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Aktuelles zum Immobilienmarkt

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Finde beide Vorschläge ehrlich gesagt nicht vernünftig.

Bei 30% des Einkommens vermietet doch jeder nur noch an Personen mit möglichst hohen Einkommen und wo es absehbar ist das es sich nicht ändert (keine Kinder kommen können und somit auf einmal das Haushalsteinkommen und damit die Miete um 50% schrumpft). Der Trend nach aktuellen Einkommen zu bepreisen finde ich übrigends gefährlich, warum sollte eigentlich jemand Zeit/Geld in seine Ausbildung und Beruf investieren wenn er davon keinen oder nur einen geringen vorteil hat welcher die lange Ausbildungszeit bsp. niemals ausgleichen kann.

Auch bei der "Lösung" das der Staat die differenz bezahlt sehe ich massive schwierigkeiten, warum sollte dann jemand jemals in eine kleinere Wohnung ziehen wenn bsp. die Kinder aus dem Haus sind. Kostet doch eh beides gleich viel (30%). Um Belastungen zu verteilen gibt es die Einkommenssteuer welche nach Gehalt unterscheidet, alles darüber hinaus führt zu massiven ungerechtigkeiten.

Dieser Artikel zeigt das ganz schön: https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/arm-und-reich/steigt-der-bruttoverdienst-fallen-sozialleistungen-weg-15130846.html

Die Mieten würden sich  stark erhöhen weil niemand damit rechnet diesen Mondpreis dann wirklich zahlen zu müssen, sondern das macht ja der Staat für alles was über 30% geht.

Woher der Staat aber solche Summen haben soll verrät natürlich keiner.

Zitat von FredFinanzFuchs am 29. Mai 2022, 9:11 Uhr

Ich finanziere Mehrfamilienhäuser. Würde aber auch eigengenutzte Immobilien so finanzieren. Ich tilge möglichst nicht, es tilgt ja die Inflation für mich. Derzeit mit 7 %. Mehr Tilgung braucht man nicht. Und neue Mieten mit Index. Modernisierung bringt zusätzlich bis zu  8% Ertrag.
Nach 10 Jahren sehe ich weiter.

Verstehe, das ist ja dann eine gewerbliche Immobilienfinanzierung, da macht variabel finanzieren auf jeden Fall Sinn. Die Zinszahlungen können von der Steuer abgesetzt werden, die Tilgung ja nicht. Das die kurzfristigen Zinsen groß ansteigen werden glaube ich auch nicht.

Das war ja das Problem bei der Finanzkrise 2008, das keine Bank mehr der anderen getraut hat und sich untereinander kein Geld mehr geliehen wurde. Die kurzfristigen Zinsen sind dramatisch angestiegen, das hat in der Folge zu den bekanntem Zusammenbruch und der Berücksichtigung des Liquiditätsrisikos in den MaRisk geführt.

Kann man natürlich auch als Profi Häuslebauer machen, indem man anstelle der Tilgung einen ETF Fonds bespart und sobald das notwendige Kapital vorhanden ist das Darlehen zurückzahlt. Oder in einen Bausparvertrag einzahlt, aber da ist die Verzinsung dann niedriger als die Zinszahlung. Dafür ein niedriger Darlehenszins. Muss man sich einmal konkret durchrechnen. Ich werde das im Hinterkopf behalten wenn meine Prolongation ansteht.

Diese ganzen Umverteilungsorgien in Deutschland zu Lasten der bösen Besserverdiener, welche ohnehin sowohl absolut als auch prozentual das meiste Aufkommen der Einkommensteuer beisteuern finde ich fürchterlich. Eigentlich müsste man da mal mit dem Eisenbesen durchkehren, aber es wird immer mehr umverteilt anstatt weniger und immer neue Behörden und Verwaltungsfuzzis welche keinen Mehrwert bringen. Auch das Steuersystem, welches ja eigentlich mal vereinfacht werden sollte, ist immer noch genauso kompliziert und undurchsichtig. Es hat mich schon immer genervt, das die Einkünfte aus der Dozententätigkeit und Vermietung bei mir auf das reguläre Einkommen aufgeschlagen worden sind und so mit rd. 40% besteuert wurden, jedenfalls der Teil, den ich nicht irgendwie durch Ausgaben wegdrücken konnte. Mit den Vorruhestandsbezügen bin ich „zum Glück“ kein Besserverdiener mehr und nicht mehr im Fokus der Begierde. Aber wie soll sich Leistung da noch lohnen...

