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BitcoinMaxi Vorstellung

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Moin liebe Frugalisten,

ich bin auf diese Seite gestoßen weil ich auf der Suche war nach Infos wie man sich krankenversichern kann wenn man kein Einkommen hat. Super Infos gefunden! Vielen Dank an den Autor!

Nun zu meiner/unserer Situation:

Wir sind ein verheiratetes Pärchen Anfang/Mitte 50 mit (bezahltem) Eigenheim. Meine Frau arbeitet noch, hört aber bald auf. Ich war mein ganzes Leben selbständig und weil mir die ganze Finanzsituation nach den Zentralbankinterventionen nach 2008/09 immer suspekter wurde (Ich bin Dipl. Ökonom und quasi berufsmäßig am Thema dran) und ich mir zunehmend sicherer wurde, dass unser FIAT Geldsystem nur noch eine begrenzte Halbwertzeit hat, habe ich in 2019 angefangen, einen Käufer für meine -sehr erfolgreiche- Firma zu suchen mit dem Gedanken: "Genug haben wir, warum nicht aufhören?". Man glaubt es kaum, aber ich hab die Firma dann doch tatsächlich Mitte Februar 2020 verkaufen können (Danach wäre das dann -gelinde gesagt- wohl erstmal schwieriger geworden....

Nach Abzug der Steuern für den Verkauf blieb nun ein ziemlicher Batzen FIAT übrig. Was tun, wenn man wegen Mißtrauen in FIAT alles verkauft hat und nun ziemlich viel von dem Zeugs auf Bankkonten rumliegt und man dem Banksystem jeden Tag einen Kollaps zutraut (und auch noch die auf EU-Ebene vorsorglich schon mal getroffenen Beschlüsse zum Bail-In durch die Kundeneinlagen kennt und dann auch noch weiß, dass die gesetzliche Einlagensicherung für ca. 0,5% der gesamten Einlagen reicht)?

Genau: Runter mit dem Zeugs vom Konto und alles umwandeln in harte Assets ohne Gegenparteirisiko. Als da nur 3 wären: Gold, Silber und Bitcoin. Genau das hab ich dann auch gemacht. Nach erster Sichtung hier im Forum bereite ich mich schon mal drauf vor, dass es zum Thema BTC wohl noch kontroverse Diskussionen geben wird, aber lasst euch gesagt sein: Ich weiß GENAU was ich tue. Auf Deutsch gibt´s nicht so viele Infos zum Thema, aber da ich quasi fast-Muttersprachlich Englisch spreche, habe ich hunderte Stunden zum Thema studiert. Wie man das eigentlich immer machen sollte bevor man größere Investments tätigt.

Bislang war der BTC Deal ja auch recht erfolgreich. Mein durchschnittlicher EK pro BTC war 8.091 €.

Jetzt wird´s für die BTC Kritiker/Gegner/Hater aber erst richtig abgefahren: Da wir ja auch in Zukunft laufende Kosten haben werden, muss ja irgendwo laufend FIAT herkommen. Vom Konto kann´s nicht kommen, das sieht nach Hartz 4 Empfänger aus.

Da BTC ein "pristine collateral", sinngemäß übersetzt sowas wie "perfektes Beleihungsobjekt", ist, kann man Kredite dagegen aufnehmen. Wenn man -wie ich- davon überzeugt ist, dass BTC ein enormes Aufwärtspotenzial hat, wäre es nämlich äußerst dumm, für den Lebensunterhalt portionsweise davon etwas zu verkaufen. Das haben viele BTC Leute in 2017 beim letzten Boom gemacht und sich z.B. Lambos gekauft. Die Lambos sind heute 4 Jahre alt und die dafür ausgegebenen BTC sind 3x soviel wert. Wen´s interessiert wie das im Detail funktioniert: Ich hab das Modell mal ausformuliert und verlinke das hier (ist allerdings auf Englisch) https://www.docdroid.net/KJjtM0q/smart-borrow-against-btc-to-benefit-from-future-price-now-odt

Wie der englischsprachige Leser des Dokuments wohl mit offenem Mund zur Kenntnis nehmen wird plane ich nicht, jemals Zinsen oder Kreditraten zurückzubezahlen. Ein prominenter Vertreter dieser Strategie, die von reichen Assetbesitzern ja schon seit gut hundert Jahren gefahren wird (früher halt gegen wertsteigende Immobilien in prominenter Lage, aka "Manhattan Cityblock" sagte dazu mal: "You die with 100 Million in assets and 10 Million in debt - so what?"

