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Anlegekriterien für mein Depot

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Hallo

möchte gerne die Struktur von meinem Depot und den langen Weg dorthin vorstellen:

Mein erstes angespartes Geld floß gleich in eine Wohnung. Erst mit dem Ausscheiden bei meinem ersten Arbeitgeber mit Ende 20 und eine für damals ordentliche Abfindung bin ich 1999 erstmalig an den Kapitalmarkt als Anleger gegangen. Damals mit gemanagten Fonds über die DAB. Nach dem Neuen Markt bin ich mit einem Teil wieder raus und habe da auch Verluste realisiert. Dann kam der Hausbau und da flossen die Ersparnisse rein. Nach dem Hausbau habe ich neben dem kleinen Bestand an gemanagten Fonds einen Sparplan in ETFs aufgelegt und das meiste der Sparrate sondergetilgt.
Anfang 2008 hatte ich einmal einen guten Riecher und verkaufte die gemanagten Fonds vor dem Crash und stieg erst Ende 2008 wieder ein in ETFs um mich wegen der Kapitalertragsteuer langfristig aufzustellen und das Depot zu freezen.

Soweit war das schon mal eine gewisse Lernkurve. Die KAP Ert.St. wurde zwar 2018 für den Altbestand noch mal geändert, aber von den 100k Freigrenze bin ich noch weit weg. Aus meiner heutigen Sicht ist die Zusammensetzung dieses gefreezten ETF Depots nicht gut. Zu Home Bias lastig, einen Rohstoff ETF der sich seit Jahren nicht mehr erholt. Einen China und einen Indien ETF die mir zu speziell sind und zu wenig USA.

Frage: Würdet ihr auf die Steuervergünstigung bei Veräußerung pfeifen und die ETFs verkaufen und danach neu und nach meinen heutigen Maßstäben zu sortieren?

Die heutigen Maßstäbe:
Ab Herbst 2011 habe ich nur noch Einzelaktien gekauft. Da ich hier mit etwas mehr Cash reinging hatte ich auch ein gutes Timing. Die ETFs im Nicht gefreezten Depot habe ich aufgelöst und in den Aufbau des Neuaktiendepots investiert. Dann kam die Scheidung und die fast vollständige Auflösung des 2. Depots (Atktien nach 2008).

Die gefreezten ETFs im 1. Depot blieben unangetastet. Nach und nach habe ich das 2. Einzelaktiendepot wieder neu aufgebaut. Dabei schaue ich auf eher langweilige und konservative Qualitätsaktien die ihr Geschäftsmodell schon zu einer gewissen Reife gebracht haben und auch schon eine Dividende ausschütten. Am besten sie können USPs behaupten und verschaffen sich dadurch den "Burggraben".Ich möchte das Unternehmen, die Produkte und das langfristig ausgerichtete Geschäftsmodell verstehen und bewerte meine Auswahl an folgenden Kriterien:

  1. Ausschüttungsquote um 50% max 75%
  2. Unternehmen soll seit 10 Jahren eine Dividende zahlen und diese in der Zeit nicht gesenkt haben (Nicht ganz starr, bzgl. Tech)
  3. moderate Verschuldungsquote
  4. Cashflow
  5. Nachhaltigkeit
  6. Gewinnstabilität
  7. Dividendensteigerung
  8. geringe Volatilität
  9. Konzerngröße (mind. 1 Mrd. Marktkapitilisierung)

Meine älteste Aktie ist die Fuchs Petrolub. In ihrer Nisch Spezialschmierstoffe haben die auch einen Burggraben und fließen wie eine Krake in verschiedenste Industrien. Ansonsten ist die Industrie bei mir unterbewertet. Einzig 3M und Bayer ist noch mit dabei.

Ansonsten viel Pharma, Konsumgüter, Versicherer und Infrastruktur. Schwerpunkt USA. Asien habe ich mit Ausnahme Ping An Ensurance nur in den ETFs.

Desweiteren sind die bekannten Langeweiler wie Mc Donalds, Coca Cola, P&G, Nestle, FMC (ziehe ich der Mutter Fresenius vor), Münchner Rück, Johnson&Johnson, Church&Dwight, Apple, Microsoft, ASML. Mein letzter Kauf vor 2 Wochen war Bayer. Hier sehe ich eine gute Aufstellung mit Consumer Healthcare und Chemie, Agrar des Unternehmens, die Klage wird sich bald erübrigt haben. Dividende bewährt sich als nachhaltig. Man könnte meinen Ansatz Value mit etwas Groth bezeichenen.

