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Bis jetzt im Zeitplan

Hallo zusammen,

ich bin 22 Jahre alt und beschäftige mich seit circa 3 Jahren mit  Frugalismus.

In meiner Freizeit bin ich viel mit Freunden unterwegs, auf Festivals, am reisen oder Schraube an Mopeds. Diese Hobbys kosten mich circa 300€ im Monat, jedoch ist mein restlicher Lebensstil ähnlich, wie der eines Studentents.

Mein Plan ist es mit Anfang 30 "frei" zu sein, bzw. alle laufenden Kosten durch passives Einkommen zu decken. Diese sind momentan circa 1000€/Monat.

Bis circa 40 möchte ich auf jedenfall arbeiten, um in Richtung 2000€/Monat als passives Einkommen zu erwirtschaften und so eine Familienplanung oder teurere Hobbys zu ermöglichen .

Die letzten 4 Jahre habe ich dual studiert und hatte einen Nebenjob. So konnte ich circa 30% meines Nettos sparen. Seit Anfang des Jahres bin ich als Ingenieur fest angestellt und habe auch weiterhin meinen Nebenjob. Dadurch sind in den ersten Monaten Sparquoten >60% möglich gewesen. Meinen studentischen Lebensstil möchte ich möglichst lange bei behalten. Der Frugalistenrechner ergibt, dass ich in etwas unter 10 Jahren frei bin und in 14-15 Jahren die 2000€/Monat-Marke knacken werde. Daher bin ich momentan sogar etwas vor meinem "Zeitplan", jedoch sind Verzögerungen durch Teilzeitarbeit/Kinder/Elternzeit/Sabbatical möglich und wahrscheinlich.

Letztendlich bin ich mir auch ziemlich sicher, dass ich mit 40 nicht einfach von jetzt auf gleich kündige. Mir geht es um das Ziel nicht arbeiten zu müssen, um freier handeln zu können und ggf. frühzeitig Stunden reduzieren zu können.

 

Wie findet ihr meinen Plan? Was habe ich noch nicht berücksichtigt und gibt es hier im Forum auch ähnlich junge Leute die sich mit dem Thema auseinandersetzen?

Sind hier Leute unterwegs die bereits frei sind? Wie gestaltet ihr jetzt den Alltag? Geht ihr noch arbeiten, reist ihr viel oder habt ihr viele neue Hobbys entdeckt?

 

Einen schönen Restfeiertag 🙂 ich gebe jetzt zu meinem Nebenjob

 

Beste Grüße

Tom

Hallo Tom,

Erstmal scheinst du ja ein fleißiger Sparer zu sein. Deinen Plan bewerten kann ich leider nicht, da mir selbst die Erfahrung fehlt und noch ein paar Details fehlen. Mich würde interessieren wie du dir ein passives Einkommen aufbauen möchtest du welchen Nebenjob zu aktuell ausübst?

Grüße

Guten Abend, Tom,

wenn Du Kinder in Deiner "freien" Zeit hast, kannst mit ihnen sehr wertvolle und wunderbare Momente verleben. Kinder sind nicht ewig klein und die Zeit kommt nicht wieder. So setzt Du Dich auch sehr positiv von den sonst überwiegend abwesenden Vätern ab. Auch andere Eltern sind recht dankbar, wenn mal jemand mehr Zeit als üblich hat und auch kurzfristig einspringen kann. (OT: Das ist das einzige, was ich bei mir n bissl bereue, dass ich nicht noch mehr Zeit für meine Jungs in klein hatte, aber bis 40 mit Kindern zuwarten war mir einfach zu riskant.)

Bevor meine Enkelchen da sind, möchte ich weiter reisen (auch mal richtig lange, mehrere Monate), eine weitere Sprache lernen und viel Sport machen. Vielleicht interessiert Dich auch ein Ehrenamt (für mich weniger interessant, weil ich zum Thema "Charity" ein eher gespaltenes Verhältnis habe). Manche Leute möchten auch eine renovierungsbedürftige Immobilie kaufen und diese in viel Eigenleistung herrichten. Für uns kommt das in den nächsten Jahren nicht in Frage, weil wir immer schon viel handwerkliches gemacht haben und daher nicht mehr so den Drang danach.

Und noch ein wichtiger Punkt: Wenn meine Eltern (derzeit in den 70ern) mal Hilfe brauchen sollten, kann ich ohne zeitliche Einschränkungen für sie da sein. Ist mir auch wichtig.

Hi Tom,

herzlich Willkommen im Forum.

ich bin 22 Jahre alt und beschäftige mich seit circa 3 Jahren mit  Frugalismus.

Du bist sehr früh dran, cool. Ich bin erst seit Anfang 2018 (mit 27) auf den Weg gekommen.

oder Schraube an Mopeds.

Versuch doch daraus Geld zu machen? z.B. indem du für Bekannte die Wartung machst und paar € dafür nimmst. Oder kaufe ein Moped, restauriere es und verkaufe es wieder. Ein Kumpel von mir restauriert immer wieder Kräder und verkauft sie dann. Wenn du kein Perfektionist im Detail bist, wirst du damit leicht etwas Geld machen. Was fährst du selbst für 'ne Maschine?