So, jetzt bin ich mal gespannt wie der "Bitcoin Spinner" hier aufgenommen wird.

Frugale Grüße

BitcoinMaxi

Hey!

Ich hab eigentlich nur eine Frage: Was lässt dich denken, dass Bitcoin in Zukunft weitere starke Wertsteigerung erfahren wird und die Anleger in der Konsequenz den Bitcoin unterbewerten? Wieso schätzt du deine Meinung als höherwertig ein? Ich gehe davon aus, dass auch der Bitcoin Kurs, wie bei Aktien auch, hauptsächlich von institutionellen Anlegern beeinflusst wird und nicht von Jeremy-Pascal nebenan.

Die Frage klingt vielleicht etwas wertend und in der Tat überrascht mich so ein Selbstbewusstsein immer sehr stark. Ich bin der Meinung Investitionen, die sich im Nachhinein als Großartig herausstellen, sind reine Glückstreffer. Davon abgesehen, interessiert mich die Sichtweise darauf nach deiner ewige Recherche aber tatsächlich.

Herzlich Willkommen,

spannende Geschichte.

  • Warum nicht eine andere Assetklasse, die direkten Cash-Flow abwirft?

z.B. Immobilie zur Vermietung erwerben und mit Tilgungsaussetzungsdarlehen arbeiten?

Viele liebe Grüße!

Matsinho

Ich könnte damit nicht mehr ruhig schlafen, aber wenn Du es kannst ist es Dein Leben...

@ nigo: Die Zentralbanken der Welt sind auf einem "race to the bottom" was die Abwertung der Währungen angeht. Die Geldmenge M2 hat in den USA im letzten Jahr um 24% zugenommen. In der Eu dürfte das ähnlich aussehen, ich hab aber nur Daten aus den USA weil ich mich damit beruflich beschäftigt habe. Aber die EZB selbst will uns jetzt ja "sustainable Inflation" als was gutes verkaufen. Siehe hier: https://twitter.com/ecb/status/1380401551961944064

Ich will nicht spekulieren, ich will "nur" meine Kaufkraft erhalten. Historisch gesehen geht das gut mit Gold (welches ich besitze). Bitcoin ist jedoch Gold in fast allen Bereichen überlegen (bitte bei Bedarf selbst schlaumachen). Alle denken nur nominal, ich denke in Kaufkraft. Keiner wundert sich, dass die Börsen auf all time highs sind obwohl die Weltwirtschaft am Boden liegt. Dass das auch in Venezuela und anderen Währungsgebieten mit hoher Inflation immer so war, interessiert niemanden. Hayek´s "crack-up-boom" (Katastrophenhausse) ist unpopulär weil sich alle bei nominal steigenden Börsen (zunächst) gut fühlen.

Warum wird Bitcoin weiter im Wert steigen? Weil die Welt auf der Suche nach einem "store of value" ist und Bitcoin der beste Wertspeicher ist den die Menscheit je hatte. Ca. 20 BILLIONEN sind derzeit in negativ verzinsten Staatsanleihen angelegt weltweit. Alle die (nominale) Wertzuwächse suchen, werden durch die Niedrig-/Negativzinsen ins Risiko gezwungen. Junkbonds verzinsen sich derzeit mit 4%, Tesla ist derart lächerlich überbewertet wenn man sich die Fundamentalwerte ansieht, dient aber dennoch derzeit als Wertspeicher usw.

@Matsinho:

  1. Ich besitze neben meiner eigengenutzen Immobilie noch 2 vermietete (bezahlte) Mehrfamilienhäuser mit jeweils 5 bzw. 7 Mieteinheiten. Beide befinden sich derzeit im Verkaufsprozess. Mit den Erlösen werde ich mehr Bitcoin kaufen.
  2. Ich bin passionierter Radsportler und fahre ca. 20.000 km/Jahr. Ich brauche keine weiteren Hobbies.