Meine Beobachtungsliste ist umfangreich. Von den jetzt 20 Einzeltitel will ich auf 40-50 ausbauen die buy and hold bleiben.

Als Hauptdepot nutze ich Consors und habe eines bei Trade Republic eröffnet. Auf dem Trade Republic verfolge ich meinem Spieltrieb und kaufe mit 1€ Ordergebühr kleine Positionen auf technologische Entwicklungen wie Wasserstoff und Solar die mich interessieren.

Trade Republic ermöglicht seit neustem einen kostengünstigen Sparplan auf Einzelaktien. Ich überlege mir hier einen Teil der Wunschliste per Sparplan ins Depot zu holen und diese Positionen mit dem Cost Lefferage Effekt aufzubauen anstatt von Zeit zu Zeit aus dem Cash zu kaufen, wenn sie mir individuell als günstig erscheinen.

Was meint ihr hier bzgl. Sparplan vs. Einmalkauf?

Als Quelle zur Unterstützung meiner Analyse und Recherche nutze ich gerne den https://aktienfinder.net/, etwas analoger den Börsenbrief. Recht nahe mit meinem Ansatz bin ich bei Christian W. Röhl, den ich gerne höre und lese.

Insgesamt habe ich im Laufe meines Anlegerlebens festgestellt, dass ich lieber in Dinge anlege die physisch greifbar sind wie Immos oder Einzelaktien wo ich auch mal auf eine Hauptversammlung gehen kann.

Eine maximale regelmäßige Einkommenshöhe aus meinem Depot habe ich nicht. Auch will ich das Depot im Alter auch nicht abbauen, höchstens die Erträge in Form der Dividenden verzehren wenn nötig.

Als ein weiteres Depot/Strategie könnte ich mir ein Hochdividendendepot nach dem Ansatz von Pazos mit einem Teil der aus dem Immobilienverkauf kommt vorstellen um wenn gewünscht die monatliche Ausschüttung/ bzw. jährliche zu erhöhen.

 

 

Da ich in Sachen Wertpapieranlage zwar eine gewisse Erfahrung habe aber kein Profi bin und es hier im Forum bestimmt User gibt die hier weiter und intensiver am Thema bin würde ich mich über Kommentare und Anregungen freuen und möchte animieren eure Strategien/Kriterien für die Anspar- und Entnahmephase mitzuteilen und einen Dialog in diesem Faden aufzubauen.

Zitat von Muslime_Frugi am 16. September 2020, 13:08 Uhr

Frage: Würdet ihr auf die Steuervergünstigung bei Veräußerung pfeifen und die ETFs verkaufen und danach neu und nach meinen heutigen Maßstäben zu sortieren?

Wenn Du Dich mit Nischen-ETF verrannt hast, dann hau sie raus. Allerdings sehe ich bei Dir die Gefahr, den Fehler dann bei der Neuanlage gleich wieder zu machen. Ich weiß, hier im Forum wird lautstark die Einzelaktie und die Dividende propagiert, aber ich bin weiterhin fest der Überzeugung, dass jemand, der das nicht Vollzeit macht, nicht besser sein wird mit seinen Einschätzungen und seinen Entscheidungen (vom Kapital und den technischen Möglichkeiten mal ganz zu schweigen), als ein Profi wie bspw. Buffet - er kann also ruhig eine Berkshire-Aktie kaufen und die Titelauswahl dem Meister überlassen. https://www.mr-market.de/gedanken-zum-langfristigen-vermoegensaufbau/

Und wer jetzt erzählt, dass er aber mit seinen Einzelaktien eine Überrendite erzielt: Glückwunsch (denn es war Glück).

Von daher ist ein Basis-Portfolio von einem bis drei breit aufgestellten, großen ETF die einfachste und zeitgleich renditestärkste Möglichkeit. Natürlich darf man darüber hinaus mit einem Betrag an Spielgeld auch bisschen spielen.

Dividende bewährt sich als nachhaltig. Man könnte meinen Ansatz Value mit etwas Groth bezeichenen.