Darüber hinaus kann ich dir nur empfehlen, dass Leben auch jetzt schon zu genießen und nicht nur zu sparen. Dein Gesundheitszustand kann sich immer ändern und dann ist evtl. nicht mehr alles möglich ... Kannte eine Freundin meiner Mutter, die wirklich all ihr Geld für die Rentenzeit weglegte und dann mit 50 gestorben ist. Oder meine Oma wollte immer mal nach Nordeuropa (Baltikum) mit dem Segelboot. Da der Gesundheitszustand mittlerweile so schlecht ist, hat sie ihr Boot verkauft und der Traum ist futsch. Sie hat es mir die Tage in Tränen erzählt. Finde einfach einen guten Deal für dich: heute erleben/ für später sparen...

MfG Matsinho

Zitat von tom am 20. Juni 2019, 17:34 Uhr

Einen schönen Restfeiertag 🙂 ich gebe jetzt zu meinem Nebenjob

Beste Grüße

Tom

Jaja... ich wünschte, Feiertage wären endlich Bundessache statt Ländersache.

Ansonsten: Willkommen 🙂

Hallo zusammen,

@j_82 ich bin zu 50% in 70/30 world/em investiert. 7 % anderer etfs. 9% Einzelaktien (berkshire, amazon, vw, sap, ....). 1% physisches gold. 2% p2p kredite. und knapp 30% in einen privaten Kredit, der nächstes jahr mir wieder ausgezahlt wird und der dann in world/em gesteckt wird. Langfristig werde ich mich wohl auch mit Immobilien beschäftigen.

Einen Nebenjob habe ich seit knapp 6 Jahren in der Gastronomie. Das ist aber mehr ein bezahltes Hobby als ein Job. Da arbeite ich 20-40 Stunden im Monat.

 

@schwaebin danke für deine Eindrücke. Mit dem Thema Ehrenamt habe ich mich die letzten Wochen auch ein wenig beschäftigt. Habe sogar bei zwei Vereinen angefragt, ob die noch manpower gebrauchen können. Diese hatten aber erstaunlicherweise schon genug helfende Hände. Ich schaue mich weiter um, da ich dem ganzen etwas Sinn verleihen will. Nur sparen um mit 40 in Rente zu gehen möchte ich nicht, sondern irgendwas sinniges auch mit der freien Zeit machen.

@matsinho das mit den Mopeds ist mehr ein Hobby. Wie du schon sagst, wenn man nicht aufs Detail achtet kann man da etwas Geld bei machen, aber als Hobbyschrauber investiert man da zunächst echt viel Geld in Werkzeug, Maschinen und Ersatzteile bevor man da im plus ist. Ich hatte bis letzten Sommer eine Honda Dax(BJ 74) und eine Monkey j2 Nachbau und diese +-0 verkauft. Das nächste Moped wird wahrscheinlich eine A-Monkey.

Das Leben versuche ich natürlich auch jetzt schon zu genießen. 4 Wochen Urlaub im Herbst werde ich wohl wieder mit dem Rucksack in Asien verbringen. Vielleicht hab ich in den nächsten Jahren auch mal den Mut, für ein paar Monate ein Sabbatical zu machen. Mal schauen wie sich mein aktueller Hauptjob noch entwickelt..

 

@Stoliver wenn es dich beruhigt, die letzten 3 Jahre war ich auch arbeiten an Frohen Leichnam 😀

 

@all danke für die Rückmeldung - freue mich über den entspannten Ton hier im Forum

 

 

 

Hallo Zusammen,

nach knapp 2 Jahren dacht ich mir, dass ich mal ein kleines Update gebe.

Das Depot entwickelt sich gut. Der Schwerpunkt auf die 70/30 Aufteilung besteht weiterhin und vor ein paar Monaten bin ich 6-stellig, was dann langsam die "Lawine ins Rollen" bringt 🙂 Die Sparquote in 2020 lag bei 58%, dieses Jahr sollen es 65% werden.

Meinen Nebenjob konnte ich die letzten 15 Monate so gut wie nicht ausüben, bin aber seit letztem Sommer im Ehrenamt aktiv. Es gibt sogar ein wenig Aufwandsentschädigung für Mitarbeit in Impf-&Testzentren.

4 Wochen Urlaub im Herbst 2019 in Asien haben sogar geklappt, seit dem bin ich aber nicht mehr großartig weg gekommen. Daher wächst das Fernweh aktuell sehr stark. Die ersten Planungen für eine längere Reise entstehen. Vielleicht schaff ich es ja in 2022

Bzgl. des Schraubens an Mopeds (und Autos) hat sich was getan. Ich hab eine kleine Scheune aus Familienbesitz bezogen und mir da eine Werkstatt eingerichtet. Es ist zwar nicht zum Geld verdienen, aber es ist ein schönes Hobby, dass aufgrund des Familienbesitzes nur geringe Kosten mit sich bringt. Die Autos und Mopeds sind ja auch alle älter und werden nicht gesammelt sonder oftmals +- 0 durchgewechselt 🙂

Bleibt gesund

 

Grüße

Tom

 

 

Hallo @tom

Ich habe jetzt erst Deine Geschichte gelesen. Das hört sich gut an. Mach weiter so und Du schaffst es.