@cepha

Ich schlafe sehr gut. Der Großteil meines Vermögens ist in einem Asset angelegt das über die letzten 10 Jahre durchschnittlich 200% pro Jahr im Wert gestiegen ist und im ersten Quartal dieses Jahres bereits über 100%. Seit meiner Entscheidung vor gut 1 Jahr hat der Nominalwert meiner Bitcoininvestition bereits um ca. 400% zugenommen.

Durch mein Modell welches im 1. Posting dargelegt wurde, lebe  ich auf Kredit gegen einen winzigen Teil meiner Bitcoins. Ich habe somit kein Einkommen, auch nicht aus Kapitalerträgen und zahle keinerlei Steuern.

Wie soll´s mir denn noch besser gehen und was soll mich noch besser schlafen lassen?

Ich kann meinen Beitrag nicht editieren!?

Egal: Hier die Korrektur: Meine BTC sind seit meiner Entscheidung natürlich nicht um 400% gestiegen, sondern um etwas über 500%

Und Steuern werde ich für 2021 noch ein letztes Mal zahlen müssen weil ich ja für einen Teil des Jahres noch Mieteinkünfte habe. Aber dann bin ich raus aus dem System 🙂

Runter mit dem Zeugs vom Konto und alles umwandeln in harte Assets ohne Gegenparteirisiko. Als da nur 3 wären: Gold, Silber und Bitcoin

Deine Bedenken was die Eignung von EUR, USD, usw. als Wertaufbewahrungsmittel betrifft, teile ich!

BTC sind aber auch SEHR RISKANT - ob diese in 10 Jahren noch Akzeptanz finden oder als Tulpenzwiebeln 2.0 verblüht sind, kann derzeit nicht eingeschätzt werden!

Ich würde also neben Au und Ag als zweites "Standbein" (mind.) die Hälfte in ein solides Aktiendepot investieren!
(mit wenig zyklischen Firmen, die eine passable Dividendenrendite haben = nebenher Dein persönliches Grundeinkommen ausschütten)

Jaja, die Tulpen 🙂 Ich hänge hier mal den Log-Chart von BTC über die letzten 10 Jahre an. Es gibt -und gab niemals- ein Asset mit einem derartigen Log-Chart. (Wer nicht weiß, was das ist: Eine räumliche Verdoppelung auf dem Chart bedeutet eine verzehnfachung des Wertes). Sieht das nach Mania aus?

Meine Standbeine sind neben meinem Eigenheim (auf das ich übrigens nach der Bundestagswahl eine Zwangshypothek im Stile des 1952er Lastenausgleichs erwarte) und nach dem Verkauf meiner Mietobjekte ausschließlich Au und BTC mit ein bisschen Ag als Notwährung. Wie im 1. Post dargelegt habe ich meine Fa. verkauft weil ich in den nächsten Jahren einen FIAT Kollaps erwarte. Aktien sind zwar auch Sachwerte und werden so etwas tendenziell überleben, aber sicher auf anderem Niveau als heute.

Und warum sollte ich denn Aktien halten? Ich will keinen nominellen Wertzuwachs meines Vermögens, ich will ausschließlich Kaufkraft erhalten. Das, was wir derzeit als Kaufkraft besitzen, reicht in jedem Fall deutlich länger als unsere optimistischte Lebenerwartung. Und Kinder/Erben haben wir nicht.

Ich will aber ja auch nicht missionarisch sein. Ich habe mich und mein/unser Lebensmodell hier ja nur vorgestellt. Möge jeder für sich selbst entscheiden wie er/sie frugal leben kann/will. Wir haben unseren Weg gefunden und haben nichts davon wenn andere das auch so oder ganz anders machen.