Ich glaube ohnehin das es ein Riesenproblem wird, wenn die ganzen Babyboomer in Rente gehen, dann kippt das System.

Zitat von Mitleser0815 am 29. Mai 2022, 16:29 Uhr

Auch bei der "Lösung" das der Staat die differenz bezahlt sehe ich massive schwierigkeiten, warum sollte dann jemand jemals in eine kleinere Wohnung ziehen wenn bsp. die Kinder aus dem Haus sind. Kostet doch eh beides gleich viel (30%).

Beim Wohngeld wird nur eine angemessene Wohnungsgröße unterstützt und nur in normaler Lage und Ausstattung. Wenn der Haushalt kleiner wird, müsste umgezogen werden, um weiterhin Unterstützung zu bekommen.
Derzeit bekommen nur 1,5% der Haushalte Wohngeld. Ind Berlin werden das vielleicht bei einem Berliner Wohngeld 5% werden. Einfluss auf die Miethöhe hat die Unterstützung nicht, denn der Vermieter kann ja auch an jemanden vermieten, der kein Wohngeld bezieht. Außerdem setzt ihm die Mietpreisbremse und der Wucherparagraf Grenzen.

 

@Konsument: Ist nicht gewerblich sondern private Vermögensverwaltung. Da sind die Zinsen auch absetzbar. Aber man geht natürlich das Risiko ein, dass die Zinsen steigen. Der Libor lag in den letzten 30 Jahren auch schon mal bei 7 oder 10%.

 

Ja das Risiko ist vorhanden. Deswegen sollte ein unbedarfter Häuslebauer, der sich bei einer Baufi zum ersten Mal mit solchen Themen beschäftigt, auch eher ein klassisches Annuitätendarlehen abschließen so wie ich das eingangs geschildert hatte. Die meisten kennen nicht mal den Unterschied zwischen Festzins und variablem Zins. Ich weiß auch gar nicht, ob eine Bank das bei dem Personenkreis variabel finanzieren würde ohne weitere Sicherheiten, die Auflagen kenne ich nicht genau.

Zitat von FredFinanzFuchs am 29. Mai 2022, 9:18 Uhr

Griffey hat endlich einen Super Vorschlag, wie man in Berlin die Mieten für den Mieter erträglich machen kann. Sie schlägt vor, dass nicht mehr mit der Gießkanne gefördert wird. Sie wendet sich auch gegen jegliche Art von Mieten Deckel. Die Mieter sollen gezielt so gefördert werden, dass sie nur 30 % ihres Einkommens für die Miete ausgeben müssen. Sie schreibt zwar jetzt noch nicht, wie man das konkret machen kann. Aber der Weg ist deutlich vor gezeichnet: es geht nur über ein Berliner Wohngeld. D.h. zusätzlich zum Bundeswohngeld zahlt Berlin ein Landeswohngeld, auf das wird dann das Bundeswohngeld angerechnet. Und das Wohngeld ist so bemessen, dass ein Mieter nicht mehr als 30 % seines Einkommens aufwenden muss für die Miete. Wenn sie das dann alles auch noch verwaltungstechnisch sehr einfach macht, so dass so ein Antrag innerhalb von 10 Minuten ausgefüllt werden kann, dann hat sie den Königsweg gefunden.

Nun, als Vermieter hast Du sicherlich eine andere Perspektive als ich als Steuerzahler.

De facto führt der Vorschlag dazu, dass ich Dir über meine Einkommenssteuer Deine Rendite zahlen soll, während für Dich der Anreiz geschaffen wird, die Wohnung so teuer wie nur möglich zu vermieten.

Wenn es zu wenige Wohnungen für Geringverdiener gibt dann ist die einzige Option aus meiner Sicht, dass solche Wohnungen geschaffen werden. Die privaten Investoren werden dies nicht tun, da bei den zu erwartenden Zinsen nicht mehr rentabel. Bliebt als bestenfalls die Option, dass der Staat diesen Wohnraum selber baut und bewirtschaftet, also das Angebot ausweitet, damit die Preise am Markt wieder sinken.

