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Angst vor der Zukunft - unbegründet?!

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Hallo Forum,

da hier ausdrücklich gewünscht wird, sich vorzustellen und die eigene Geschichte zu erzählen, hier ist meine:

Ich bin 55 Jahre alt, Single aus Überzeugung (keine Partnerin, keine Ex, keine Kinder) und seit 35 Jahren in der IT-Branche als Kleinstbetrieb unterwegs (bislang immer 2-3 Mitarbeiter plus die eigene Arbeitskraft). Als ich mich mit 20 selbständig gemacht habe, gab es den Begriff "Frugalist" (vermutlich) noch nicht, zumindest war er mir unbekannt. Damals habe ich vollmundig die Parole ausgegeben, dass ich mit 50 nicht mehr arbeiten möchte. Irgendwann habe ich das auf "nicht mehr arbeiten müssen" relativiert, weil man (ich zumindet) sich ja tatsächlich auch ein Stück weit über den Job definiert.

Seit etwa 5 Jahren trete ich dann auch schon deutlich kürzer, arbeite z. Zt. noch so 5-6 Stunden täglich und hatte bis letzte Woche noch 2 Mitarbeiter in Vollzeit. Mitarbeiter A ist seit 2006 dabei, Mitarbeiter B war seit Juni diesen Jahres angestellt und wurde letzte Woche von mir gekündigt (es hat sich herausgestellt, dass er große psychische Probleme hat und dadurch ständig ausfiel. Da musste ich die Notbremse ziehen). Seine beiden Vorgänger waren jeweils auch nur ein Jahr bei mir, der letzte ist im April völlig überraschend verstorben.

Ich habe Mitarbeiter A daraufhin mitgeteilt, dass ich eigentlich keinen Bock mehr habe, den Betrieb in seiner jetzigen Form weiterzuführen und dass ich "müde" bin, weiter nach geeigneten Leuten zu suchen - der Fachkräftemangel hat mich kalt erwischt. Er hat sich einen neuen Job gesucht und wird mich zum Jahresende verlassen. Ab Januar 2025 bin ich also wieder Solo-Selbständiger - so wie ich vor 35 Jahren begonnen habe.

Zu meiner finanziellen Situation:

Ich verfüge über ein Barvermögen von ca. 410K, davon ca. 134K in Aktienfonds und ETF, der Rest liegt auf Tages- und Festgeldkonten mit Laufzeiten von 1-4 Jahren zu meist aktuellen Zinssätzen zwischen 3,3% - 4,75%. Darüber hinaus habe ich noch eine fondsgebundene Lebensversicherung (ca. 18K) und 3 Immobilien, die zwar bezahlt sind (ich habe auch sonst keine Schulden, die Firma finanziert sich zu 100% aus Eigenmitteln), allerdings auch keine Rendite bringen:

1 Einfamilienhaus, BJ 2008, das ich selbst bewohne
1 Einfamilienhaus, BJ 1978, das meine Mutter (verwitwet) bewohnt (Wohnrecht auf Lebenszeit). Hier ist der "Deal", dass sie alle Nebenkosten (Steuer, Abgaben, Strom, Wasser, Heizöl, Versicherungen) selbst trägt, solange sie dort lebt
1 Gewerbeimmobilie (ca. 200m², gemauert), in der sich meine Firma befindet (Shop, Werkstatt/Lager, 3 Büroräume) und die ich eigentlich ab kommenden Jahr nicht mehr benötige.

Außerdem habe ich in 2007 eine Rürup-Rente abgeschlossen, zu der ich auch gern mal Eure Meinungen hören würde:

Vereinbart ist eine jährliche Erhöhung des Beitrags um den gleichen Satz, wie die gesetzliche Rente steigt, mind. aber um 5% jährlich. Da die Renten seit 2007 nie um mehr als 5% gestiegen sind und ich noch 5 Jahre einbezahlen muss, kommen da in den nächsten 5 Jahren noch Kosten iHv. knapp 80K auf mich zu. Ich zahle die Versicherung jährlich, weil ich da nochmal ein paar Prozent spare. Breche ich die 80K auf 5 Jahre herunter, ergibt sich eine monatliche Belastung von über 1.300 EUR/Monat bis 2029. Dann endet die Beitragszahlungsphase.

An Zahlungen garantiert mir die Versicherung:

899,- EUR/Monat ab 2025, wenn ich die Beitragszahlungen jetzt einstelle
1.188,- EUR/Monat ab 2029, wenn ich bis zum Ende weiterzahle (also die 80K noch da "rein stecke")
1.477,- EUR/Monat ab 2039, wenn ich den Rentenbeginn bis dahin aufschiebe

Dazu kommt noch die Überschussbeteiligung, die ich aber nicht berücksichtigt habe, weil sie halt nicht garantiert ist.

Aus der Firma beziehe ich noch ein "passives Einkommen" von ca. 800,- EUR/Monat - und habe ja auch noch vor, weiterhin Aufträge anzunehmen.

Meine momentanen Fixkosten belaufen sich auf rd. 3.200 EUR/Monat, wobei der mit Abstand dickste Brocken die RV mit rd. 1.329,- EUR/Monat ist. Deswegen interessiert mich auch Eure Meinung zum Umgang damit. Andere Fixkosten werden vermutlich etwas sinken, z.B. mein Stromverbrauch (momentaner Abschlag 231,- EUR/Monat), die Kosten für den Steuerberater (aktuell 313 EUR) und die GewSt. (205 EUR). Auch bei der PKV (669 EUR) kann ich vielleicht noch ein wenig einsparen.

Wenn ich so lese, was andere bereits in jungen Jahren an Kapital angesammelt haben, kommen mir Bedenken, ob ich es mir wirklich leisten kann, jetzt schon die Tür abzuschließen und den Stecker zu ziehen... da geht es mir ähnlich wie einigen anderen, deren Posts ich in den vergangenen Tagen hier gelesen habe ("Kurz vor der Kündigung kommen die Bedenken", "Ich traue mich nicht", ...).

