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Brainstorming - Überraschendes Großeltern Haus geerbt

Hallo zusammen,

ich habe unerwartet das Haus meiner Großeltern geerbt und stehe mehr oder weniger alleine und hilflos dar.

Ich versuche mir derzeit erstmal einen Überblick über alle sinnvollen Optionen zu verschaffen.

Hier eine kleine Übersicht was bis jetzt so auf meinem Plan steht (ungeordnet):

  • Gutachten für die Immobilie erstellen lassen
    • Ich weiß jetzt schon, dass es für einige Optionen definitiv (Kern-)saniert werden muss.
  • Welche Optionen habe ich?
    • Direkter Verkauf
    • Sanieren
      • verkaufen
      • vermieten
      • Eigennutzung (Hat den Vorteil, ich kann "Step-by-Step" renovieren und muss mich nicht direkt in Hohe Unkosten stürzen)

Hier mal grob ein paar Informationen zu mir:

Ich bin 25 Jahre alt, arbeite in einem angestellten Verhältnis und verdiene etwas unter dem durchschnittlichen Bruttoverdienst von Deutschland (ca. 4100€ im Jahr 2021, lt. destatis). Derzeit wohne ich zur Miete (500€ Kalt) in einer WG und komme durch die aktuelle Inflation und überall steigende Preise grade so über die Runden.

Es sieht auf dem ersten Blick also reizvoll aus, das Haus meiner Großeltern erstmal selbstständig zu nutzen und zu renovieren um auch die Kosten besser im Blick zu behalten. Zudem ich so auch in einer "Baustelle" wohnen kann, was mich erstmal nicht stört und ich auch viele Renovierungsarbeiten selbstständig durchführen kann.

Aber auch ein Verkauf scheint aus meiner Position recht attraktiv. Dadurch entsteht erstmal ein viel geringerer Aufwand und ich kann den Erlös sicherer in Anlagen (z.B ETFs) investieren.

Im großen und ganzen stehe ich aber noch komplett am Anfang und bin über jede Information und alle Ratschläge sehr dankbar!

Weitere Einzelheiten, die ggf. im laufe der Diskussion hier eine Rolle spielen könnten, werde ich dann entsprechend nachliefern.

Danke im Voraus!

Ich kann dir kein abschliessenden Urteil geben, aber

wenn Du Single bist (?), was möchtest Du alleine in dem grossen Haus, die Sanierungskosten und Nebenkosten würden wahrscheinlich Deine derzeitige Miete übertreffen, ausserdem müsstest man das Haus jahrelang renovieren bis Du es evtl vermieten könnten(je nach Zustand). Wenn Deine Miete in einer WG schon so hoch ist und das Haus in der gleichen Gegend liegt, würde ich das Haus verkaufen und das Geld in ETFs oder Dividenaktien stecken.

wenn Du aber z.b. vor hast, eine Familie zu Gründen, es 2 Gehälter gibt, würde sich die Lage schon wieder anders darstellen.....

Good Luck

Hallo @mantal,

ich schließe mich da dem @silberberstreif an. Wenn du jetzt nur so gerade über die Runden kommst, könnte der Verkauf die sinnvollste Option sein. Wenn du ggf. noch viel Erbschaftssteuer zahlen musst, käme auch noch eine zusätzliche Last hinzu.

Gruß,
Planer

Danke @silberberstreif für die schnelle Antwort.

Um es einmal direkt was konkreter zu machen:

Es gibt ein Gutachten, welches 1 Jahr alt ist und bewusst "gedrückt" wurde, der ermitteltete Wert lag bei circa 180k Euro.

Zusätzlich ist das Haus noch um 50k verschuldet.

Gebaut wurde das Haus circa um 1980.

Renovierungskosten würde ich einfach mal bei 100k schätzen. Inklusive der Schulden wäre das ein Darlehnen von 150k Euro.

Grob kriegt man den Kredit für 3% effektiver Jahreszins, also 154.500€ Rückzahlungssumme.

Eine Mieteinnahme mit vergleichbaren Objekten liegt zwischen 1.800 und 2.500 Euro.

Würde sich das als langzeit passive Einnahmequelle nicht lohnen, wenn man das Haus an eine Familie (idealerweise langzeit, die Lage würde es zulassen) vermietet.

 

Sonst würde mich noch interessieren welche Kennzahlen sind unbedingt notwendig, welche Ansprechpartner kann man zu Unterstützung heranziehen?