Hier würde ich gerne mit Dir über diesen Artikel https://www.mr-market.de/die-dividende-ueberschaetzt-overhyped-missverstanden-und-trotzdem-wichtig/ diskutieren. Vielleicht wirft er ein neues (naja, der Artikel ist schon 7 Jahre alt) Licht auf Deine geplante Dividenden-Strategie.

Zitat von Muslime_Frugi am 16. September 2020, 13:08 Uhr

Frage: Würdet ihr auf die Steuervergünstigung bei Veräußerung pfeifen und die ETFs verkaufen und danach neu und nach meinen heutigen Maßstäben zu sortieren?

Habe eine ähnliche Fragestellung, da ich auch ein vor 2008 Depot mit einigen Fonds / ETFs und vielen Aktien habe.

Nach langer Überlegung und schlechter Performance habe ich dann doch immer mal wieder eine Aktienposition und auch ETF / Fonds verkauft. Eigentlich wollte ich die alle immer halten, aber manchmal muß man sich dann doch trennen.

Liste deine ETFs mal hier auf, dann sage ich, was ich machen würde.

Zitat von Muslime_Frugi am 16. September 2020, 13:08 Uhr

Bayer. Hier sehe ich eine gute Aufstellung mit Consumer Healthcare und Chemie, Agrar des Unternehmens, die Klage wird sich bald erübrigt haben. Dividende bewährt sich als nachhaltig. Man könnte meinen Ansatz Value mit etwas Groth bezeichenen.

Wenn man Aktien kauft, sollte man sich schon damit beschäftigen. Chemie ist schon länger nicht mehr, wurde ausgegliedert.

Zitat von Muslime_Frugi am 16. September 2020, 13:08 Uhr

 

Meine Beobachtungsliste ist umfangreich. Von den jetzt 20 Einzeltitel will ich auf 40-50 ausbauen die buy and hold bleiben.

Meiner Ansicht nach zu viele Titel. 20 bis 30 sollte reichen.

Zitat von Christine am 16. September 2020, 15:01 Uhr

aber ich bin weiterhin fest der Überzeugung, dass jemand, der das nicht Vollzeit macht, nicht besser sein wird mit seinen Einschätzungen und seinen Entscheidungen (vom Kapital und den technischen Möglichkeiten mal ganz zu schweigen), als ein Profi wie bspw. Buffet - er kann also ruhig eine Berkshire-Aktie kaufen und die Titelauswahl dem Meister überlassen. https://www.mr-market.de/gedanken-zum-langfristigen-vermoegensaufbau/

Und wer jetzt erzählt, dass er aber mit seinen Einzelaktien eine Überrendite erzielt: Glückwunsch (denn es war Glück).

Von daher ist ein Basis-Portfolio von einem bis drei breit aufgestellten, großen ETF die einfachste und zeitgleich renditestärkste Möglichkeit. Natürlich darf man darüber hinaus mit einem Betrag an Spielgeld auch bisschen spielen.

Das ist hier aber nicht der Punkt. Der Kollege will ja nun mal ein Einzelaktien anlegen und nicht in ETFs.

Zitat von Privatier am 16. September 2020, 15:47 Uhr

Das ist hier aber nicht der Punkt. Der Kollege will ja nun mal ein Einzelaktien anlegen und nicht in ETFs.

Sorry, Privatier, aber @muslime_frugi hat gefragt, ob ich verkaufen würde und danach neu nach seinen Maßstäben investieren. Und ich habe meine Meinung (nein, nicht nach seinen neuen Maßstäben investieren, sondern Fonds kaufen) gesagt.

 

Zitat von Privatier am 16. September 2020, 15:45 Uhr

Meiner Ansicht nach zu viele Titel. 20 bis 30 sollte reichen.

Hm, also wenn Du über mehrere Branchen, Länder etc. streuen willst, kommst Du mit 20-30 Titeln aber nicht so wirklich weit. Ich habe z.Zt. etwa 60 Positionen im Portfolio (inkl. Einzelaktien, ETFs, REITs, Cash, EMs etc.) und habe mir als Ziel 100 gesetzt. Mag dem ein oder anderen zu viel erscheinen, aber ich fühl mich damit auch in ganz guter Gesellschaft (so ab ca. 03:45 min.): https://www.youtube.com/watch?v=WqpB3srLD-Q

Zitat von Christine am 16. September 2020, 15:54 Uhr
Zitat von Privatier am 16. September 2020, 15:47 Uhr

Das ist hier aber nicht der Punkt. Der Kollege will ja nun mal ein Einzelaktien anlegen und nicht in ETFs.