Bin von Natur aus halt nicht besonders risikofreudig, wie man ja auch an meinen Kapitalanlagen sieht. Ach ja, und da ich sehr ländlich lebe, bin ich auch auf einen eigenen Pkw angewiesen. Der ist jetzt auch 10 Jahre alt, hat 150K km gelaufen und muss sicher mal irgendwann ausgetauscht werden...

Hallo Landei,

ich bin auch recht neu dabei (meine Vorstellung steht noch aus), aber ich wollte mich nicht wortlos nach dem Lesen Deines Beitrages verdrücken.

Deine Angaben zu Fixkosten, Vermögen, Rentenansprüchen finde ich noch etwas diffus.

Was werden Deine Lebenshaltungskosten sein und welche Einnahmen stehen dem gegenüber wenn Du nicht mehr berufstätig sein möchtest?

Mein Eindruck ist, dass Dein Vermögen ein Leben ohne Berufstätigkeit ermöglichen können sollte. Aber da sind halt echt viele White Spots. Wert Firmen-Immobilie zB.

Oder... wie bewertest Du das Risiko, dass Deine Mutter pflegebedürftig wird? Kann eine eventuelle Schenkung zurückgefordert werden?

Die Absicht Deiner Geld-Anlage Strategie sehe ich nicht klar. Welches Ziel verfolgt sie?

Viele Fragen! Die Antworten solltest Du in erster Linie Dir geben können, nicht mir (also bitte nicht als Ausfragen oder so verstehen).

Viele Grüße

 

 

Huhu FreeFamily,

ich beantworte Deinen letzten Satz mal zuerst:

Zitat von freefamily am 25. September 2024, 22:20 Uhr

 

Viele Fragen! Die Antworten solltest Du in erster Linie Dir geben können, nicht mir (also bitte nicht als Ausfragen oder so verstehen).

Viele Grüße

Na ja, ich hab ja nun ausdrücklich um Meinungen gebeten und freue mich über Deine Fragen, die in der Tat erstmal meine Fragen sind und auf die ich auch zum Teil echt noch keine Antwort habe, sie mir nicht mal gestellt habe bis jetzt. Insofern war schon die Frage ein wichtiger Beitrag für mich. Ich glaube nämlich, dass ich mir schon wesentlich weniger Gedanken machen würde, wenn ich ein paar grundsätzliche Dinge geklärt habe (wie z.B. wo will ich eigentlich hin?).

So, und nu' der Reihe nach: 😉

 

Zitat von freefamily am 25. September 2024, 22:20 Uhr

Deine Angaben zu Fixkosten, Vermögen, Rentenansprüchen finde ich noch etwas diffus.

Oh, okay... und ich hab' beim Schreiben noch so gedacht: "Das liest keine Sau, da erntest Du max. ein tltr" 😀 Okay, welche Infos fehlen?

Was werden Deine Lebenshaltungskosten sein und welche Einnahmen stehen dem gegenüber wenn Du nicht mehr berufstätig sein möchtest?

Das ist so eine der Fragen, die ich noch nicht beantworten kann, weil ich einfach nicht weiß, wie sich die Dinge entwickeln werden. Bekomme ich das Gebäude vermietet und wann und zu welchem Kurs? Und vorher müsste ich es erstmal leer räumen, in 26 Jahren sammelt sich viel Krempel an. 😉 Und ob und wieviele Aufträge ich noch bekomme als Solo-Selbständiger und wieviele Kunden mir abspringen werden... alles schwer vorherzusehen. Deswegen habe ich diese Aspekte bei meinen Überlegungen erstmal außen vor gelassen und bin von der schlechteren Ausgangslage ausgegangen. Wenn ich das Gebäude vermiete, wird es da aber auf jeden Fall mindestens 2026 drüber...

Mein Eindruck ist, dass Dein Vermögen ein Leben ohne Berufstätigkeit ermöglichen können sollte. Aber da sind halt echt viele White Spots. Wert Firmen-Immobilie zB.

Stimmt, den Wert der Immobilie kenne ich auch nicht. Aber verkaufen will ich die vorerst ohnehin nicht, höchstens vermieten. Hintergrund ist, dass mein Wohnhaus auf demselben Grundstück steht wie die Firma und ich würde gern die Kontrolle über meinen Nachbarn behalten... 8)

Oder... wie bewertest Du das Risiko, dass Deine Mutter pflegebedürftig wird? Kann eine eventuelle Schenkung zurückgefordert werden?

Huch? Ich dachte, das Thema sei vom Tisch? "Seit dem 1. Januar 2020 sind Kinder ihren Eltern erst ab einem Jahresbruttoeinkommen von mehr als 100.000 Euro zum Unterhalt verpflichtet." (Verbraucherzentrale.de) Das hab' ich nicht, und als Selbständiger kann man das ja notfalls auch noch ein wenig beeinflussen, wieviel man verdient. Meinen Bruder könnte es da schon eher treffen. ^^

Oder gilt das schon nicht mehr??

Das Haus haben meine Eltern mir 2018 überschrieben und dort ist auch nach wie vor mein 1. Wohnsitz (ist also eine selbstgenutzte Immobilie) Hintergrund war ursprünglich allerdings der steuerfreie Verkauf, falls es vor 2028 dazu kommen sollte.

Die Absicht Deiner Geld-Anlage Strategie sehe ich nicht klar. Welches Ziel verfolgt sie?

Noch so 'ne unbeantwortete Frage. Bislang war mein Motto immer "Sicherheit vor Rendite", so typisch deutsch halt, wie mein Vater mir Geldgeschäfte beigebracht hat. Ich hab lange Zeit (und auch in letzter Zeit) immer so gewartet, bs ich wieder 10K oder 15K übrig hatte und hab dann auf Vergleichsseiten (kritische-anleger.de find ich in dem Zusammenhang ganz interessant) geschaut, wo sich eine Geldanlage am besten rechnet. Dabei habe ich dann auch nicht auf 1/4 Prozentpunkt oder so geschaut, sondern auch nach so Dingen wie der "Deckungsquote" der Bank (reicht das Geld aus dem Entschädigungsfonds des jeweiligen Landes, um alle Gläubiger zu befriedigen?). Die gemanagten Fonds sind alle so 20-25 Jahre alt, als ich noch glaubte, einen "Finanzberater" (=Verkäufer bei einer Bank) zu brauchen. Nachdem wir nach der Finanzkrise dann in diese elende Niedrigzinsphase gegangen sind, habe ich noch in einen MSCI World ETF investiert, so zur Diversifikation. Viel mehr Strategie war und ist da bis jetzt nicht...

