtänzer. Letztlich sehe ich mein Haus als Altersabsicherung und derzeit als Goldgrube. Die Bank muss halt noch ihren Anteil davon bekommen. Dann bin ich mal weiter renitent und kneife Backen!

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weniger ist mehr...

Moin

Warum muss es bei 4Km Wegstrecke ( selbst wenn es 8 Km wären, überhaupt ein Auto sein? Gut, vielleicht habe ich da auch gut reden. Ich wohne auf dem platten Land, da stören keine Berge, höchstens Gegenwind und den gibt es hier reichlich. Außerdem gibt es hier eine prima Bahnanbindung nach Oldenburg, Hamburg, Hannover und Bremen. Aber auch als die Kinder noch ganz klein waren ging es ohne Auto. Zu Fuß, später im Fahrradsitz und dann auf dem ersten eigenen Rad. Als die Kinder mal zu krank waren um mit dem Rad zum Arzt zu fahren, haben mir die Nachbarn geholfen. So habe ich bis heute noch keinen Führerschein. Ich finde immer, zum Rad gibt es keine Alternative. Auch Elektroautos sind keine saubere Sache.

Ach ja. Die viele Radfahrerei hat zur positiven Folge, das meine , heute erwachsenen Kinder, auch nicht zimperlich sind und bei jedem Wetter Rad fahren . Beide besitzen kein Auto. Der eine will den Führerschein auch nur machen, wenn es beruflich mal notwendig ist.

In diesem Sinne: Fahrt Rad :-))

Gruß Riese

„Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.“ (Winston Churchill)

Hallo Frugmas,

ich weiß, Bequemlichkeit spielt bei der Entscheidung Auto/Fahrrad eine große Rolle. Wir können leider mit vielen Bergen hier allein innerhalb der Stadt aufwarten und ich bin kein sicherer Fahrradfahrer. Meine Kinder müssen/wollen/sollen auch schwimmen lernen oder einen Sportverein nutzen können. Ohne Auto hier undenkbar. Im Twizy kann ich keine zwei (vielleicht bald drei) Kinder transportieren. Auch nicht im Fahrradanhänger. Unser Krankenhaus: Aufm Berg. Schwimmbad: Aufm Berg. Kindergarten: Unterhalb von uns (ist mit Rädchen auf dem Hinweg bei gutem Wetter in einer halben Stunde zu erreichen, der erste Teil ist aber mit einer Vierjährigen und einer Zweijährigen auf dem Laufrad nur zu schaffen, wenn einer sicherheitshalber durch zwei geteilt nebenher läuft. Der Rückweg bergauf nach dem Kindergarten... unbeschreiblich! Das weiß ich aus Erfahrung, weil ich es ausprobiert habe. Was habe ich dann gewonnen, wenn ich täglich zwei Stunden unterwegs bin, nur um die Kinder in den Kindergarten zu bringen und wieder abzuholen?).

Die vier Kilometer täglich kommen nur zustande, weil ich wirklich alles mögliche andere zu Fuß erledige und nicht für die ebenfalls stolze Strecke zum Laden auch noch das Auto nutze. Ohne Kinder käme ich auch ohne Auto zurecht. Zumindest, solange ich noch nicht wieder arbeite, dann kommen täglich 70km zusammen. Wie ich es drehe und wende: Ohne Auto bin ich hier verloren. Vielleicht ist das mit dem neuen Auto eine Träumerei. Das weiß niemand vorher. Sehen wir dann. Wenn ich das Geld bis zum Auslieferungstermin nicht zusammen habe, dann hat sich das sowieso erledigt. Dann hatte es den Vorteil, dass ich konsequent Geld gespart habe, das ich auf der hohen Kante liegen hab. Und das ist ja auch nicht verkehrt. Das zusätzliche Geld verdiene ich übrigens planbar, skalierbar durch zusätzliche Tätigkeit nebenher. Weitere Investitionen sind dieses Jahr nicht geplant (das war in den Vorjahren notwendig) und zudem wird unser Montagsauto unter den Hammer kommen. Und das schon im Frühling, sodass mein Männe mit dem Fahrrad zur Arbeit fährt. Bleibt also nur mein Zwergi, der noch gut fährt und den ich fahre, bis er eines natürlichen Todes stirbt. Es fallen also im Vergleich mit den Vorjahren die rund 10k Investitionen in unser Eigentum weg, ein Auto weniger für hoffentlich 3-4k, mein Zusatzverdienst = Es bleibt wohl Geld über.