Sorry, Privatier, aber @muslime_frugi hat gefragt, ob ich verkaufen würde und danach neu nach seinen Maßstäben investieren. Und ich habe meine Meinung (nein, nicht nach seinen neuen Maßstäben investieren, sondern Fonds kaufen) gesagt.

 

Zitat: "Meine Beobachtungsliste ist umfangreich. Von den jetzt 20 Einzeltitel will ich auf 40-50 ausbauen die buy and hold bleiben."

Und, sieht das so aus, als wolle er in ETFs oder in Einzeltitel investieren?

Zitat von musicbroker am 16. September 2020, 16:30 Uhr
Zitat von Privatier am 16. September 2020, 15:45 Uhr

Meiner Ansicht nach zu viele Titel. 20 bis 30 sollte reichen.

Hm, also wenn Du über mehrere Branchen, Länder etc. streuen willst, kommst Du mit 20-30 Titeln aber nicht so wirklich weit.

Na klar, locker kommt man damit hin. Behaupte mal, da reichen auch weniger als 20. Bei 100 Titeln verlierst du doch völlig den Überblick und dann kannst doch auch gleich einen ETF kaufen.

Bzgl. Positionszahl und Einzelaktien/Zeitaufwand bin ich nicht der allgemeinen Meinung, das man auf 10,20, 30 o.ä. begrenzen muss und auch der Zeitaufwand ist nicht viel höher - die ganzen häufigen "Standard"-Positionen die immer aufgelistet werden, müssen doch nicht ständig überwacht und überprüft werden?

Ist zumindest meine Meinung, ich persönlich habe auch über 60 Positionen und da mache ich mir keinen grossen Aufwand mit...ich rebalance grundsätzlich nicht (macht das eigentlich ein ETF? Doch auch nicht wirklich, da er nach Unternehmenswert gestaffelt ist?), verkaufe selten überhaupt eine Position bzw. Anleihe läuft aus (2-3 im Jahr), kaufe ansonsten zu und lasse die "alten" halt laufen.

Ob ich eine Überrendite oder nicht gegenüber ETF erziele weiss ich nicht und prüfe ich nie - mir ist wichtig genau zu wissen welche Unternehmen ich im Depot habe und vor allem, welche ich eigentlich nicht möchte. Zwar habe ich auch ein paar kleinere ETF-Positionen, aber die kaufe ich in der Regel nur dann, wenn gerade Geld angelegt werden soll und ich keine mir günstig erscheinende Einzelaktie ausmachen kann. Ich habe Positionen, die sind nach aktuellem Stand eher gefloppt, dafür haben sich andere vervielfacht - das ist im ETF ja auch nicht anders. Nur sind es bei mir ggf. andere Unternehmen als im Standard-ETF. Von daher sehe ich da am Ende nicht den grossen Unterschied bzgl. Über-/Unterrendite gegenüber einem Standard-ETF. Der Renditekiller ist in meinen Augen eher ein ständiges Hin-und Herkaufen/verkaufen der Einzelpositionen. Mein Depot als gesamtes betrachtet entspricht ja eher einem ETF, da kaum Bewegungen stattfinden, als einem Depot eines aktiven picking-Traders, der versucht irgendwie den Markt zu schlagen und zu timen usw.

Zumindest habe ich so auch viel mehr Einfluss auf den Depotinhalt und keine laufenden ETF-Kosten. Ob letzteres im Jahrzehnte-Vergleich dann irgendwann einen Unterschied macht, ich weiss es nicht.

Letztendlich gibt es sowohl für extreme Konzentration, also zb 5 Positionen, als auch breite Streuung, sagen wir mal 60 bis 80 Positionen, gute Argumente und auch erfolgreiche Vertreter. Nur sollte man sich das genau überlegen. Die meisten privatanleger mit vielen Positionen sind wahrscheinlich undiszipliniert und haben die Übersicht verloren.

Disclaimer: damit meine ich nicht Michael, kenne ihn ja nicht.

Und ja, ich tracke jede Aktie die ich habe, zumindest die Quartalszahlen.