Ich bin 49 und ich bin finanziell unabhängig. Das "Geheim"-rezept ist meiner Meinung nach: bescheiden Leben. Meiner Meinung nach darf das aber nicht als Verzicht gesehen werden sondern als Lebensstil. Denke nicht so viel ans Geld, lebe einfach. Aber lebe immer bodenständig.

Beispiel: ich habe noch nie mehr als 60 qm (zu zweit) zum wohnen benötigt. Sogenannte Bügelzimmer, Ankleidezimmer, Hauswirtschaftszimmer, etc. sind m.m. nach Luxus.

Ich habe noch nie ein neues Auto gekauft. Immer gebraucht immer ein Kleinwagen. Auch damit kann man in Urlaub fahren. Ich fahre die Autos auch immer bis sie schrottreif sind.

Klamotten habe ich wenig, Schuhe auch. Alles wird so lange getragen bis sie aus dem Leim fallen. Ich mache mir nichts aus Klamotten und Äußerlichkeiten.

Erfahrungsgemäß wird es schwierig von einem etwas gehobeneren Lebensstil wieder rückwärts zu gehen. Verbessern ist immer einfach. Deswegen immer gut überlegen ob man die Nummer besser z.b. von Kleinwagen auf Mittelklasse wirklich benötigt.

Du bist noch sehr jung. Es kommt evtl. die Zeit wo Du weniger arbeiten möchtest oder auch einfach nicht mehr so viel arbeiten kannst.

Ehrenamt ist Klasse! Anderen helfen bzw. Gutes tun macht einen selbst auch glücklich. Reise solange Du Lust dazu hast, das erweitert den Horizont. Vor allem wenn du nicht nur am Strand liegst sondern auch die fremde Kultur kennenlernen möchtest.

Wir waren auch viel auf Reisen. Mittlerweile môchte ich gar nicht mehr so weit und oft weg. Wir waren die letzten 5 Jahre gar nicht mehr auf reisen.

Weiter so! Viel Erfolg!

Frisa

Glückwunsch Tom, du bist also voll im Plan!

 

Ich hoffe, dass ich in ca. 2 Jahren genau so ein Update bringen kann : )

Hi Tom!

Spannender Einblick, den du da von dir gibst.

Ich bin in einem ähnlichen Alter, habe bis jetzt auch etwa so viel angespart wie du.
Mich würden mal noch deine konkreten Zahlen interessieren. Was verdienst du derzeit? Wie viel legst du jeden Monat beiseite?

Ich kann auch gerne meine Situation mal schildern. Ich habe kürzlich angefangen zu arbeiten, verdiene etwa 60k bei einer Unternehmensberatung. Ich wohne mit meiner Freundin in einer recht günstigen Wohnung in einer Großstadt - ich zahle etwas mehr als sie (da sie noch studiert) - mein Anteil beläuft sich auf etwa 530 Euro im Monat. Zum Leben benötige etwa 200-300 Euro. Den Rest packe ich dann in den ETF Sparplan oder in mein zusätzliches Gewerbe. Mit dem Gewerbe habe ich passive Einnahmen von ca. 16,5k Euro, davon sind 3TSD Euro p.a. Abschreibung, effektiv muss ich also ca. 13,5k versteuern (mit dem hohen Grenzsteuersatz). Das Geld, was ich damit verdiene, packe ich ebenso beiseite - insgesamt komme ich also auf etwa 3 - 3.5k, die ich jeden Monat sparen kann.

Ich habe noch kein konkretes Ziel festgelegt, möchte aber einfach die Freiheit haben, zu entscheiden, wann ich den Angestelltenjob reduzieren möchte. Ich bin fast sicher, dass ich später weniger arbeiten möchte, um mehr Zeit mit meiner Familie zu verbringen.

Wie ist es bei dir? Hast du schon einen Master gemacht? Lohnt sich das für dich?

VG

Hallo Hasgu25,

habe dieses Jahr angefangen Haushaltsbuch zu führen. Habe mit Nebenjob vermutlich bis Jahresende 37-38.000€ netto und gebe bis jetzt im Monatsschnitt 980€ aus. Investieren somit um 2000€ im Monat automatisiert in 2 ETFs.

Nein ich habe noch keinen Master gemacht und plane aktuell auch nichts dergleichen. Um ehrlich zu sein, steh ich glaub ich auch kurz vor eine quarter-life-crysis. Vielleicht tut sich bei mir in den nächsten 12 Monaten was beruflich und privat - zumindest bilden sich erste Pläne. Zum Glück hab ich ja ein Finanzpolster und mit der 4% Regel aktuell gut 50% meiner monatlichen Ausgaben und 100% meiner Fixkosten gedeckt. Mal schauen.

Danke für deine Antwort, schön zu hören, dass es auch weitere junge Menschen gibt, die ähnlich ticken.

Was ist denn dein Nebengewerbe?