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@bitcoinmaxi

Vorab: Für meinen Teil beschäftige ich mich seit > 50 Jahren mit dem Thema Geld, Geldsystem und Private Finanzen. Für Deine eher kritische Sicht habe ich daher großes Verständnis. Seit dem Nixon-Schock (Fiat-Money-System) akkumuliere ich regelmäßig Gold (physisch) als "Versicherung" sozusagen. In den auf den Nixon-Schock folgenden Jahrzehnten habe ich von diesem Papiergeld stets nur das am wenigsten schlechte verwendet (Deutsche Mark und Schweizer Franken) und auch ganz überwiegend nur Investments in diesen Währungen getätigt (Ausnahme: Dollar Investments als reine/kleine Beimischung). Den Euro (ein zusätzliches Experiment sprich eine Währungsunion ansonsten souveräner Staaten im Experiment "deckungsloses Papiergeld seit 1971) sehe ich noch kritischer (wie man hier an anderer Stelle nachlesen kann), da dieser nach meinem Dafürhalten eine völlige Fehlkonstruktion ist (damit hatte ich mich 1998 intensiv und "notgedrungen" nicht zuletzt wegen meiner damals schon aufgebauten Altersvorsorge beschäftigt). Eingedampft: Aus meiner Sicht ist der Euro sozusagen vom "Kreißsaal" (2002) mit Beginn der Eurokrise (2010) fast nahtlos  auf die "Intensivstation" der ECB (samt Euro-Dauer-Rettungsschirmen) verlegt worden und liegt seitdem im "Brutkasten" der ECB. Permanente Brüche der EU-Verträge sind die Regel geworden und die ECB betreibt seit Jahren m. E. verbotene Staatsfinanzierung (s. Art. 123 AEUV) mit der Notenpresse via Anleihekaufprogrammen in Billionenhöhe orchestriert von erst Niedrig-, dann Null- und schließlich Negativzinsen. Also längst Fiskal- statt Geldpolitik - was aus guten Gründen in den EU-Verträgen explizit ausgeschlossen worden war. Dieses Geldpolitik sehe ich als drittes Experiment - also ein Experiment (ultra-lockere und expansive Geldpolitik) im Experiment (Währungsunion) von einem Experiment (deckungsloses Papiergeld). Für meinen Geschmack ein bißchen viel Experimente auf einmal für mein hart erarbeitetes Vermögen ...

 

Der Aufschwung des Bitcoins dürfte zumindest auch von dem Wunsch getragen sein, wieder ein Wertaufbewahrungsmittel zu finden. Diese wichtige Geldfunktion (von den drei Geldfunktionen für Sparer, Anleger, Frugalisten wahrscheinlich sogar die wichtigste !) "Schatzcharakter" sprich "Wertaufbewahrungsmittel" hat z. B. der Euro schon lange verloren. Dauerhaft zinslos gestelltes Geld (via Zinsplanwirtschaft der ECB) mutiert schon bei moderater Inflation zu Schwund- weniger zurückhaltend formuliert zu Schrottgeld. Es ist nach meinem Dafürhalten daher kein Zufall, daß der Aufstieg des Bitcoins (Kursverlauf) mit der ultra-expansiven Geldpolitik der Notenbanken (seit 2008/Finanzkrise und 2010/Beginn Eurokrise) - auch der ECB, die versucht zusammenzuhalten, was nicht zusammen paßt (nämlich die völlig heterogenen Länder der Eurozone) - zeitlich zusammenfällt.

Meines Erachtens können die Staaten bzw. Notenbanken aber kaum zulassen, daß sich ein solcher (noch dazu dezentraler und staatsunabhängiger) funktionierender Wertspeicher als echte Konkurrenz zum Staatsgeld sprich Fiatgeld in großem Stil etabliert.

Nicht umsonst bastelt z. B. die ECB (die eh am liebsten das Bargeld (noch) weiter zurückdrängen oder sogar ganz weg hätte, zwecks Erweiterung der flächendeckenden Zinsen nach unten und damit mehr Handlungsspielraum der Geldpolitik) an einem "digitalen Euro".

Als Beimischung (z. B. mit 5 oder 10% meines Vermögens) könnte ich mich eventuell mit Bitcoin anfreunden. Als wesentlichen Pfeiler in meiner AA aber nicht. Dafür wäre mir die Gefahr politischer und regulatorisch-dirigistischer Eingriffe deutlich zu hoch (da gilt in abgeschwächter Form zwar auch für Gold (Goldbesitzverbot), Immobilien (Zwangshypotheken), Aktien (weitere Verschlechterung der steuerlichen Rahmenbedingungen), Fremdwährungen (Kapital- bzw. Devisen-Verkehrskontrollen) usw. bis hin ganz allgemein zu Vermögenssteuern, Vermögensabgaben etc. und/oder Umstellung der Sozialsysteme (Beispiel: Bürgerversicherung)). Bei Bitcoin scheint mir dieser staatliche Eingriff aber noch deutlich wahrscheinlicher. Wenn nicht unausweichlich.