Eine normale PV können wir hier nirgends installieren. Auf dem Flachdach lohnt sie sich laut Experte nicht, weil zu viel Beschattung da ist. Auf der Südseite des Hauses hätten wir Flächen - aber wir haben Denkmalschutz. Ich dürfte höchsten Solarschiefer anbringen, denn die erlaubt der Denkmalschutz. Da aber das Dach noch relativ neu eingedeckt ist, stellt sich hier die Frage, ob das wirtschaftlich so sinnvoll wäre.

Aber ich wollte gar nicht so polarisieren! Schließlich muss ja jeder selbst wissen, wo er sein Geld vergräbt. Es ist ja auch schön zu wissen, dass andere es ohne Auto prima hinbekommen und das freut mich für die Umwelt. Leider können wir das als Familie mit derzeit zwei Kindern nicht. Über einen e-Roller haben wir aber auch schon nachgedacht. Wenn aber die kurze Strecke, die mein Mann zur Arbeit neuerdings zurücklegen muss auch mit dem schon vorhandenen Fahrrad geht und ich mit Kindern nicht auf den Roller kann, dann macht das auch wenig Sinn.

Ohje, jetzt habe ich schon wieder so viel geschrieben...

Man, da bin ich aber froh, das ich hier auf dem platten Land wohne und nicht anderswo, wo Berge sind. Hier kann man Freitags schon sehen, wer Sonntags zum Kaffee  kommt 😀

Irgenwann sind die Kinder größer, dann geht es vielleicht mit  einem E-Bike. Gruß Riese

„Die Kunst ist, einmal mehr aufzustehen, als man umgeworfen wird.“ (Winston Churchill)

Hallo @FrugiSchnecke,

ich schließe mich meinen Vorrednern da teilweise an. Für mich hört sich der Kauf eines 26.000 € teuren Auto-Prototypen auch eher nach Idealismus an als nach dem richtigen Werkzeug für eure Situation.

Um täglich mehr als zwei Kinder in einer bergigen Gegend zu transportieren, ist das hier das Mittel der Wahl, für ein Zehntel des Preises eines Sion:

https://shop.zweirad-stadler.de/Fahrrad-Shop/E-Bikes/E-Lastenrad/Babboe-Curve-Elektro-Lastenrad-50-cm.html?gclid=Cj0KCQiAheXiBRD-ARIsAODSpWPjBxuNozKbUdFsqu2ZG_nQ6gf15K2xnPlomSmmJjksFyXDnJR4ziwaAkv3EALw_wcB

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weniger ist mehr...

Na, es ist ja auch noch etwas hin, bis das Auto überhaupt zu kaufen ist, wenn überhaupt. Es wurde schon viel darüber diskutiert und eigentlich will ich nicht mitdiskutieren, weil ich zu wenig Ahnung von der Materie habe. Die Argumente kenne ich mittlerweile alle, dafür wie dagegen. Nur der Bewertungshorizont fehlt mir da, aber das ist bei einem Benziner, Diesel, Brennstoffzellenauto etc. nicht anders. Auch hier muss ich leider auf das vertrauen, was der Hersteller mir erzählt. Damit sind wir bisher nicht immer gut gefahren, siehe Dieselskandal und Verbrauchswerte. Seltene Erden und deren Abbaubedingungen kenne ich auch. Auch hier will ich kein Riesenfass aufmachen, aber andere Produkte sind unter nicht minder schlimmen Bedingungen hergestellt. Soweit ich das im Kopf habe, verspricht aber auch hier der Hersteller des Autos, dass auf die ethisch vertretbare Herkunft und menschenwürdige Produktionsbedingungen der Rohstoffe geachtet wird und es wird eine CO2-Kompensation versprochen.

Vielleicht erledigt sich das von allein, weil das StartUp pleite geht. Totgeredet wurde es ja schon oft genug. Tatsache ist, dass ich das Teil probefahren konnte und dass es für unser Empfinden das Richtige für uns ist. Ich habe ja noch keinen Kaufvertrag unterschrieben und stehe nur auf der Warteliste. Insofern: Wenn es mir dann doch zu teuer ist (Stichwort: Vollmundige Versprechen und dann doch teurer), kann ich immernoch nein sagen. Dann habe ich aber wenigstens für einen Traum reales Geld angespart, das mir dann für andere Dinge zur Verfügung steht. Ein wenig mehr Sicherheit auf dem Tagesgeldkonto schadet nicht. Vielleicht sind auch meine Größenordnungen verschoben, denn in einem so großen Haus ist Geld erstmal nicht viel Wert: Alle Reparaturen sind gleich sehr teuer wegen der Hausgröße. Dafür kommt aber auch eine Menge Geld rein und ich bin mit etwas teureren, dafür langlebigeren Lösungen bisher besser beraten gewesen. Entweder haben wir es richtig gemacht oder sein gelassen. Beträge, die mir anfänglich die Tränen in die Augen getrieben hat, schockieren mich heute kaum noch. Wie bei einer passiven Anlagestrategie muss auch dabei langfristig gedacht werden, da wir unser Geld mit dem Haus verdienen und in unser eigenes Kapital investieren. Ein Neuwagen ist tatsächlich eine teure Sache und mehr oder minder ein Luxusgut. Mein letzter Neuwagen hat jetzt schon weit über zehn Jahre auf dem Buckel, hat also pro Jahr etwas mehr als 1000€ gekostet und ist noch tipptopp. Wie öko wir dann tatsächlich sind, mag jeder selbst entscheiden.