Der Staat sollte dann auch in der Lage sein, nachhaltig zu bauen, also ökologische Baustoffe, 100% erneuerbare Energien, Schwammstadtkonzept, Grünflächen und gleich eine ÖPNV Anbindung einplanen und Privat-PKW weitgehend verbannen. Wer ne Sozialwohnung braucht muss in Berlin idR auch keinen PKW besitzen.

Dafür kann man meinetwegen mein Steuergeld nehmen, aber nicht um Millionären die Rendite zu erhöhen für Gebäude, die rein Renditeoptimiert ohne jegliche Nachhaltigkeitsgedanken errichtet werden.

Und ja, einem Berliner Mieter, der einen Teil seiner Miete vom Sozialstaat bezahlt haben möchte kann man sicherlich auch zumuten, mit unterdurchschnittlichen Wohnungsgröße zurecht zu kommen. Und die Vermieter sollen dann ihre Wohnungen  nach Angebot und Nachfrage "frei" vermieten dürfen. das kann jetzt höhere Rendite bedeuten, aber wenn irgendwann das Heizen mit Öl und Gas verboten sein wird sollen die dann auch Lösungen komplett selber bezahlen ohne den ganzen Förderkram.

MfG

 

 

Zitat von Cepha am 30. Mai 2022, 13:04 Uhr

De facto führt der Vorschlag dazu, dass ich Dir über meine Einkommenssteuer Deine Rendite zahlen soll, während für Dich der Anreiz geschaffen wird, die Wohnung so teuer wie nur möglich zu vermieten.

Wenn es zu wenige Wohnungen für Geringverdiener gibt dann ist die einzige Option aus meiner Sicht, dass solche Wohnungen geschaffen werden.

Wenn der Staat die Wohnungen baut, dann macht er einen Grundeigentümer reich und Bauunternehmer. Der Staat kann nicht günstiger Wohnraum schaffen als ein Privater. Wenn er es dann unter Preis vermietet, ist das auch eine Subvention durch den Steuerzahler.

Nicht alle Vermieter sind Millionäre. Für viele ist eine Wohnung ihre Altersversorgung. Wenn sie an einen Wohngeldempfänger vermieten, dann bekommen sie nicht mehr als wenn sie an jemand andern vermieten.

Es ist richtig. Wohngeld landet über den Mieter beim Vermieter. Aber der führt einen Großteil davon über die Steuern wieder an den Staat ab.

Und jede allgemeine Mietendeckelung führt zu Steuermindereinnahmen und ist tlw. eine Subvention für nicht Bedürftige. Da ist Wohngeld am zielgenauesten.

Nebenbei, der Staat ist kein guter Vermieter. Dort stehen oft Wohnungen leer, kein Beamter ist wirtschaftlich betroffen, wenn es Leerstand gibt oder teuer renoviert wird. Sie z. B. hier: https://www.tagesschau.de/investigativ/panorama/leerstand-wohnungen-105.html

 

Um den sozialen frieden in unserem Land aufrecht zu erhalten ohne Wohngettos die zwischen arm und reich trennen entstehen zu lassen sollte frühzeitig gegengesteuert werden. Mieter haben eine sehr hohe Flexibilität da sie jederzeit kündigen können und dann ihren Wohnort wechseln können. Diese Flexibilität hat einen hohen Preis und zwar ein unkalkulierbares Risiko bezüglich steigender Mieten. Ob sich Mieter in 20 Jahren noch ihre Wohnung leisten können ist ungewiss und absichern kann sich der Mieter auch nicht. Es gibt Ideen wie Wohngeld etc. von denen ich wie viele andere Steuerzahler nicht viel halte da es die Ursache nicht behebt.
Unser Hauptproblem in Deutschland ist aus meiner Sicht einfach die viel zu geringe Eigentümerquote. Viele Menschen müssen was ihren Wohnort angeht jedoch flexibel bleiben können um auch einen Job in einer anderen Stadt annehmen zu können. Mein Vorschlag wäre also die Kaufnebenkosten radikal senken und das nicht nur für große reiche Immobiliengesellschaften sondern für jeden normalen Bürger. So kann er einfach und schnell seine Wohnung in Stadt A verkaufen und in Stadt B eine neue kaufen. Die Banken müssten natürlich auch mitziehen und eine Grundschuldübertragung sehr günstig sein. Ich empfehle jeden meiner Mieter immer selbst Eigentum zu erwerben denn das ist aus meiner Sicht der einzige Schlüssel zum Erfolg sich vor Armut abzusichern.