Zitat von Privatier am 16. September 2020, 17:23 Uhr

Zitat: "Meine Beobachtungsliste ist umfangreich. Von den jetzt 20 Einzeltitel will ich auf 40-50 ausbauen die buy and hold bleiben."

Und, sieht das so aus, als wolle er in ETFs oder in Einzeltitel investieren?

Ich dachte, er möchte ergebnisoffen diskutieren und (auch) meine Meinung hören.

Aber ich seh schon, hier tummeln sich mal wieder Leute, die das alles besser können als die Profis. Ich bin dann halt raus.

 

Zitat von Privatier am 16. September 2020, 17:53 Uhr

Und ja, ich tracke jede Aktie die ich habe, zumindest die Quartalszahlen.

Also ich beschäftige mich ja auch aus Interesse und Spass an der Sache mit Aktien. Das ist natürlich ein Unterschied zu einem Grossteil von Anlegern, die einfach "nur" anlegen wollen.

Ich habe zwar schon regelmässig meine Positionen im Blick, aber definitiv checke ich nicht bei jeder Position die Zahlen, weil ich sie sowieso weiter halte, auch wenns mal schlechte Zahlen gibt - in meinem Post bzgl. Standardaktien meinte ich solche Konzerne, z.B. Bereich Lebensmittel Nestle oder Unilever, die auch in unzähligen Depots anderer vertreten sind (und auch in den ETFs den grossen Anteil ausmachen) - wer sich auf solche Unternehmen fokussiert kann natürlich ständig Zahlen checken und tracken - aber muss das meiner Meinung nach überhaupt nicht.

Und wer sich aus sowas ein Depot aufbaut, hat am Ende mehr oder weniger einen ETF, nur mit persönlicher Gewichtung - weil das sind die Unternehmen, die in den üblichen (vor allem passiven) ETFs auch den Löwenanteil ausmachen (und bei schlechten Zahlen auch nicht rausfliegen). Und die meisten, so lese ich das zumindest in verschiedenen Foren, machen eben genau das, und kaufen und halten die eher passiv - und dann seh ich persönlich auch keinen grossen Mehr-Zeitaufwand im Vergleich zu ETF (und dito zu Rendite-Unterschied).

Muss am Ende sowieso jeder für sich selbst entscheiden und mit seinem Depot schlafen können

Zitat von Michael321 am 16. September 2020, 21:12 Uhr

Ich habe zwar schon regelmässig meine Positionen im Blick, aber definitiv checke ich nicht bei jeder Position die Zahlen, weil ich sie sowieso weiter halte, auch wenns mal schlechte Zahlen gibt - in meinem Post bzgl. Standardaktien meinte ich solche Konzerne, z.B. Bereich Lebensmittel Nestle oder Unilever, die auch in unzähligen Depots anderer vertreten sind (und auch in den ETFs den grossen Anteil ausmachen) - wer sich auf solche Unternehmen fokussiert kann natürlich ständig Zahlen checken und tracken - aber muss das meiner Meinung nach überhaupt nicht.

Ja, aber Zeiten ändern sich. Auf einmal sind großartige Konzerne überhaupt nicht mehr großartig. Da gibt es genug Beispiele. Und dann entscheidet sich hier eben ganz wesentlich die Performance des Portfolios. Meine Investitionen sind ganz wesentlich von den langfristigen Entwicklungen der Zahlen abhängig und dann werden auch mal - wenn auch eher selten - Positionen aufgelöst.

Zitat von Christine am 16. September 2020, 18:17 Uhr

Ich dachte, er möchte ergebnisoffen diskutieren und (auch) meine Meinung hören.

Aber ich seh schon, hier tummeln sich mal wieder Leute, die das alles besser können als die Profis. Ich bin dann halt raus.

 

Kann ja sein, bin ja nicht der Thread-Owner.

Welche Profis meinst du denn? Davon kenne ich genug in den Türmen in Frankfurt. Ich erzähle jetzt hier mal lieber nicht, wie das so abläuft.

Zitat von Christine am 16. September 2020, 15:01 Uhr

.... Wenn Du Dich mit Nischen-ETF verrannt hast, dann hau sie raus. Allerdings sehe ich bei Dir die Gefahr, den Fehler dann bei der Neuanlage gleich wieder zu machen. ...