Warum kaufst du dir nicht alternativ ein Erdgas/cng Auto?  Sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich der sinnvollste Antrieb derzeit.

Einen älteren Zafira gibt es schon für 2000€

@frugischnecke

Danke nochmal für den "Link". Also, ich habe das noch nicht ausgerechnet, aber ich denke die Kosten sind weniger schlimm, als es auf den ersten Blick erscheint. Der Preis ist nicht wirklich teuer, zumal man ja die staatliche Förderungen noch abziehen muss. Weiterhin fallen viele Wartungskosten weg, die man bei einem normalen Auto hat. Das Konzept scheint ja auch so angelegt zu sein, dass man vieles selbst reparieren kann, also keine teure Werkstatt braucht - sozusagen nach dem Baukastensystem. Ich denke, da sind ein paar motivierte Tüftler am Werk, die sich schon etwas dabei gedacht haben. Das braucht man nicht per se gleich schlecht zu reden, wie es einige hier tun. Der Alterungseffekt z.B. ist weit weniger dramatisch, als von den Herstellern oft angegeben. Erst informieren, dann urteilen 😉

Hallo nochmals,

meine Güte, hier hab ich ja eine Diskussion losgetreten :D. Nun ja...

@Fritz: Danke für die Schützenhilfe! Gerade als Elektroingenieur hast du ja mehr Ahnung als ich und ich gebe was drauf, wenn so jemand dann sagt, es ist vielleicht doch eine gute Sache. Berechnungen im Vergleich mit anderen E-Autos gibt es. Diese berücksichtigen auch die laufenden Kosten je nachdem, wie lange man das Auto fahren würde. Die Skepsis kann ich absolut verstehen, denn die bisher vertriebenen E-Autos haben ja anscheinend alle so ihre Tücken und Mängel. Für mich ausschlaggebend waren diese Merkmale: Die Größe des Autos mit drei vollwertigen Rücksitzen, auf denen man drei Kindersitze montieren kann (das ist das Problem bei unserem verbleibenden Zwergi), die Selbstladefähigkeit und die Möglichkeit, Strom wieder zu entnehmen, die Möglichkeit mit handelsüblichem Werkzeug einfache Reparaturen selbst durchführen zu können, die Hoffnung, ein langlebiges Produkt statt Billigware mit irre viel Schnickschnack zu erwerben (bei viel Technik geht auch viel kaputt) und auch zu einem großen Teil, dass ich mich nicht mehr so verschaukelt fühle, wie von den großen Konzernen, die sich doch nur die Taschen füllen wollen, statt faire Kaufpreise zu liefern. Aber wie schon mehrfach gesagt: Wie gut das Auto dann wirklich ist, ob es überhaupt kommt, das weiß ich nicht! Ich habe es probegefahren, es gefällt mir, für mein Empfinden ist es ökologisch und ökonomisch sinnvoll. Dass es nur eine Ausstattungsvariante gibt und kein Heckmeck mit Sonder-Dies und Sonder-Jenes für Aufpreis, das finde ich einfach so schlau! Genau wie einige andere tolle Ideen an dem Teil. Die Kritik kann ich teilweise verstehen, teilweise nicht, denn keine andere Herstellerfirma lässt sich so in die Karten gucken, während sie ein Auto designt und noch in der Planungsphase ist. Diesen Weg finde ich äußerst mutig.

Die beiden Firmengründer sind ehemalige Waldorf-Schüler. Bei denen ist die Gefahr wahrscheinlich geringer, dass sie kein echtes Interesse an einer guten und umweltschonenden Lösung haben. Ob die Förderung weiterläuft wissen wir ja auch noch nicht, denn die läuft zum 30.06. aus. Es könnte also sein, dass die Bafa-Förderung nicht mehr auf den Kaufpreis angerechnet werden kann. Dann wird mein Spar-Jahr stramm, aber wenn ich es schaffe, bin ich stolz 😀

Und wenn ich das Auto echt, wirklich, tatsächlich habe, dann schreibe ich an dieser Stelle wie es sich so macht!