Wäre mal ein interessantes Gedankenexperiment, was das Aktienpaket wert wäre (und an jährlichen Dividendenausschüttungen bringen würde), wenn Du die Rürup-Beiträge zu je einem Fünftel in z.B. Allianz, Talanx, Münchner Rück, Swiss Re und Zürich Versicherungs-Aktien investiert hättest  :mrgreen:

Erstkontakt gerne per E-Mail an hypescouting2024plus@t-online.de

Moin Landei, willkommen im Forum und danke für deine Vorstellung.

Du hast leider viel zu viele Unbekannte um dir sinnvolle Ratschläge zu geben.

Du hast im Grunde weder eine Einnahmen, noch eine Ausgabenseite klar vor Augen. Auch deine zukünftige Rendite ist nicht absehbar, da du grösstenteils in Zinsprodukte investierst, anstatt in den globalen Aktienmarkt. Die Zinsen werden zukünftig allerdings wieder sinken, was mit der Inflation gleichzeitig passiert ist nicht absehbar.

Warum willst du deine Gewerbeimmobilie denn unbedingt vermieten - anstatt diese zu verkaufen?

Dann schreibst du noch, dass du das Haus deiner Mutter überschrieben bekommen hast, damit du es mal steuerfrei verkaufen kannst -> aber das ist doch irrelevant, solange deine Eltern das Haus nicht innerhalb der letzten zehn Jahre vor Verkauf erst selber gekauft hatten:

Wann ist der Verkauf einer geerbten Immobilie steuerfrei? Gemäß Einkommenssteuergesetz (§ 23 EstG) müssen Verkäufer einer geerbten Immobilie keine Spekulationssteuer zahlen, wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist: Sie verkaufen die Immobilie frühestens zehn Jahre, nachdem der Erblasser sie erworben hat.

Vielleicht ging es euch bei den Überlegungen um die Erbschaftssteuer - da gibt es allerdings recht hohe Freibeträge zwischen Eltern und Kindern.

Mir kommt das alles reichlich planlos vor, vorallem vor dem Hintergrund, dass du

  • schon mitte fünfzig bist
  • nicht absehen kannst, wie sich dein Betrieb entwickeln wird
  • du keine Erfahrung im Angestelltenverhältnis hast

Warum hast du denn eigentlich deinem Mitarbeiter mitgeteilt, dass du "keinen Bock mehr hast", wie du im Eingangspost schreibst. Das war doch extrem unüberlegt?! Nur weil du dir als Jugendlicher mal gedacht hast, dass du mit 50 aufhörst zu arbeiten?

Ich habe hier reichlich Fragezeichen.

Grüsse vom Sparschwein

Willkommen @landei

schön, dass du dich zu einer Vorstellung durch-gerungen hast. Nur so kannst du von den Meinungen und Ratschlägen profitieren und dich selbst entwickeln, bzw. Fehlentwicklungen korrigieren.

Auch mir sind einigen Punkte unklar und es felht das "full picture" wie du langfristig regelmäßig und verlässlich Cashflow generieren willst um sukzessive das Arbeitseinkommen zu ersetzen.

Im Detail:

  • Wieviel Wert haben die Immobilien und wieviel Cashflow kannst du aus dem Wert generieren (Vermietung oder andere Anlagen aus dem Erlös)
  • Gesetzliche Rentenansprüche wahrscheinlich keine
  • Warum hast du, obwohl du noch Arbeitseinkommen generierst eine so geringe Aktienquote? Warum bist du so Risiko avers? Unwissen oder negative Erfahrungen?
  • Deine Kosten sind mir nicht klar
  • Was sind die "passiven Einnahmen 800€ aus der Fa. und kannst du mit diesen dauerhaft rechnen?
  • Zur Rürup: Ausgehend von dem Auszahlbetrag mit 62 und einem Rentenfaktor von 27 müsste ein Kapital von 440.000€ entgegen stehen. Ist das korrekt? Wird die Auszahlungsrente dynamisiert oder starr? Wenn dynamisiert müsste das Anfangskapital noch deutlich höher liegen. Insgesamt keine ideale Anlage. Ich würde eine Beitragsfreistellung prüfen,

Guten Morgen,

ich kann meinen Vorrednern nur beipflichten. Es ist noch vieles unklar, du musst dich sortieren. Du hast einen guten Kapitalstock, das kann schon alles gut funktionieren wenn man es entsprechend einrichtet.

Du hast potenziell 400k cash, ggf. weitere 200-300?k aus der Gewerbeimmo und vielleicht potenziell weitere 300?k aus der selbstbewohnten Immobilie. Alles zusammen also rund eine Million Euro.

Aus einer Million lassen sich gut 3000€ "sichere" monatliche Entnahme fahren. Dazu deine möglichen 800€ Rente und ggf. weitere Einnahmen in der größenordnung wenn du noch einen kleinen Midijob ausübst oder nebengewerlich weiter an deinem IT-Kram dran bleibst. 4500€ Budget wären dir also relativ sicher. Wenn du das Eigenheim behälst, wären es als größenordnung entsprechend etwa 1000€ monatlich weniger. Da du nach eigenen Angaben ja nicht mehr als rund 2k zum leben brauchst, kannst du also mit sehr niedriger Entnahmerate recht beruhigt deinen Weg gehen. Das Haus der Mutter bleibt als Reserve.

Allerdings setzt das eben auch voraus, dass du dein Geld eben anlegst und nicht nur minimalverzinst ablegst, sonst kann die Rechnung nicht aufgehen. Du hast noch gute 30 Jahre Anlagehorizont vor dir. Das ist nicht wenig. Wenn du finanziell frei sein willst, dann gehört etwas Mut schon dazu. Wenn du eher ängstlich an die Sache herangehst und jegliches Risiko scheust - tja, dann fehlt dir noch ne gute Million bis du dein Ziel auch unter solchen "parametern" umsetzen kannst.

