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Angsthase mit guter Ausgangssituation

Hallo zusammen,

toll zu lesen, dass das was ich bisher als meinen etwas eigenwilligen Lebensstil bezeichne tatsächlich einen Namen hat. Über Medienberichte bin ich zum Frugalismus gekommen und habe erkannt, das das was hier in den verschiedensten Formen gelebt wird zu mir passt.

Mein Credo:
Ist mir Produkt/Dienstleistung xy Euro wert? Mit der Einstellung habe ich bisher einen glücklichen aber sparsames Leben geführt.

Meine Ausgangslage:

  • 28 Jahre, aktuell alleinstehend und kein Bedürfnis nach Kindern (was ja wie ich lese der größte "Risikofaktor" ist)
  • 290.000 Euro in den letzten Jahren angespartes Vermögen im Wesentlichen in ETFs (an Diversifizierung muss ich noch arbeiten)
  • Vorraussichtlich um die 100.000 Euro pro Jahr Sparquote dank Jobwechsel vor kurzem und gute Chancen die Sparquote um weitere 15.000 Euro pro Jahr auf 4-5 Jahre zu erhöhen - so mein Lebensstil konstant bleibt und im Job alles klappt
  • Traum, irgendwann mal mit einem Segelboot und gaaanz viel Zeit um die Welt zu segeln

Meine (neuen) Erkenntnisse:

  1. Als ich die Werte in den oben rechts Grün schimmernden Rechner eingegeben habe, war ich erstmal überrascht, wie nah ich dem Ziel finanzieller Unabhängigkeit schon zu sein scheine. Klar, da fehlen noch ein paar Hausaufgaben und dieStandardannahmen im Rechner sind sehr positiv, aber Rente im September 2024 klingt sehr schmeichelhaft
  2. Ich habe in den letzten Monaten einmal eine Monatlicher genaue Vermögensaufstellung angefangen und festgestellt, dass ich aktuell von den Zinserträgen locker leben kann - aber wohl in der aktuellen Marktlage nichts womit man für die Zukunft planen kann.

Insgesamt kann ich wohl mehr als zufrieden sein, trotzdem frag ich mich immer wieder, wie viel Vermögen brauche ich um ganz konservativ von finanziell unabhängig zu sein? Wann habt ihr euch getraut? Grade für meinen Traum im Segelboot um die Welt zu düsen, brauche ich wohl nochmal 100.000 Euro+ "Risikokapital" um das Boot zu kaufen und die Wertentwicklung dabei wird vermutlich eher nicht positiv ;).

Viele Grüsse und freue mich in der Community dazuzustoßen,

Max

 

Zitat von groundhogday am 1. Januar 2022, 19:05 Uhr
  • und kein Bedürfnis nach Kindern (was ja wie ich lese der größte "Risikofaktor" ist)

 

 

Das ganze Leben ist ein Risiko. Fängt bei der eigenen Geburt schon an.

Eigene Kinder sind aber vor allem auch eine große Chance. Heute nachmittag gehe ich mit meinem Sohn ins Kino da freue ich mich schon drauf. Das ist wirklich toll und würde ich gegen nichts tauschen.

Das größte Risiko ist, dass du hier etwas verpasst. Aber es will gut überlegt sein, nicht für jeden sind Kinder etwas. Und, wie bei vielen Dingen kann sich die Einstellung im Laufe des Lebens verändern.

Moin und wilkommen!

Deine Ausgangssituation ist wirklich mehr als komfortabel! Glückwunsch zu deinen Ersparnissen und dem guten "Kurs" auf dem du dich befindest.

Die Nummer mit dem Segelboot treibt mich auch schon etwas länger umher. "Günstig" ist soetwas aber wohl leider nicht zu realisieren. Die von Langfahrtseglern so oft genannten 10% vom Neuwert des Bootes für Instandhaltung, Marinas, Versicherungen etc. sind schon happig und wollen erst einmal angespart bzw. passiv eingenommen werden. Aber hey, du bist auf einem sehr guten Weg, daher : Einfach weiter machen! Die Zeit bis zu großen Reise kann man sich ja auch ganz gut mit den entsprechenden Zeugnissen und Scheinen sowie Skippertrainings und vielleicht ja sogar Refit vertreiben.

Magst du uns etwas genauer an deiner finanziellen Situation teilhaben lassen? Du schreibst, du sparst etwa 100.000€/Jahr mit 15% Steigerungspotential in den kommenden Jahren? Das ist wirklich stark!!! Was machst du denn beruflich ?
Wie ist denn deine Ausgabenseite? Wohnst du zur Miete oder Eigentum? Wenn Eigentum vorhanden ist, könntest du dieses während deiner Reise vermieten und so die Boardkasse füllen.
Wie sehen die sonstigen Ausgaben aus und was ist deine Sparquote ?

LG

SIX

 

 

Dann auch mal von mir willkommen.

Und auch mich würde interessieren, wo man mit Ende 20 über 100k netto verdient...

Willkommen Groundhogday

Ich wünsche dir die innere Freiheit dich von Ängsten zu lösen und dein Leben gestalten zu können ohne immer zu fragen wie es sich rechnet und wo die Risiken sind.