Naja also "schnell" die eine Verkaufen und sich eine Neue woanders kaufen klingt jetzt schon irgendwie eher weit hergeholt. Selbst ohne die Kaufnebenkosten ist das mit sehr hohem Aufwand verbunden und in der Praxis doch nicht so leicht umzusetzen. Das ist ja kein Computerspiel wo man schnell per Klick das verkauft und das andere Neu kauft.

Zitat von Jan Veerman am 31. Mai 2022, 8:04 Uhr

Ich empfehle jeden meiner Mieter immer selbst Eigentum zu erwerben denn das ist aus meiner Sicht der einzige Schlüssel zum Erfolg sich vor Armut abzusichern.

Immobilien Eigentum ist sicherlich eine Möglichkeit sich vor Armut zu schützen aber ich würde nicht unterschreiben, dass es die einzige ist.

Beobachtet ihr Immos auf Portalen in euren Gegenden ? Ich folge dem Markt sehr aktiv  und habe bei ImmoScout und immowelt eine Favoritenliste , wo ich für mich interessante Objekte zur Beobachtung abspeichere.

Feststellungen der letzten Wochen: Preise für Kaufobjekte reduzieren sich (bei immoscout kriegst du immer eine email bei einer Preisreduktion auf deiner Favoritenliste), insbes. wenn der Preis zwischen 800k — 1 Mio war. Reduzierungen häufig 10—15%.
Immobilien sind viel länger online, bei immowelt.de sieht man, wann du das Objekt auf deiner Liste gespeichert hast. Und sie sitzen dort…

Von Freunden, die mit Architekten ein Haus planen, höre ich auch rückläufige Aktivitäten von Bauherren, viele Pläne werden abgesagt inzwischen.

Bei Handwerkern ist es noch nicht angekommen, da scheint die Auslastung noch sehr gut. Da müssen wohl viele Aufträge noch abgearbeitet werden.

 

Zitat von kano am 1. Juni 2022, 14:45 Uhr

Beobachtet ihr Immos auf Portalen in euren Gegenden ? Ich folge dem Markt sehr aktiv  und habe bei ImmoScout und immowelt eine Favoritenliste , wo ich für mich interessante Objekte zur Beobachtung abspeichere.

Feststellungen der letzten Wochen: Preise für Kaufobjekte reduzieren sich (bei immoscout kriegst du immer eine email bei einer Preisreduktion auf deiner Favoritenliste), insbes. wenn der Preis zwischen 800k — 1 Mio war. Reduzierungen häufig 10—15%.
Immobilien sind viel länger online, bei immowelt.de sieht man, wann du das Objekt auf deiner Liste gespeichert hast. Und sie sitzen dort…

Von Freunden, die mit Architekten ein Haus planen, höre ich auch rückläufige Aktivitäten von Bauherren, viele Pläne werden abgesagt inzwischen.

Bei Handwerkern ist es noch nicht angekommen, da scheint die Auslastung noch sehr gut. Da müssen wohl viele Aufträge noch abgearbeitet werden.

 

Sehe auch teilweise lange Inserat-Zeiten, das aber eher den zu hohen Kaufpreisen bzw. Phantasievorstellungen einiger Verkäufer geschuldet. Preisrückgang kann ich mir gut bei Maklern vorstellen, die mit ihren Kunden ja meistens einen Wunschpreis und einen Mindestpreis ausmachen. Hier wollen wahrscheinlich die Makler nochmal das Geschäft ankurbeln.

Ich denke, dass viele Handwerker, aber auch Bauträger jetzt in einer bescheidenen Situation sind, in der Sie mit dem Endkunden bereits seit längerem Verträge geschlossen haben und jetzt aber die Baustoffe extrem in die Höhe schießen, das aber nicht an den Endkunden weitergeben (können). Kenne ein zwei Bekannte, die keine Preisgleitklausel drin haben (zu deren Vorteil in dem Fall).

Wenn jetzt aber jemand neu bauen will und evtl. die Preise der letzten Jahre im Kopf hatte, der wird sich erstmal zurückhalten. Das ist der Punkt, wo m.M. nach die Bestandimmobilien einen zweiten Frühling erleben.