Bei den inzwischen erreichten Schuldenständen - in der Eurozone kommt noch die fehlkonstruierte Einheitswährung dazu - werden Politik und Notenbanken alles versuchen, um via einer Inflation (iVm Finanzieller Repression) diese Schulden über die Jahrzehnte auf ein wieder halbwegs verträgliches Maß abzubauen. Dabei wird man wohl kaum tatenlos zusehen, wie sich eine kleine Gruppe aus diesem Geld-System gänzlich verabschiedet (und weder via Negativzinsen, Finanzieller Repression, Besteuerung, Bail-In usw. zu "fassen" ist).

Wobei: Auch ein derartiger offensichtlicher staatlicher Eingriff bei Bitcoin wäre ein ziemliches Eingeständnis, wie es um unser eigentliches staatliches Geld bestellt ist. Konkurrenz belebt ja ansonsten immer das Geschäft.  Eine solche Konkurrenz müssen aber die Staaten und Notenbanken inzwischen eher fürchten, so wie es um unser Geldsystem (insbesondere auch den Euro) bestellt ist.

Schätze man wird beim Bitcoin "subtiler" vorgehen (Besteuerung - um nur ein Beispiel zu nennen). Bargeld wird ja auch nicht "verboten" - man schafft nur den 500er ab, Banken schaffen nur die Kassen ab, die EU diskutiert, ob man nicht kleine Münzen abschaffen sollte, man senkt nur sukzessive immer weiter die Grenzen für anonyme Bargeldgeschäfte nach unten (Beispiel Goldkauf: Früher unbegrenzt möglich, dann 30.000 DM Grenze, dann 15.000 Euro Grenze, dann 10. 000 Euro Grenze, aktuell 2. 000 Euro Grenze ... usw).

Just my 2 Cents

Unweigerlich denk ich hier an Fooled by Randomness von Nassim Taleb. Sobald es extrem riskante Investitionen gibt wird es nach dem Gesetz der großen Zahlen auch einige sehr erfolgreiche Gewinner geben. Diese Gewinner sind dann gern mal dem Gesamtmarkt überlegen - zumindest in ihrer Vorstellung. Die Realität zeigt aber, dass der Blow-up folgt. Die Frage ist nur wann und ob der Investor nicht zuvor die Strategie wechselt. In diesem Beispiel gehörst du nicht mal zu den erfolgreichsten Gewinnern. Die unglaubliche Intelligenz und Weitsicht von Personen, die in Bitcoin investierten, als dieser noch einstellig kostete, durfte ich schon erleben. Nicht mal eine Sonnenbrille dämmt den Heiligenschein dieser Personen.

Fahr deine Strategie. ich fänd es schrecklich, wenn jeder Mensch das gleiche tun würde. So generelle Aussagen wie "Ich will nicht spekulieren, ich will "nur" meine Kaufkraft erhalten. Historisch gesehen geht das gut mit Gold (welches ich besitze). Bitcoin ist jedoch Gold in fast allen Bereichen überlegen (bitte bei Bedarf selbst schlaumachen). Alle denken nur nominal, ich denke in Kaufkraft. Keiner wundert sich, dass die Börsen auf all time highs sind obwohl die Weltwirtschaft am Boden liegt." mit Begriffen wie "alle" und "keiner" sind aber faktisch IMMER (man beachte auch hier die Hyperbel) falsch. Nichts von dem was du sagt ist nicht bekannt und nichts ist nicht eingepreist. Die Meinung, dass ich dem Markt überlegen bin, wenn ich hunderte Stunden in ein Thema investiert habe, hab ich schon lange abgelegt. Man kann sich das ganze Leben einem bestimmten Thema widmen und sollte sich dennoch nicht auf seine Überlegenheit verlassen.

Versteh es bitte nicht als Angriff. Ich reagiere nur sensibel auf diese Art von Argumentation und Pauschalisierung.