Der Zwang zum Optimieren ist ein garantierter Weg in die Unzufriedenheit. Da hilft dann u.U. auch ein hohes Vermögen, ein hohes Einkommen oder auch eine hohe Sparquote wenig.

Kinder als "Risikofaktor" zu sehen finde ich einfach nur traurig. Vielleicht ein spezifischeres Problem bei der Generation Y & Z, die nur eine Entwicklung nach oben erlebt haben, keine großen Krisen, Arbeitslosigkeit etc.?

Zitat von Muslime_Frugi am 3. Januar 2022, 10:56 Uhr

Willkommen Groundhogday

Ich wünsche dir die innere Freiheit dich von Ängsten zu lösen und dein Leben gestalten zu können ohne immer zu fragen wie es sich rechnet und wo die Risiken sind.

Der Zwang zum Optimieren ist ein garantierter Weg in die Unzufriedenheit. Da hilft dann u.U. auch ein hohes Vermögen, ein hohes Einkommen oder auch eine hohe Sparquote wenig.

Kinder als "Risikofaktor" zu sehen finde ich einfach nur traurig. Vielleicht ein spezifischeres Problem bei der Generation Y & Z, die nur eine Entwicklung nach oben erlebt haben, keine großen Krisen, Arbeitslosigkeit etc.?

Moin Groundhogday!

Wie so oft kann ich @muslime_frugi nur ausrücklich zustimmen. Nicht im Leben ist nur Chance oder nur Risiko. Ich bin spät, mit 41 und 44 Papa geworden. Bis 35 hatte ich zwar einiges gespart, aber bis dahin nie wirklich aktiv Vermögensbildung betrieben. Mit 35 und 39 habe ich dann jeweils ein kleineres Mehrfamilienhaus in ruinösem Zustand, aber guter Lage in einer Universitätsstadt gekauft und saniert. Ziel war eigentlich, das noch zwei-, dreimal zu wiederholen. Aber dann kam die Geburt meiner Großen dazwischen und ich scheute das weitere Risiko (Wertzuwächse bei Immobilien waren damals sehr bescheiden). Wäre ich nicht Vater geworden, wäre ich heute vermutlich sehr, sehr wohlhabend. Mit meinen beiden Kindern aber bin ich heute statt dessen einfach nur reich. Reich an Liebe, Zuneigung, Erinnerungen und Ideen, was die "Verwendung" unseres bescheidenen Wohlstands angeht.

Was das Segeln betrifft: Hast Du schon Segelerfahrung? Lebst Du an der Küste? Den Segeltraum kann ich wirklich gut nachvollziehen und ich lebe zum Glück an der Küste. Habe letztes Jahr endlich den SBF See gemacht und konnte ein paar Mal bei einem guten Bekannten mitsegeln. Zuletzt im September mit zwei Viermann-Crews auf zwei Booten rund Rügen. Das war klasse.

Hallo zusammen,

dann melde ich mich mal direkt nach dem Urlaub zurück. Vielen Dank für Eure Kommenare!

@muslime_frugi & @cosmic68 & @privatier: Da habt ihr sicher Recht - meine Aussage war dahingehend durchaus pointiert 😉 Wie ihr sagt, Kinder sind nicht für jeden etwas und als homosexuellen Menschen für mich sicher auch nochmal weiter weg. Aber man weiss ja nie. Auch dem Optimierungszwang nicht nachzugeben ist ein wichtiger Punkt - hier habe ich aktuell den Eindruck, dass ich es noch ganz gut im Griff habe und mir gerade für soziale Events durchaus einiges gönne.

@cosmic68 & @six: Ja das mit dem Segelboot wird sicher eine grosse Nummer - es muss ja kein Luxusrenner á la Hallberg-Rassy sein - für die langfahrt kann ich mir auch ein älteres Boot und zuvor ein paar Monate umbauen vorstellen - dann lernt man das Boot eh besser kennen und Spass machts obendrein - im idealfall gelingt so ein "Phase-out" aus dem Berufsleben "auf Raten". Aktuell hab ich einen SBF See und plane bis Ende Q1 noch den SKS - so Corona das zulässt (mein Gesundheitszeugnis läuft sonst ab 😉 )

@six & @mammut: Der grösste Faktor ist sicher, dass ich nicht in Deutschland arbeite. Daneben habe ich früh mein Studium abgeschlossen (wenn auch nur mit Bachelor) und habe so einiges an Arbeitserfahrung sammeln können. Heute arbeite ich als Unternehmensberater und bisher läuft es da - auch dank der brummenden Wirtschaft - ziemlich gut. Ich wohne zur Miete, habe aber schon überlegt mir Eigentum zur Vermietung zuzulegen - allein aus Risikogesichtspunkten, leider neben dem Job nie geschafft, das mal richtig anzugehen. Selbst würde ich eher zur Miete wohnenbleiben, da passiert in meinem Leben zu viel, als dass das lohnen würde. Meine Sparquote tracke ich nicht wirklich genau, dürfte aber um die 80% liegen - das machen im Wesentlichen günstige Miete sowie die fehlende Notwendigkeit eines Autos, geschweige denn eines ÖPNV Abos möglich. So bleibt genug über für Essen und Freizeit 😛

Danke euch allen und liebe Grüsse,

Max