Ich persönlich würde mich fürs Alter so frei wie möglich machen wollen. Kein Ärger mit Vermietung und Immobilien, schon gar nicht auf dem eigenen Grundstück - und ich würde versuchen, ggf. notwendigen Zuverdienst von "extern" zu erwirtschaften, so dass ich nicht gänzlich abhängig nur vom eigenen Handeln bin (z.b. Midijob - etwas Zuverdienst, günstige KV, ein paar Beitrags-pflichtjahre für die gesetzliche Rente sammeln?).

Du musst dich also sortieren und verschiedene Varianten durchspielen, dir dabei ggf. auch die Frage stellen ob das Eigenheim dir wichtig ist (es bindet ja auch Zeit und Instandhaltung) oder dich ggf. auch zunehmend belasten kann und ob eine nette Wohnung, vielleicht mit kleinem Gartenanteil etc. nicht auch gefallen könnte? Sicher auch eine Frage dessen, was man mit der gewonnenen Freizeit denn so anfangen will...

 

 

Was mir spontan in den Sinn kommt: wieso nicht mit dem MA zusammen tun? Er wird vermutlich als Teilhaber mehr verdienen, als im neuen Job. Du kannst weiter kürzer treten. Er hat die Option auf Selbstständig mit deiner Anleitung.

Ein bestehendes (lukratives) Gewerbe einfach so auslaufen lassen…?

 

Ich komme kurz auf die Schenkung zurück.

Dein Vermögen mag vor Zugriff geschützt sein. Aber eine Schenkung kann halt binnen einer 10-Jahresfrist seitens Sozialamt zurückgefordert werden. Alternativ musst du den Schenker insoweit unterstützen dass Du z.B einen Fehlbetrag in Unterbringung/Pflege bedienst.

Der Einsatz des eigenen Vermögens (und das von Deiner Mutter Dir Geschenkte zählt innerhalb der 10-Jahresfrist zu ihrem Vermögen) steht nach meinem Verständnis in der Rangfolge vor der Unterhaltsverpflichtung die aus dem Einkommen der Kinder (in dem Fall Deines Bruders) resultiert.

Wie die Lage zu bewerten ist, solange sie das Haus bewohnen kann und wie Einzelfälle in all ihren Details bewertet werden steht wieder auf einem anderen Blatt.

Du solltest aber vielleicht das Eigentum vor 2028 nicht unbedingt als "Safe-Deins" betrachten.

Zitat von exitus2022 am 26. September 2024, 8:29 Uhr

Wäre mal ein interessantes Gedankenexperiment, was das Aktienpaket wert wäre (und an jährlichen Dividendenausschüttungen bringen würde), wenn Du die Rürup-Beiträge zu je einem Fünftel in z.B. Allianz, Talanx, Münchner Rück, Swiss Re und Zürich Versicherungs-Aktien investiert hättest  :mrgreen:

Jo, das wäre echt mal spannend zu wissen. Allerdings helfen mir "wäre / hätte"-Szenarien momentan nicht wirklich weiter. Das kann ich mal für andere User machen, wenn ich im Ruhestand bin... 😀

Hallo Sparschwein,
so, jetzt habe ich das mit dem Zitieen hier auch kapiert. 🙂
Super lieben Dank für Deinen Beitrag. Ich versuche mal, mich zu erklären:
Zitat von Sparschwein am 26. September 2024, 8:55 Uhr

Moin Landei, willkommen im Forum und danke für deine Vorstellung.

Du hast leider viel zu viele Unbekannte um dir sinnvolle Ratschläge zu geben.

Ja, das hatte freefamily ja auch schon heraus gearbeitet.

Du hast im Grunde weder eine Einnahmen, noch eine Ausgabenseite klar vor Augen. Auch deine zukünftige Rendite ist nicht absehbar, da du grösstenteils in Zinsprodukte investierst, anstatt in den globalen Aktienmarkt. Die Zinsen werden zukünftig allerdings wieder sinken, was mit der Inflation gleichzeitig passiert ist nicht absehbar.

Nun ja, eine Glaskugel haben wir ja nun alle nicht. In den ersten 8 Monaten diesen Jahres hatte ich einen durchschnittlichen Monats-Gewinn von 3.400 EUR vor Steuern. Wie sich das nächstes Jahr entwickelt, kann ich momentan echt nicht einschätzen, weil es da einfach zu viele Unbekannte gibt: Wieviele Kunden bleiben "bei der Stange", wieviele springen ab. Meine Überschlagsrechnung zur Einnahmenseite:

Angenommen, meine Fixkosten blieben in etwa auf dem jetzigen Niveau (wird tendentiell aber eher weniger, wie gesagt) und ich entnehme 1.200,- EUR (benötige ich ebenfalls nicht, realistisch sind 800-900 EUR) für meinen reinen Lebensunterhalt nach Fixkosten (also Lebensmittel, Sprit, Kleidung, Telefon, usw.), müsste ich 3.200 + 1.200 = 4.400 EUR im Monat erwirtschaften. Abziehen kann ich davon die schon erwähnten 800,- EUR, die quasi ohne Arbeitsaufwand fließen. Im Moment habe ich einen Stundensatz von 99,- EUR zzgl. MwSt. (den könnte ich nächstes Jahr ggfs. noch einmal moderat anheben), müsste also gut 36 Std./Monat erwirtschaften, um keine Entnahmen machen zu müssen.

Warum willst du deine Gewerbeimmobilie denn unbedingt vermieten - anstatt diese zu verkaufen?