Bis auf den Umstand, dass ich mein Au in Britannias und nicht in Eagles halte, scheinen wir ja Brüder im Geiste zu sein 🙂

Natürlich habe ich mich auch ausgiebig mit allen gängigen FUD (Fear, Uncertainty, Doubt) Themen um BTC beschäftigt. "Verbot" bzw. Regulierung durch Staaten ist immer wieder eins davon. Um es 100% zu verbieten, müssten sich -ohne Ausnahme- alles Staaten der Erde einig sein. Ich glaube, es ist konsensfähig dass das nicht passieren wird. Die USA sind mit der -in diesem Fall guten- Regulierung schon ganz weit vorne. BTC ist als commodity gesetzlich reguliert, Banken haben vor ein paar Monaten durch die OCC die Freigabe bekommen, mit BTC zu handeln und es Kunden anzubieten. Mehrere Senatoren, vorne an Frau Lummys sind proaktiv in Sachen BTC unterwegs.

Mal abgesehen davon, dass sich zunehmend US-Unternehmen BTC auf die Bilanz nehmen, tun dies  nun auch Versicherungen und Pensionsfonds.

Aber OK, man könnte immer noch der Meinung sein, wenn die Bedrohung des $ durch BTC zu groß wird, werden z.B. die On/Offramps verboten oder die Kapitalertragssteuer für BTC auf -sagen wir mal- 90% festgesetzt (was mich nicht betreffen würde, ich verkaufe nicht, ich nehme Kredite dagegen auf)

Dann kommt Spieltheorie ins Spiel: Jedes kleinere, unbedeutendere Land wird erkennen: "Wenn wir BTC freundlich behandeln kommen Unmengen Geld/Kaufkraft zu uns". Malta, die Bahamas und Singapur sind da traditionell weit vorne mit dabei. Weil Kapitalverkehrskontrollen mit BTC eben nicht funktionieren (Gold bringe ich in dem Fall nicht ins Ausland, BTC problemlos).

Und: Den Prozentsatz seines Vermögens den man in BTC hält sollte/muss jeder selbst festlegen. Ich bin allerdings der festen Überzeugung, dass 0% der einzig falsche ist.

@nigo: Ich will dem Markt nicht überlegen sein. Ich nehme ja nichtmal an irgendwelchen Märkten teil. Ich handle mit nichts, ich halte kein Depot und verkaufe gerade mein Mietobjekte. Ich habe erfolgreich Werte angesammelt und die möchte ich erhalten. Dafür habe ich eine Strategie entwickelt und hier vorgestellt. Das ist ja nun mal der Vorstellungsbereich des Forums.

Ich würde nie irgendjemandem sagen was er mit seinem Geld machen sollte. Es ist mir auch völlig egal, mir geht es ausschließlich um Selbstschutz und den betreibe ich einfach so, wie ich ihn für richtig halte.

Falls Formulierungen meinerseits irgendwie anstößig empfunden werden, entschuldige ich mich dafür.

Bitcoin und Gold haben also keinen Markt?

Anstößig nicht. Nur sehr pauschalisierend.

@nigo: Natürlich haben die einen Markt. Dort hab ich bislang auch eingekauft und werde weiter einkaufen nachdem meine Immobilien verkauft sind. Aber ich handele nicht und werde nicht verkaufen. Im engeren Sinn bin ich mit meinem Modell am Kreditmarkt tätig weil ich Kredite gegen Sachwerte aufnehme.

BTW: Man muss mich nicht lesen wenn man mich nicht leiden kann. Ich bin nicht hier um zu streiten. Ich hab mich hier vorgestellt und es steht jedem frei, seine Meinung dazu zu haben. Aber ich werde weitermachen wie geplant und wünsche jedem das beste mit seinem Modell.

Hallo @bitcoinmaxi, Glückwunsch zum bisher guten Verlauf. Ich lese heraus, dass du vermögenstechnisch in Regionen unterwegs bist, wo auch ein Absturz des Kurses auf z.B. einen Viertel des Werts keine existenzielle Bedrohung darstellt. Zumal du keine Verantwortung für Kinder trägst. Insofern kann man das natürlich schon so machen.

Ich selbst benötige mehr Stabilität und setze daher auf einen Mix aus gesetzliche Rente, BAV, Immos, Aktien per ETF, Geld und vorerst natürlich vor allem Humankapital. Später ggf. etwas Gold und Kryptos dazu, aber nicht wegen erwarteter Mehrrendite sondern zur Diversifikation. Das wäre aber auch mit viel mehr Kohle nicht anders. 🙂

Deine Bedenken bzgl. Fiat-Geld habe ich in Teilen auch. Mir fehlt nur dir Überzeugung, dass Kryptos darauf die Antwort seien, zumal sie imho viel zu neu sind, als dass man schon über die Entwicklung der nächsten Jahrzehnte sagen könnte.