Ich glaub allgemein, dass es in den nächsten Monaten/Jahren am Immobilienmarkt mächtig knallt. Ich habe von ehrenamtlichen Helfern gehört, dass massiv Wohnungen für Ukrainische Flüchtlinge fehlen und die Ämter bereit sind über dem üblichen Mietniveau zu zahlen. Ich glaub nicht, dass die goldenen Zeiten für Vermieter vorbei sind, sondern gerade erst anfangen.

Aber um zum Thema zurückzukommen, glaube ich dass das nur ein kurzer Dip ist.

Zitat von kano am 1. Juni 2022, 14:45 Uhr

Beobachtet ihr Immos auf Portalen in euren Gegenden ? Ich folge dem Markt sehr aktiv  und habe bei ImmoScout und immowelt eine Favoritenliste , wo ich für mich interessante Objekte zur Beobachtung abspeichere.

Feststellungen der letzten Wochen: Preise für Kaufobjekte reduzieren sich (bei immoscout kriegst du immer eine email bei einer Preisreduktion auf deiner Favoritenliste), insbes. wenn der Preis zwischen 800k — 1 Mio war. Reduzierungen häufig 10—15%.
Immobilien sind viel länger online, bei immowelt.de sieht man, wann du das Objekt auf deiner Liste gespeichert hast. Und sie sitzen dort…

Von Freunden, die mit Architekten ein Haus planen, höre ich auch rückläufige Aktivitäten von Bauherren, viele Pläne werden abgesagt inzwischen.

Bei Handwerkern ist es noch nicht angekommen, da scheint die Auslastung noch sehr gut. Da müssen wohl viele Aufträge noch abgearbeitet werden.

 

Also zumindest ein steigendes Angebot konnte ich auch feststellen. Zurückgehende Preise eher noch nicht so, aber ich gucke auch in einer anderen Preisklasse als du 😮

Zitat von Rente2027 am 1. Juni 2022, 14:53 Uhr

 

Ich glaub allgemein, dass es in den nächsten Monaten/Jahren am Immobilienmarkt mächtig knallt. Ich habe von ehrenamtlichen Helfern gehört, dass massiv Wohnungen für Ukrainische Flüchtlinge fehlen und die Ämter bereit sind über dem üblichen Mietniveau zu zahlen. Ich glaub nicht, dass die goldenen Zeiten für Vermieter vorbei sind, sondern gerade erst anfangen.

Aber um zum Thema zurückzukommen, glaube ich dass das nur ein kurzer Dip ist.

Irgendwie passt der erste Satz nicht mit dem Rest des abschnitts zusammen. Was bedeutet "mächtig knallen"?

Zitat von PanameraFlow am 1. Juni 2022, 15:27 Uhr
Zitat von Rente2027 am 1. Juni 2022, 14:53 Uhr

 

Ich glaub allgemein, dass es in den nächsten Monaten/Jahren am Immobilienmarkt mächtig knallt. Ich habe von ehrenamtlichen Helfern gehört, dass massiv Wohnungen für Ukrainische Flüchtlinge fehlen und die Ämter bereit sind über dem üblichen Mietniveau zu zahlen. Ich glaub nicht, dass die goldenen Zeiten für Vermieter vorbei sind, sondern gerade erst anfangen.

Aber um zum Thema zurückzukommen, glaube ich dass das nur ein kurzer Dip ist.

Irgendwie passt der erste Satz nicht mit dem Rest des abschnitts zusammen. Was bedeutet "mächtig knallen"?

Mächtig knallen gar nicht im Sinne von Preise steigen oder fallen, sondern im Sinne von Angebotsknappheit von Mietimmobilien, aber auch: Kann man sich eine Sanierung/Renovierung einer Wohnung noch leisten, damit ein Mieter überhaupt einziehen will. Nicht alle Immo Investoren sind Millionäre und können die aktuellen Rohstoffpreise bezahlen.

Schon jetzt wird ja das gesetzte Ziel von 300.000 neuen Wohnungen im Jahr nicht erreicht. Zwar wird es unvermeidlich Zuschüsse für energetische Sanierung für Bestandsimmobilien geben, aber wenn das ähnlich wie bisher gestaltet ist, profitieren wieder nur die Bauträger/Investoren und nicht der Bürger.