Oder was wären die Bedingungen für eine Vermietung? Ich bin zwar Erbe, aber mein Vater würde gerne sein Elternhaus in der Familie behalten. Zusätzlich sind Anlagen oder ETFs für ihn nicht wirklich greifbar, was zukünftige Diskussionen schon schwer genug machen wird. Aber trotzdem würde ich seinen Wünschen gerne entgegenkommen, dafür wäre es am besten die idealen Bedingungen zu kennen.

3% effektiver Jahreszins bedeutet nicht, dass Du insgesamt als Zins 3% von 150k = 4,5k zurückzahlen musst. Das ist die Zinszahlung für ein Jahr und insgesamt dann wesentlich mehr und hängt von der Laufzeit ab, dafür musst Du einen Zins Tilgungsrechner nehmen. Es sei denn Du willst 150k in einem Jahr komplett zurückzahlen.

Zitat von Mantal am 12. September 2022, 17:48 Uhr

Renovierungskosten würde ich einfach mal bei 100k schätzen. Inklusive der Schulden wäre das ein Darlehnen von 150k Euro.

Grob kriegt man den Kredit für 3% effektiver Jahreszins, also 154.500€ Rückzahlungssumme.

Die 3% fallen pro Jahr an. Wenn du das Haus behalten möchtest, wäre die Kreditlaufzeit bestimmt länger und du zahlst wesentlich mehr Zinsen als 4500 Euro. Vielleicht fragst du mal bei einer Bank an und guckst welche Konditionen du wirklich bekommen könntest. Ich geh von einer monatlichen Rate von min 500 bis 625 Euro aus und dann hast du noch Heizkosten, Müllabfuhr. Grundsteuer, Versicherungen, etc., was du noch bezahlen müsstest. Und wie sicher bist du dir bei der Schätzung der Kosten? Baujahr 1980 ist ja jetzt nicht so extrem alt für ein Haus in Deutschland.

 

Eine Mieteinnahme mit vergleichbaren Objekten liegt zwischen 1.800 und 2.500 Euro.

Nach Sanierung?

 

Ich würde wie folgt vorgehen:

  1. Klären, ob es nicht jemanden in der Familie gibt, der Interesse an dem Haus hätte
    • das würde ggf. dir den Verkauf ohne Stress mit dem Vater ermöglichen und ist vielleicht auch in deinem Interesse?
    • was du dann mit dem Geld ggf. hinterher machen würdest, wäre dann ja deine Sache (würde ich mit dem Vater vielleicht nicht mal diskutieren wenn kaum finanzielle Bildung gegeben ist)
  2. Mit einem oder mehreren Maklern unverbindlich über den potentiellen realisierbaren Wert des Hauses sprechen
  3. Wenn 1. nicht klappt, gehst du mal zu einer Bank und lässt dir ein Angebot über die möglichen Konditionen geben
    • du solltest dir aber relativ sicher sein, dass du nicht wesentlich mehr Geld brauchst
    • Vielleicht kann auch dein Vater dich z.B. durch ein zinsloses Darlehn unterstützen (er möchte ja, dass das Haus nicht die Familie verlässt)
  4. Entscheiden 😉

 

 

 

 

Hallo Mantal, meine Gedanken dazu:

- Die Zahlen sind sehr komisch. Das Haus wurde wahrscheinlich wegen Erbschaftssteuer auf 180.000€ runtergerechnet, der Marktwert wird aber dann auch weniger als das Doppelte davon sein. Das passt dann nicht zur erwarteten Miete von 1800€-2500€, entweder ist es viel mehr wert oder du bekommst deutlich weniger Miete oder es steht in einer Gegend, wo man nicht so einfach Mieter findet?

- Hast du denn Lust auf so eine große Sanierungsaktion, evtl. sogar Erfahrung mit sowas? Ist ja schon auch ein erhebliches Risiko, dass die Rechnung am Ende nicht aufgeht.

- Der Wunsch von deinem Vater ist aus seiner Sicht verständlich, aber es kann keiner von dir erwarten, dass du darauf Rücksicht nimmst. Du kannst ihm allenfalls das Haus zum Kauf anbieten (fairen Preis ggf. vom Gutachter ermitteln lassen). Wenn er das nicht möchte oder kann, hast du getan was du konntest. Außerdem bleibt auch bei Vermietung nichts vom "alten Elternhaus" übrig.

- Ob selbst bewohnen eine Option ist, musst du selbst wissen, rein finanziell wird es aber eher nicht billiger als die WEG.