Bitte sei vorsichtig mit dem Begriff FUD. Damit meint man interessengeleitete Meinungsmanipulation. Die gibt es sicher auch gegen BTC, aber deinen Vorrednern wolltest du das sicher nicht vorwerfen. 🙂

 

 

 

Hallo @thewanderer. Ein Absturz von 75% würde mich nicht "umbringen", selbst dann nicht wenn er dauerhaft wäre. Sagen wir mal so: Wahrscheinlich könnten wir bei einigermaßen bescheidener Lebensweise auch bis zum Lebensende durchkommen wenn wir nur den Goldanteil des Portfolios verbrauchen würden.

FUD ist nun mal bei Bitcoin anders definiert und das hatte ich ja auch so geschrieben. Es ist ein absolut gängiger Begriff der immer und überall verwendet wird. Es ist die Abkürzung für Fear (Angst) Uncertainty (Unsicherheit) Doubt (Zweifel).

Wenn ich dir aber auch was mitgeben darf: "Krypto" ist nicht das, wo ich unterwegs bin. Im Gegenteil: Ich bin ziemlich sicher, dass sich letztendlich Bitcoin (fast) vollständig durchsetzen wird. Jetzt ist es "store of value" (Wertspeicher), es kann aber durchaus auch "medium of exchange" (Tauschmittel) und letztlich "medium of account" (unterliegende Berechnungsgrundlage) werden falls es wirklich die Weltreservewährung werden sollte (Hyperbitcoinization).

Einzelne "Kryptos" können sicherlich Anwendung finden wie z.B. Ethereum für "smart contracts" oder non-fungible tokens (NFT´s) als spezifizierte Eigentumsrechte für digitale assets, speziell im Computerspielbereich, aber nur Bitcoin als vollständig dezentralisiertes asset mit der unveränderlichen hard cap von 21 Millionen ist für meine Zwecke interessant. Ich will ja -wie gesagt- nur Kaufkraft erhalten.

Schönen Sonntag wünscht

BitcoinMaxi

Zitat von BitcoinMaxi am 11. April 2021, 8:38 Uhr

Ich bin ziemlich sicher, dass sich letztendlich Bitcoin (fast) vollständig durchsetzen wird. Jetzt ist es "store of value" (Wertspeicher), es kann aber durchaus auch "medium of exchange" (Tauschmittel) und letztlich "medium of account" (unterliegende Berechnungsgrundlage) werden falls es wirklich die Weltreservewährung werden sollte (Hyperbitcoinization).

BitcoinMaxi

Ich bin dagegen ziemlich sicher, daß dies - Bitcoin als "Geld" (statt dem staatlichen Papiergeld) oder sogar "Weltwährung" - die Staaten niemals zulassen werden. Schließlich profitieren die (massiv ver- und teilweise stark überschuldeten) Staaten von unserem Fiat-Money-System (ebenso wie die Eliten; z. B. via Bonität/Pfänder und Kredithebel, Cantillon-Effekt usw.). Im Zusammenspie mit den Notenbanken kann so das Spielchen am Laufen und die Verschuldung via Finanzieller Repression erträglich gehalten werden. Das wird man sich nicht aus der Hand nehmen lassen. Auch aus diversen anderen Gründen nicht (von Transparenz über Kontrolle bis hin zu Steuern ! - um nur einige weitere Stichworte zu nennen). Höchstens und perspektivisch vorstellbar für mich: Abschaffung des Bargeldes gegen Einführung eines staatlichen Digital-Euro - der wird dann aber mindestens ebenso schlecht wie der Papiergeld-Schwund-Euro (wo wäre sonst der Nutzen für die Staaten und Notenbanken ?!) - mit dem zusätzlichen Nachteil des dann gänzlich und vollumfänglichen gläsernen Bürgers samt endgültig entgrenzter Geldpolitik (Negativzinsen in beliebiger Höhe und flächendeckend, Vermögensbesteuerung/Vermögensabgaben, Bail-Ins per Knopfdruck usw.).