Ist aber natürlich nur meine Meinung, ich schaue da auch nicht in meine Glaskugel. Ich denke aber die nächsten Monate/Jahre werden interessant.

Hi Rente 2027

geplant waren 400.000 Wohnungen p.a. gebaut wurden in der Spitze 2021 knapp 300.000 davor über Jahre deutlich weniger. Sozialer Wohnungsbau in homöopathischen Dosen.

Warum sollen Unterstützungsleistungen für energetische Maßnahmen nicht beim Verbraucher ankommen sondern bei Bauträger? Sie werden doch direkt dem Käufer/Bauherr ausgezahlt

Zumal bei Förderungen im Bestand Bauträger eh nicht im Spiel sind

 

Moin,

Ich glaub allgemein, dass es in den nächsten Monaten/Jahren am Immobilienmarkt mächtig knallt

Das glaube ich allerdings auch - da wird auf jeden Fall ganz viel passieren (müssen). Wird noch sehr spannend werden, vor allem für derzeitige Immobilienbesitzer.

Wie viel da in wenigen Monaten bereits passiert ist das von großer Bedeutung ist:

Innerhalb eines halben Jahres hat sich das Zinsniveau von irgendwas unter 1% auf gute 3 - 3,5% gesteigert. Doof natürlich für jene, welche jetzt ggf. bauen wollten oder das zeitnah in Planung hatten - noch doofer aber für eine Gruppe von Menschen, zu der auch ich gehöre, die in den letzten 5 Jahren mit 10-jähriger Zinsbindung gebaut haben und dann die Anschlussfinanzierung wippen müssen. Bei mir ist das "erst" in 8 Jahren - bis 2030 ist durchaus mit wachsenden Sollzinsen zu rechnen - wird sich wohl irgendwo um die 4-4,5% stabilisieren. Wer jetzt noch weniger als 5 Jahre bis zur Verlängerung hat, ist gut beraten, sich zügig um ein Forward-Darlehen zu kümmern um "schlimmeres zu verhindern".

In meinem Fall ist es so, dass ich schon wirklich sehr preiswert gebaut und zu 0,75% auf 30 Jahre bei 10 Jahren Zinsbindung finanziert habe. An Zinsen macht das knapp 8000€ im Jahr. Die Finanzierung der Restschuld 2030 zu 4% Zinsen würde diesen betrag auf 35.000€ steigern. Das ist ein beachtlicher Unterschied. Das bekommt man selbst mit regelmäßigen Mieterhöhungen nicht kompensiert. Nach Steuer und Tilgung gehts mit Glück  dann gerade so gegen Null - ohne Rücklagenbildung etc.

Die hohe Inflation, die uns von ihrem jetzigen Peak wohl noch eine Weile, wenn auch nach unten absackend begleiten wird, sorgt dafür dass das Mietniveau zügig und umfangreich ansteigen wird. Auch die großen Player haben dies jüngst für ihre hunderttausende Objekte bereits angekündigt.

Während auch ich mir dann überlegen muss, ob ich das Nullsummenspiel dann noch weitere 5 oder 10 Jahre mitmache oder lieber in Eigentumswohnungen aufteile und verkaufe, haben viele andere wohl gar nicht diese Wahl. In den letzten zwei, drei Jahren zu Preisen der 30-teilweise 40 fachen Jahresmiete gekauft, haben solche "Investoren" natürlich in absehbarer Zeit ein richtiges Problem. Ich würde nichtmal behaupten, das die Marktpreise einbrechen - aber es wird ab ab dem übernächsten Jahr meiner Meinung nach ein zunehmendes Angebot an Eigentumswohnungen geben, die angeboten werden, welches spätestens gegen 2030 seinen Höhepunkt überschritten haben wird.

Vermutlich wird dieses Angebot aber auch sehr gut angenommen werden - Das Eigenheim rutscht bei dann hohen Finanzierungszinsen und Baukosten erstmal Viele für einige Zeit aus dem Budgetrahmen. Da sind Eigentumswohnungen dann ggf. eine noch leistbare Form des Eigentumswohnens.

Mag also durchaus sein, dass es als Investment dann zwar eher nur noch für Leute geeignet ist, die durchaus auch gelegentlich von "Extern" zuschießen können und den Wertzuwachs "mitnehmen" - aber andererseits erhoffe ich mir dann zumindest gute Verkaufspreise auf einem Markt mit viel Nachfrage.