Meine Motivation dahinter ist: Das Gebäude wie mein Wohnhaus befinden sich am Ende eines Gewerbegebiets (das Wohnhaus ist als "Betriebswohnung" deklariert) auf einem Grundstück (das ließe sich nat. ändern). Wenn ich das Firmengebäude nun verkaufe, habe ich keinen Einfluss mehr darauf, was damit passiert. Zieht dort z.B. eine Stanzerei ein, die im 3-Schicht-Betrieb irgendwelche Bauteile produziert, hüpfe ich die ganze Nacht über in meinem Bett auf und ab. Auch einen Galvanikbetrieb o.ä. hätte ich nur ungern als direkten Nachbarn. Deswegen die Überlegung, zu vermieten, denn dann kann ich noch beeinflussen, wer neben mir einzieht.

Alternativ könnte ich natürlich beides veräußern und mir irgendwo anders eine Wohnung oder ein Haus kaufen. Fühle mich aber in meiner jetzigen Wohnung momentan noch sehr wohl und müsste erstmal was anderes "passendes" finden. Wohne hier seit 2008 in himmlischer Ruhe mit großem Garten, Terrasse, Teich usw. Außerdem habe ich ein lautes Hobby (spiele Schlagzeug), das ist hier auch sehr unproblematisch, da im Umkreis von 500m niemand sonst wohnt. So eine Lage muss man auch erst wieder finden, und dann muss das alles so terminiert werden, dass ich das möglichst ohne Zwischenfinanzierung gestemmt bekomme.

Dann schreibst du noch, dass du das Haus deiner Mutter überschrieben bekommen hast, damit du es mal steuerfrei verkaufen kannst -> aber das ist doch irrelevant, solange deine Eltern das Haus nicht innerhalb der letzten zehn Jahre vor Verkauf erst selber gekauft hatten:

Wann ist der Verkauf einer geerbten Immobilie steuerfrei? Gemäß Einkommenssteuergesetz (§ 23 EstG) müssen Verkäufer einer geerbten Immobilie keine Spekulationssteuer zahlen, wenn eine der folgenden Bedingungen erfüllt ist: Sie verkaufen die Immobilie frühestens zehn Jahre, nachdem der Erblasser sie erworben hat.

Vielleicht ging es euch bei den Überlegungen um die Erbschaftssteuer - da gibt es allerdings recht hohe Freibeträge zwischen Eltern und Kindern.

Wenn ich mich richtig erinnere, ging es dabei um die Spekulationssteuer. Den Tipp mit dem Wohnsitz hat mir seinerzeit der Notar (ein Duzfreund) gegeben, der die Überschreibung beurkundet hat und ich hab ihn befolgt. Vielleicht ist man nur "Erblasser", wenn man wirklich vererbt hat, k.A. Und geerbt habe ich das Haus ja nicht, sondern überlassen bekommen.

Mir kommt das alles reichlich planlos vor, vorallem vor dem Hintergrund, dass du

  • schon mitte fünfzig bist
  • nicht absehen kannst, wie sich dein Betrieb entwickeln wird
  • du keine Erfahrung im Angestelltenverhältnis hast

Warum hast du denn eigentlich deinem Mitarbeiter mitgeteilt, dass du "keinen Bock mehr hast", wie du im Eingangspost schreibst. Das war doch extrem unüberlegt?! Nur weil du dir als Jugendlicher mal gedacht hast, dass du mit 50 aufhörst zu arbeiten?

Ich habe das gesagt, weil ich tatsächlich keinen Bock mehr habe, mir schon wieder einen neuen MA zu suchen (es wäre der 5. in 4 Jahren gewesen) und zu zweit ist der Betrieb in seiner jetzigen Form auf Dauer schlicht nicht zu stemmen, zumal ja immer auch Urlaubs- und Krankheitstage anfallen. Und der verbliebene MA ist seit 2006 bei mir, hat seine Ausbildung bei mir gemacht und war immer super loyal - da fand ich es einfach fair, ihm "reinen Wein" einzuschenken und ihn rechtzeitig zu informieren, damit er sich einen neuen Job suchen kann. Er hat auch schon einen gefunden, worüber ich sehr froh bin. Das vielleicht zur Erklärung, um mein Handeln besser zu verstehen.

Ich habe hier reichlich Fragezeichen.

Ich hoffe, ich konnte ein paar beantworten. Finde es aber super spannend, mich da mit Dir (Euch allen) auszutauschen. Kommen ja doch immer neue Aspekte ans Licht!

Grüsse vom Sparschwein

Grüße zurück... die anderen Beiträge beantworte ich später!

Hallo auch Dir Muslime_Frugi!
Zitat von Muslime_Frugi am 26. September 2024, 9:40 Uhr

Willkommen @landei

schön, dass du dich zu einer Vorstellung durch-gerungen hast. Nur so kannst du von den Meinungen und Ratschlägen profitieren und dich selbst entwickeln, bzw. Fehlentwicklungen korrigieren

Jepp, genau darum geht es mir ja auch. Kann sein, dass ich nicht jeden Rat befolgen werde am Ende, aber einfach mal andere Meinungen hören und auf Dinge aufmerksam gemacht werden, das allein ist schon sehr wertvoll für mich.

Auch mir sind einigen Punkte unklar und es felht das "full picture" wie du langfristig regelmäßig und verlässlich Cashflow generieren willst um sukzessive das Arbeitseinkommen zu ersetzen.

Nenn' mich naiv, aber um so Dinge wie den "Cashflow" habe ich mir in den letzten 35 Jahren meiner Selbständigkeit nie so wirklich Gedanken gemacht: Es hat immer gut gereicht und das hat mir gereicht.

Im Detail:

  • Wieviel Wert haben die Immobilien und wieviel Cashflow kannst du aus dem Wert generieren (Vermietung oder andere Anlagen aus dem Erlös)

Wie schon gesagt: Keine Ahnung. Habe aber auch keine Idee, wie man das ohne Ausprobieren herausfinden könnte. Wert ist es immer, was jemand dafür zu zahlen bereit ist, oder?

 

  • Gesetzliche Rentenansprüche wahrscheinlich keine

Korrekt, keine.

  • Warum hast du, obwohl du noch Arbeitseinkommen generierst eine so geringe Aktienquote? Warum bist du so Risiko avers? Unwissen oder negative Erfahrungen?