Für meinen Teil bin ich ein Fan der sog. Lindy-Regel (und damit in meinem Leben bestens gefahren). Eingedampft: Die Wahrscheinlichkeit das etwas in Zukunft funktioniert (sei es ein Geschäftsmodell, eine Währung, eine Anlageklasse etc.) ist um so größer, je länger dies schon zuvor funktioniert hat. Beispiele: Grund und Boden (Immobilien) funktioniert seit Menschengedenken, Gold funktioniert seit Jahrtausenden, Aktien gibt es seit Jahrhunderten usw. - Bitcoins gibt es seit wann genau ? 

Schönen Sonntag allerseits.

American Eagle

Das Problem bei Bitcoin ist, dass sehr viele Menschen (ich auch) davon nur wenig Ahnung haben. Wer sich Wikipedia dazu einmal durchliest, wird mit x Begriffen konfrontiert, die wieder seitenlanges Lesen erforderlich machen. Allein "Blockchain" oder das "Mining" wirklich zu verstehen setzt IT-Kenntnisse voraus, die der Normalbürger nicht mal eben erlangen kann.
Wenn das alles verständlich vermittelt werden könnte, würden vielleicht noch viel mehr aufspringen - obwohl ja auch bei Bitcoin ja kein realer Wert entgegensteht. Nur die Zahl ist begrenzt. Und wenn sich immer mehr drauf stürzen, dann muss natürlich der Kurs steigen. Ähnlich wie jetzt die zunehmende Aktiennachfrage bei den wenigen Neuemissionen die Kurse treibt - es muss ja immer Menschen geben, die bereit sind Aktien (oder Bitcoin) abzugeben, wenn jemand sie haben will.

Zitat von FredFinanzFuchs am 11. April 2021, 9:47 Uhr

... obwohl ja auch bei Bitcoin ja kein realer Wert entgegensteht. Nur die Zahl ist begrenzt. Und wenn sich immer mehr drauf stürzen, dann muss natürlich der Kurs steigen.

Insoweit ist auch dieses System deckungslos und sozusagen fiktiv. Grund und Boden kann man (im wahrsten Sinne des Wortes) beackern, in Immobilien wohnen oder bei Vermietung Erträge via Mieteinnahmen erzielen, Gold wird (so wie Silber) zumindest auch in der Industrie und/oder als Schmuck usw. verwendet, Aktien repräsentieren einen verbrieften Anteil an Unternehmen und generieren Erträge via Dividenden etc.). Der entscheidende Bitcoin-Charme (anonym, dezentral und steuerfrei wird Bitcoin bei weiterer Verbreitung eh nicht bleiben) ist lediglich die (noch) nicht beliebige Vermehrbarkeit.

Das würde sich mit einem staatlichen Digital-Euro als erstes verändern ... 😆

Ist aber wohl Off-Topic. Das ist ja hier nur eine Art Vorstellungs-Strang.

Hallo Bitcoinmax, wie FUD - auch für Bitcoins - definiert ist, solltest du nochmal nachschlagen. Und oben redest du von Bitcoin Kritikern/Gegnern/Hatern. Findest du es sinnvoll, Kritiker mit Hatern zu vermengen? Ich habe nicht den Eindruck, dass du dich neutral mit dem Thema auseinander setzt, das klingt eher nach trotzigem "wir gegen die". Jetzt ist aber immer noch nicht raus, warum die Anlage-Antwort auf ein schlechtes Geldsystem ausgerechnet Bitcoin heißen soll, und nicht z.B. Aktien, Immos und Gold, deren Marktbeständigkeit und Wertentwicklung über Jahrhunderte bis Jahrtausende bekannt und gut erforscht sind? Stichwort Lindy-Effekt. Dass Bitcoin theoretisch Tauschmittel werden kann ist nett, aber kein Kriterium für langfristige Anlagen, um die es hier ja geht.

Was du meiner Meinung nach unterschätzt, ist der Gegenwind der Politik, wenn Bitcoin einmal das Währungsmonopol der Staaten ernsthaft bedrohen sollte. In der Vergangenheit wurde so etwas meines Wissens noch nie zugelassen und rechtzeitig unattraktiv gemacht oder ganz verboten, bis hin zur Todesstrafe bei Besitz (für Gold in D noch nicht lange her). Erwartest du das ausgerechnet für Bitcoins nicht?

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