So werde auch ich mein letztes Jahr fertiggestelltes Objekt sehr vermutlich in 8 Jahren verkaufen wenn die Anschlussfinanzierung 3% übersteigt. Zwar habe ich dann auch noch Geld im Depot - aber wer weiß wie das dann am Aktienmarkt gerade so läuft. Oft kommt ja alles Doofe zusammen und das kann einen dann ggf. schon arg in Bedrängnis bringen. Immerhin hat das Objekt in dieser Zeit knapp 1,5 Millionen Euro abgeworfen. Die werden dann am Aktienmarkt investiert und schon drückt der Schuh nicht mehr.

Das werden viele andere sicher ähnlich sehen und entsprechend handeln. "Schade" ist es nur um den Vermögenszuwachs durch Tilgung und Wertsteigerung, gerade bei noch so jungen Gebäuden die energetisch tiptop sind. Und ob ich in 20 Jahren mit Mitte 50 nun 2 oder 4 Millionen Euro im Depot habe ist ja eigentlich auch egal - das erstere deckt den Lebensbedarf selbst nach 3% Regel bereits ohne Vermögensverzehr ab. So "kann" dann auch eine Immobilie durchaus nur ein recht kurzfristiges Investment gewesen sein...

Ich bin ja aber bis dahin live dabei und kann die Märkte beim Entwickeln beobachten und meine Strategie anpassen - es sind ja noch knapp 8 Jahre Zeit. Andere haben es da sicher schon deutlich eiliger und müssen sich richtig Gedanken machen...

Ist aber natürlich alles nur meine persönliche Einschätzung der aktuell möglichen und abzusehenden Entwicklungstrends.

VG

 

 

Zitat von Rente2027 am 1. Juni 2022, 20:55 Uhr

 

Schon jetzt wird ja das gesetzte Ziel von 300.000 neuen Wohnungen im Jahr nicht erreicht.

Naja seien wir mal ehrlich, absolut niemand hat das geglaubt dass das wirklich gemacht wird

Zitat von Muslime_Frugi am 1. Juni 2022, 21:15 Uhr

Hi Rente 2027

geplant waren 400.000 Wohnungen p.a. gebaut wurden in der Spitze 2021 knapp 300.000 davor über Jahre deutlich weniger. Sozialer Wohnungsbau in homöopathischen Dosen.

Warum sollen Unterstützungsleistungen für energetische Maßnahmen nicht beim Verbraucher ankommen sondern bei Bauträger? Sie werden doch direkt dem Käufer/Bauherr ausgezahlt

Zumal bei Förderungen im Bestand Bauträger eh nicht im Spiel sind

 

Das die Förderung nicht direkt beim Käufer/Bauherr ankommt war evtl. etwas überspitzt ausgedrückt. Aber ich habe von zwei Fällen gehört, in denen die Förderung nicht so genutzt wurde, wie das gedacht war. Im einen Fall hatte der Heizungsbauer eine überhöhte Rechnung für die neue Heizung gestellt (Austausch Öl zu Wärmepumpe), damit man eine höhere Förderung für die neue Heizung bekommt. Mit dem Restbetrag wurde dann das private Bad erneuert. In dem Fall hatte der Steuerzahler das neue Bad mit 35% bzw. 45% (bin mir jetzt mit dem genauen Fördersatz unsicher) subventioniert.

Im zweiten Fall (so habe ich gehört) hatte ein kleiner Bauträger sanierungsbedürftige Häuser (privat) energetisch saniert und sich dann selbst mit seiner Firma (und diversen befreundeten Sublern) erhöhte Rechnungen gestellt um die Förderung zu kassieren.

Sollte das tatsächlich so vorgefallen sein, kann man nur mutmaßen wie oft der Staat und am Ende der Steuerzahler für die Gewinnmaximierung einiger Unternehmen einstehen muss.

Zu dem Thema könnte ich auch noch eine Geschichte erzählen, in der ein Gastronom mit der Coronahilfe eine ETW am See gezahlt hat...

Manchmal wäre es besser: nix hören, nix sehen, nix wissen.

Ok, Rente2027. Mißbrauch bei Förderungen sind immer Begleiterscheinungen, aber dass sind kriminelle Handlungen einzelner und nicht zu pauschalisieren auf Bauträger/Investoren.

 

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