Ich würde es "Vorsicht" nennen. Wirklich negative Erfahrungen habe ich wenige, weil ich halt nie viel mit Aktien gemacht habe. Einzeltitel waren mir immer zu spekulativ und an den gemanagten Fonds verdienen vor allem die Manager und zwar mit dem Geld, dass ich mit meiner Arbeit erwirtschaftet habe. Ok, jetzt wird's ideologisch...

Wie wieviel % an Aktien vom Gesamtvermögen hältst Du für sinnvoll? Und lieber Fonds, ETF(s), oder Einzeltitel? Und wenn ja, welche?

  • Deine Kosten sind mir nicht klar

Die 3.200 EUR Fixkosten, die ich genannt habe? Kann ich mal aufschlüsseln, wenn gewünscht (liegt im Büro, s.u.). Der mit Abstand dickste Brocken ist wie gesagt die Rürup-Rente in den nächsten 5 Jahren mit 1.329 EUR im Monat. Danach kostet sie mich nicht mehr, sondern wirft halt diese 1.188,- EUR (+Überschussbeteiligung) ab. Zweitgrößter Posten ist die PKV mit deutlich über 600 EUR. Im Prinzip geht es also primär um die kommenden 5-10 Jahre und wie sinnig oder unsinnig die RV ist. Das ist so die Frage, die mich aktuell am meisten umtreibt.

  • Was sind die "passiven Einnahmen 800€ aus der Fa. und kannst du mit diesen dauerhaft rechnen?

Das sind Erlöse aus Webhosting-Veträgen mit Laufzeit von jeweils 1 Jahr. Klar fällt da auch immer mal einer aus, aber bislang kommt auch immer mal einer dazu. Verlängern sich automatisch um jeweils 1 Jahr, wenn nicht gekündigt wird. Die meisten Verträge laufen schon viele Jahre, deswegen kann man da schon mit rechnen.

  • Zur Rürup: Ausgehend von dem Auszahlbetrag mit 62 und einem Rentenfaktor von 27 müsste ein Kapital von 440.000€ entgegen stehen. Ist das korrekt? Wird die Auszahlungsrente dynamisiert oder starr? Wenn dynamisiert müsste das Anfangskapital noch deutlich höher liegen. Insgesamt keine ideale Anlage. Ich würde eine Beitragsfreistellung prüfen,

Wie kommst Du auf 62 (vertan)? Ich hatte als beispielhafte Optionen 2025, 2029 und 2039 genannt. Nächstes Jahr werde ich 56, 2029 bis ich 60 und 2039 70 Jahre alt. Die jährliche Standsmitteilung hatte ich die Tage noch in der Hand, da stand auch das verfügbare Kapital drin. Leider steht der Ordner in der Firma im Büro und ich sitze gerade in der Bar in meiner Wohnung 😎 Aber ich reiche die Zahl nach, meine aber, so viel wär das nicht gewesen (also keine 440K). Die Auszahlung ist fix, keine Dynamik.

Und natürlich auch Dir schon mal besten Dank für Deinen Input. Bin überrascht, wie aktiv dieses Forum ist!

Huhu Max,
Zitat von Max aus E am 26. September 2024, 9:42 Uhr

Du hast potenziell 400k cash, ggf. weitere 200-300?k aus der Gewerbeimmo und vielleicht potenziell weitere 300?k aus der selbstbewohnten Immobilie. Alles zusammen also rund eine Million Euro.

Das ist glaube ich ein bisschen arg optimistisch. Die Gewerbe-Immo hat 196 m², das Wohnhaus 148 - und wer außer mir wohnt schon gern im Gewerbegebiet?! 😀 Außerdem lebe ich hier auf dem Land, und obwohl die Gegend hier recht wohlhabend ist (Arbeitslosenquote 4,5% in meinem IHK-Bezirk) haben wir mit Landflucht, Überalterung und Leerständen zu kämpfen. Die Ausgangslage, so einen Gemischtwarenladen wie mein Grundstück hier zu verkaufen, ist vermutlich nicht so gut, wie man ohne diese Info vielleicht denkt.

Aus einer Million lassen sich gut 3000€ "sichere" monatliche Entnahme fahren. Dazu deine möglichen 800€ Rente und ggf. weitere Einnahmen in der größenordnung wenn du noch einen kleinen Midijob ausübst oder nebengewerlich weiter an deinem IT-Kram dran bleibst. 4500€ Budget wären dir also relativ sicher. Wenn du das Eigenheim behälst, wären es als größenordnung entsprechend etwa 1000€ monatlich weniger. Da du nach eigenen Angaben ja nicht mehr als rund 2k zum leben brauchst, kannst du also mit sehr niedriger Entnahmerate recht beruhigt deinen Weg gehen. Das Haus der Mutter bleibt als Reserve.

Also, eins kann ich Dir ganz sicher versprechen: Ich werde in diesem Leben keine abhängige Arbeit mehr annehmen. Aber so ein bisschen IT-Kram, ja den würde ich gern noch weitermachen.

Allerdings setzt das eben auch voraus, dass du dein Geld eben anlegst und nicht nur minimalverzinst ablegst, sonst kann die Rechnung nicht aufgehen. Du hast noch gute 30 Jahre Anlagehorizont vor dir. Das ist nicht wenig. Wenn du finanziell frei sein willst, dann gehört etwas Mut schon dazu. Wenn du eher ängstlich an die Sache herangehst und jegliches Risiko scheust - tja, dann fehlt dir noch ne gute Million bis du dein Ziel auch unter solchen "parametern" umsetzen kannst.

Hmm, auch 30 Jahre Anlagehorizont finde ich auch recht optimistisch, zumal ich auch gesundheitlich schon etwas vorbelastet bin. Aber eigentlich möchte ich sowieso am liebsten selbstbestimmt abtreten. Aber das nur Rande. Back to topic:

Ich persönlich würde mich fürs Alter so frei wie möglich machen wollen. Kein Ärger mit Vermietung und Immobilien, schon gar nicht auf dem eigenen Grundstück - und ich würde versuchen, ggf. notwendigen Zuverdienst von "extern" zu erwirtschaften, so dass ich nicht gänzlich abhängig nur vom eigenen Handeln bin (z.b. Midijob - etwas Zuverdienst, günstige KV, ein paar Beitrags-pflichtjahre für die gesetzliche Rente sammeln?).