Und wer jetzt erzählt, dass er aber mit seinen Einzelaktien eine Überrendite erzielt: Glückwunsch (denn es war Glück).

...Von daher ist ein Basis-Portfolio von einem bis drei breit aufgestellten, großen ETF die einfachste und zeitgleich renditestärkste Möglichkeit. Natürlich darf man darüber hinaus mit einem Betrag an Spielgeld auch bisschen spielen...

 

Hi Christine,

ich sehe schon, du bist absolut auf Kommer Linie auch was die Dividende angeht 😉 . Deine Beiträge finde ich immer gut und hilfreich, weil du auch ausführlich antwortest.

In meiner Überlegung mein seit 2008 eingefrorenes ETF Depot teilweise oder auch ganz aufzulösen und dann neu anzulegen zielt tatsächlich darauf hin dann die beschriebene Vorgehensweise mit Einzelaktien fortzuführen.

Das viel wichtigere als die Frage ob ETF oder Einzelaktie ist die Beständigkeit als Langfristanleger durch- und auszuhalten. Das ist mir nicht gelungen. Mit Immobilien ist mir das gelungen obwohl die Anlageklasse im Hinblick auf die Rendite schlechter ist.

Mir geht es auch nicht darum eine Überrendite zu erzielen, sondern mich mit der Anlage wohl zu fühlen. Mich interesiert es tiefer in die Unternehmen zu gehen, ich traue mir zu wirtschaftliche Zusammenhänge und Kennzahlen zu verstehen und bin in der Woche bereit 3-4h in die Anlage von Aktien zu investieren. Wer das nicht kann und will sollte wirklich besser in ETFs gehen.

Bei der Dividende selbst geht es mir überhaupt nicht um die Dividendenhöhe, sondern viel mehr darum dass eine Dividende bezahlt wird. Das mag auch wieder viel Psychologie sein, andererseits ist nachgewiesen, dass Firmen die Verpflichtungen haben, sprich als regelmäßiger Dividendenzahler oder mit hoher Verschuldung verantwortungsvoller und nicht so riskant geführt werden als Unternehmen ohne die verpflichtenden Elemente.

Einen Vorteil sehe ich auch in der präziseren Zusammenstellung des Depots als Einkommensinvestor in der Zeit nach dem Erwerbseinkommen, indem ich z.B. Einzelne REITs oder dividendenstarke Infrastrukturaktien mit anleiheähnlichem Profil zur Erhöhung der jährlichen Ausschüttung dazu nehmen kann welche z.T. in ETFs gar nicht gelistet sind.

Alles in allem viel Kopfsache. Will daher deine Argumente pro passiv gar nicht als schlechter widerlegen, nehme aber deinen Input gerne mit um zu lernen!

 

 

 

Zitat von Privatier am 16. September 2020, 15:44 Uhr

Wenn man Aktien kauft, sollte man sich schon damit beschäftigen. Chemie ist schon länger nicht mehr, wurde ausgegliedert.

War als Agrar/Chemie gemeint. Einigen wir uns zu meiner Gesichtswahrung auf Agrarchemie 😛 .

Vom ehemals eigenständigen Bereich Material Science ist wohl ein kleiner Teil geblieben ebenso wie eine 7% Beteiligung an Covestro. Abgesehen von den Prozessthemen ist Bayer mit der Aufstellung Health und Agrar aber ohne die zyklische Chemie in meinen Augen besser geworden

Hier die ETF Positionen des gefeezten ETF Depots. Die Einstandskurse entsprechen nicht denen von 2008 sondern sind von der Depotbank auf 01.01.2018 gelegt worden weil steuermaßgeblich

Name WKN Gattung Stück/Nominal Einstandskurs inkl. NK
IS.DJ INDUST.AVERAG.U.ETF 628939 ETF 42,788 201,765448
ISH.CORE EO STOX.50 U.ETF 593395 ETF 445,9296 34,420007
ISHARES MDAX UCITS ETF 593392 ETF 62,6438 222,350017
ISHS CORE DAX UCITS ETF 593393 ETF 249,00 110,35
LYX.MSCI IDIA U.E.CEO LYX0BA ETF 980,00 16,5195
MUL-L.CHIN.ENT. EOA LYX011 ETF 67,00 146,782239
XTR.DBLCI CO.O.Y.SW.1CEOH DBX1LC ETF 375,00 18,854213

 

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