Gut, der Zuverdienst von extern scheidet echt aus, es sei denn, ich hätte als Angestellter die gleichen Freiräume wie - mindestens - jetzt, und das ist bei allem Fachkräftemangel und Gen Z-Umwerbung unrealistisch. KV ist ein Argument, RV nicht. Nach meinem letzten Rentenbescheid müsste ich noch 35 Jahre einzahlen, um den Mindestanspruch zu haben 😯

Du musst dich also sortieren und verschiedene Varianten durchspielen, dir dabei ggf. auch die Frage stellen ob das Eigenheim dir wichtig ist (es bindet ja auch Zeit und Instandhaltung) oder dich ggf. auch zunehmend belasten kann und ob eine nette Wohnung, vielleicht mit kleinem Gartenanteil etc. nicht auch gefallen könnte? Sicher auch eine Frage dessen, was man mit der gewonnenen Freizeit denn so anfangen will...

Ach, wenn ich was Adäquates anderes finden würde und für Haus und Firma noch einen vernünftigen Preis bekäme, könnte ich mir auch was anderes vorstellen. Spätestens, wenn ich nicht mehr Auto fahren kann, müsste ich vermutlich ohnehin hier wegziehen... Instandhaltung und investierte Zeit sehe ich nicht wirklich als Kostenfaktor an, solange keine Naturkatastrophe passiert. Das Haus ist von 2008, das Firmengebäude von 1998. Ausgelegt sind Wohnbauten für 80 Jahre, hab ich mal irgendwo gelesen. Aber unabhängig von dieser Zahl: Ich werde nur das investieren, was unbedingt nötig ist. Am Tag nach meinem Tod kann die Bude über mir zusammen brechen und das Konto leer sein... 😀 Ich muss niemandem etwas hinterlassen, ich bin die "letzte Generation" der Familie.

Zitat von Landei am 26. September 2024, 18:08 Uhr

... Allerdings helfen mir "wäre / hätte"-Szenarien momentan nicht wirklich weiter. Das kann ich mal für andere User machen, wenn ich im Ruhestand bin... 😀

Du solltest das FÜR DICH machen, und zwar BEVOR Du weitere zigtausende € bei Deinem Rüpur-"Finanzdienstleister" ablegst!

Oder gibst Du beim Autofahren auch einfach nur Gas ... und ob Du in die richtige Richtung gefahren bist, klärst Du wenn der Tank leer ist ...

Erstkontakt gerne per E-Mail an hypescouting2024plus@t-online.de
Zitat von SpaetzuenderNRW am 26. September 2024, 11:41 Uhr

Was mir spontan in den Sinn kommt: wieso nicht mit dem MA zusammen tun? Er wird vermutlich als Teilhaber mehr verdienen, als im neuen Job. Du kannst weiter kürzer treten. Er hat die Option auf Selbstständig mit deiner Anleitung.

Ich hab' das tatsächlich in den letzten 5 Jahren schon ein paar Mal thematisiert, aber er hat mir zu verstehen gegeben, dass eine Selbständigkeit für ihn nicht in Frage kommt. So sind die Menschen verschieden.

Ein bestehendes (lukratives) Gewerbe einfach so auslaufen lassen…?

Ja, tut manchmal schon ein bisschen weh, aber sentimental bin ich da jetzt auch nicht. Am Ende haben die "großen" Player am Markt mich dann doch noch geschlagen: Zwar nicht, in dem sie mir die Kunden oder die Arbeit weggenommen haben, sondern die potentiellen Mitarbeiter...

Irgendwie freue ich mich jetzt auch schon auf diese nächste "Lebensphase", hab schon gemerkt, dass ich da noch ein paar Hausaufgaben habe,

Ich übersetze in Klartext:
Zitat von Landei am 25. September 2024, 21:25 Uhr

... seit 35 Jahren ... als Kleinstbetrieb unterwegs (...). Als ich mich mit 20 selbständig gemacht habe, ... habe ich vollmundig die Parole ausgegeben, dass ich mit 50 nicht mehr arbeiten möchte. ... "nicht mehr arbeiten müssen"

Du hast verkündet:

- binnen 30 Jahren= ab 1990 bis 2020 ein hierfür ausreichendes Vermögen aufzubauen

- UND dieses lebenslang - also weitere 30 oder 40 Jahre? d.h. bis 2050 oder 2060! - so zu verwalten = anzulegen, dass Du hiervon gut leben kannst, auch nach einer eventuellen Inflationsphase/Entwertung der landesüblichen Währung ... oder was solche Zeiträume sonst alles an Umbrüchen mit sich bringen können...

Was hast Du seitdem für Deine Qualifikation als Vermögensverwalter in eigener Sache getan?

Erstkontakt gerne per E-Mail an hypescouting2024plus@t-online.de
Zitat von freefamily am 26. September 2024, 12:55 Uhr

Ich komme kurz auf die Schenkung zurück.

Dein Vermögen mag vor Zugriff geschützt sein. Aber eine Schenkung kann halt binnen einer 10-Jahresfrist seitens Sozialamt zurückgefordert werden. Alternativ musst du den Schenker insoweit unterstützen dass Du z.B einen Fehlbetrag in Unterbringung/Pflege bedienst.

Der Einsatz des eigenen Vermögens (und das von Deiner Mutter Dir Geschenkte zählt innerhalb der 10-Jahresfrist zu ihrem Vermögen) steht nach meinem Verständnis in der Rangfolge vor der Unterhaltsverpflichtung die aus dem Einkommen der Kinder (in dem Fall Deines Bruders) resultiert.

Wie die Lage zu bewerten ist, solange sie das Haus bewohnen kann und wie Einzelfälle in all ihren Details bewertet werden steht wieder auf einem anderen Blatt.

Du solltest aber vielleicht das Eigentum vor 2028 nicht unbedingt als "Safe-Deins" betrachten.

Bist Du Dir da sicher bzw. hast Du da vielleicht mal eine Quelle? Ich hab mal etwas gegoogled und z.T. widersprüchliche Aussagen gefunden, aber wenn man das zur Disposition stehende Haus selbst bewohnt, gehört es scheinbar zum sog. "Schonvermögen". Aber besser nicht einplanen, logisch!

Zitat von exitus2022 am 26. September 2024, 23:01 Uhr

Oder gibst Du beim Autofahren auch einfach nur Gas ... und ob Du in die richtige Richtung gefahren bist, klärst Du wenn der Tank leer ist ...

Netter Vergleich! 😀

Also, Deine Meinung zu dem Ding scheint zumindest mal klar zu sein, wobei man natürlich auch nicht vergessen darf, dass man über die Beitragsjahre einiges an Steuern gespart hat. Auf der anderen Seite müsste man noch berücksichtigen, dass der zu versteuernde Anteil der Rente jedes Jahr um 0,25% ansteigt. Ist also alles nicht ganz einfach aufzubröseln, das ist schon  gehobene Finanzmathematik. 😀

 

 

Das ist glaube ich ein bisschen arg optimistisch. Die Gewerbe-Immo hat 196 m², das Wohnhaus 148 - und wer außer mir wohnt schon gern im Gewerbegebiet?! 😀

Oh, eine ganze Menge! Das ist für viele eine ideale Lösung un die wie such immer gelagerte Selbstständigkeit. Wir sind hier auch recht strukturschwach - aber mit Immo von 2008 in solider Bauweise geht so eine Kombi hier auch nicht unter 600k weg.

Und wenns nur 500k sind - die Größenordnung der Million bleibt. Daraus kannst du um es kurz zu fassen relativ risikofrei 3k im Monat generieren. Dazu deine 800€ passiveinkommen, deine "Sofortrente" in gleicher Höhe und noch ein Zubrot aus aktiver Arbeit mit IT Gedöns: da musst du ja auch gar nicht großartig viel ändern und dich von heute auf morgen "überprivatisieren". 😉 Wenn du die Einzahlungen in die Rentenversicherung stoppst, dann ist in Summe dein Cashflowbedarf ja auch gedeckt.

 

Gut, der Zuverdienst von extern scheidet echt aus, es sei denn, ich hätte als Angestellter die gleichen Freiräume wie - mindestens - jetzt, und das ist bei allem Fachkräftemangel und Gen Z-Umwerbung unrealistisch.

Nun, icj mache genau sowas, habe eine 20% Stelle im öffentlichen Dienst. Im Schnitt ein Tag Arbeit die Woche nach Absprache. Der Jon macht Laune, bringt 700 Tacken und zahlt die KV und RV.

Gut, als langjähriges Mitglied in der PKV mkt entsprechenden Altersrückstellungen tritt man da ja nicht mehr aus. Das wird also bis ans Lebensende eine stets kostenintensive Position bleiben. Aber davon mal abgesehen - es gibt da draußen schon coole Jobs 😉

Nach meinem letzten Rentenbescheid müsste ich noch 35 Jahre einzahlen, um den Mindestanspruch zu haben 😯

Ja, diesem Denkfehler unterlief ich auch bis noch vor gar nicht so langer Zeit. Tatsächlich sind es aber nur 5 Jahre! Google das mal. Das wäre also durchaus noch machbar.

Manchmal tut es auch gut, mal was ganz anderes zu machen 😉 Aber wenn du dann im Alleingang lieber noch din paar Auftragsjobs abarbeitest dann ist das ja auch okay. In Summe generiert daS mehr Cashflow als deinem Bedarf entspricht. Yo whats the problem? 🤷🏻‍♂️

Bleibt auf der To-Doliste nun vor allem, die vorhandene Kohle vernünftig renditeorientiert effizient anzulegen...

 

Zitat von exitus2022 am 26. September 2024, 23:15 Uhr
Ich übersetze in Klartext:
Zitat von Landei am 25. September 2024, 21:25 Uhr

... seit 35 Jahren ... als Kleinstbetrieb unterwegs (...). Als ich mich mit 20 selbständig gemacht habe, ... habe ich vollmundig die Parole ausgegeben, dass ich mit 50 nicht mehr arbeiten möchte. ... "nicht mehr arbeiten müssen"

Du hast verkündet:

- binnen 30 Jahren= ab 1990 bis 2020 ein hierfür ausreichendes Vermögen aufzubauen

- UND dieses lebenslang - also weitere 30 oder 40 Jahre? d.h. bis 2050 oder 2060! - so zu verwalten = anzulegen, dass Du hiervon gut leben kannst, auch nach einer eventuellen Inflationsphase/Entwertung der landesüblichen Währung ... oder was solche Zeiträume sonst alles an Umbrüchen mit sich bringen können...

1989 bis 2019, aber sonst stimmt's, ja. Hab da 'ne ganz schön große Klappe gehabt. 😆 Mein Startkapital in die Selbständigkeit war übrigens damals 10.000 DM, davon 5.000 geborgt. Entstanden ist der Spruch übrigens, weil ein ehemaliger Schulkollege verkündet hatte, dass er "vor 30 nicht arbeiten" wolle und das habe ich mit dem Spruch "Und ich will mit 50 nicht mehr arbeiten" gekontert. Da steckte also nie eine ernsthafte Absicht hinter. 😉

Was hast Du seitdem für Deine Qualifikation als Vermögensverwalter in eigener Sache getan?

Ich hab gelernt, mich nicht auf externe Vermögensverwalter/-berater zu verlassen. Na ja und das wenige andere, was ich so weiß, sind Binsenweisheiten: Kapital streuen, Diversifikation, Anlagen über Assetklassen verteilen, Festgelder auf verschiedene Banken verteilen, Zinsezins-Effekte nutzen, ETF(s) ins Portfolio, ebenso Immobilien oder Immobilienfonds sowie die selbst genutzte Wohnimmobilie, usw. Die mit Abstad beste Rendite hat aber die ganzen Jahre über die eigene Firma abgeworfen. Das sagt Dir kein Vermögensberater, dass man am besten in die eigene Firma investiert, denn da verdient er ja nicht mit...

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