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Aktienquote= 100 - Lebensalter?

Zitat von Ernst am 29. Juli 2019, 20:37 Uhr

Aktienquote = Sterbealter - Alter heute 🙂

Bei mir ist die Quote bei 60%, d.h. ich plane mit 113 zu sterben ...

Spass beiseite: Guter Richtwert ist 100 - Lebensalter, aber ich denke es schadet nicht, auch mit 90 noch 30% Aktien zu haben.

Es kommt darauf an als was man den Kurs einer langjährigen Aktie sieht, ist es der Wert oder nur der Preis?

Wir nehmen mal an, dass zwei ähnliche Grundstücke exitieren und auf beiden das selbe Gebäude steht.
Gr.1 wird zu 100 Eigenkapital finanziert, das Gr.2 fast ohne.

Wenn jetzt Käufer von Gr.2 in eine fianzielle Notlage gerät und der Immo-Markt nicht boomt, kann es sein das er sein Grundstück weit unter "Marktpreis" veräußern muß.

Da das Gr.1 gleichartig ist hat es jetzt auch einen enormen Buchverlust erlitten, würde der Gr.1 Besitzer jetzt auf die Idee kommen die Immo zu veräußern?

Warum tun das alle bei Aktien und haben vor fallenden Kursen Angst?

Bsp: Wenn man vor x Jahren eine Aktie erworben hat, welche den Gewinn langfristig weit über der Inflation steigert und 40-50% des Gewinns als Dividende ausschüttet, warum sollte mich ein verfall des Aktienkuses interessieren, wenn es der Firma wirtschaftlich gut geht?

Alle 3 Monate bekomme ich Informationen wie sich diese Firma entwickelt hat und kann dann nach und nach abschätzen, ob sich die Dividende erhöhen wird.

Über 70% meines aktuellen Buchwerts vom Depot, ist in eine Firma investiert und die letzte Dividende entsprach 28% meines Kaufpreises, selbst nach Inflation sind das noch über 16%.

Warum sollte ich Anteile an dieser Firma veräußern, weil "mein Alter sagt" ich soll meinen Aktienanteil reduzieren?

Wichtiger ist doch, das die Kapitalzuflüße locker zum Leben ausreichen, egal ob sie aus Mieten meiner Immos, Dividenden, Zinsen oder anderen Geldquellen stammen!
Wenn es so wie vor 20 Jahren, sichere Quellen mit 4-6% Zins geben würde, dann würde ich es verstehen, das man einiges Sicher parkt, aber es gibt bald Minuszins.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

70% in einer Aktie

welche war das? sixt?

Egal welche aktie das ist, es kann immer zu Sondersituationen kommen, Bilanzfälschung o.ä., die man vordergründig nicht erkennen kann, das kann natürlich auch gutgehen aber eben auch böse enden, ich hab mal fast 100000 DM mit nur einer Aktie verloren

Zitat von Waermflasche am 30. Juli 2019, 11:36 Uhr

70% in einer Aktie

welche war das? sixt?

Egal welche aktie das ist, es kann immer zu Sondersituationen kommen, Bilanzfälschung o.ä., die man vordergründig nicht erkennen kann, das kann natürlich auch gutgehen aber eben auch böse enden, ich hab mal fast 100000 DM mit nur einer Aktie verloren

Buchkursverluste hatte ich mit Sixt auch sehr hohe (> minus 70%), aber inzwischen habe ich pro Aktie 14,33 Netto-Dividende erhalten und nicht mal 7,60 ausgegeben, somit kann ich in der Gesamtrechnung gar keinen Verlust mehr machen.

Mir ging es aber weniger um ein Klupenrisiko in meinem Depot als um diese Börsenformel "Aktienquote= 100 - Lebensalter?", welche ich nicht akzeptieren kann.
Und ob ich nun 70% in meinem Depot von Sixt habe oder nur eine Aktie hätte, es gab 28% Bruttodividende auf meinem Kaufkurs.

Alle schielen nur auf den Kurs der Aktien und vernachlässigen, das der eigentliche Gewinn einer Firma, nicht vom Handelspreis der Anteile kommt, sondern aus der Erwirtschaftung von Umsatz & Gewinn, bei Immobilen haben wir inzwischen, bei der Mietrendite, das selbe Phänomen.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

Ich hatte den link schon mal vor längerer Zeit gepostet. Damit ihn aber jeder ggf. nochmal aufnimmt:

https://boerse.ard.de/boersenwissen/boersengeschichte-n/die-unglaubliche-geschichte-der-anne-scheiber100.html

Ich nehme das Ende vorweg: Bei ihrem Tod im Jahr 1995 im Alter von 101 Jahren hatte sich der Wert ihres Depots auf die sagenhafte Summe von 22 Millionen Dollar gesteigert. Daraus ergaben sich jährliche Dividendenzahlungen von 750.000 Dollar.

Somit: Warum verkaufen? Warum eine Buchwertverringerung als Verlust betrachten? Wer der Kommunarden hier muss denn bilanzieren als Privatperson oder Anlegern irgendwas rechtfertigen mit einer garantierten jährlichen Performance, Prospekthaftung.. whatever.

Alles Psycholgie, sonst nix. Im dümmsten Fall kann man mal zwei drei Jahre weniger oder auch gar nix entnehmen und muss von Dividenden leben.

Im Normalfall allerdings hat man nach x Jahren y % Finanzpuffer (so wie Frau Schreiber oben) und dann stören 40 % Wertverlust überhaupt nicht.

@absprung_2020 Ein sehr schönes Beispiel.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett

Ja diese Formel läuft einem öfters mal über den Weg. Ich persönlich denke, das ist sicher ein guter Ansatzpunkt, wenn man es einfach halten möchte, tendiere aber grundsätzlich eher auch in höherem Alter zu einer etwas höheren Aktienquote. Da ich etwas aktiver agiere hängt das immer auch vom aktuellen Marktumfeld ab.

Zumindest aus Sicht einer optimalen Entsparstrategie macht die Formel "100 - Lebensalter" wenig Sinn.

Da das Sequence-of-Returns-Risiko zum Zeitpunkt des Renteneintritts (dem Beginn der Entsparphase) am größten ist, wäre es eher ratsam, wenn zu diesem Zeitpunkt die Aktienquote am niedrigsten ist. Mit steigendem Lebensalter (also fortschreitender Entsparphase) sinkt dann das SoRR wieder, womit man den Aktienanteil bei gleichem Risiko steigern kann.
Insgesamt ergibt der Aktienanteil über das Lebensalter somit eine U-Form.

https://frugalisten.de/das-sequence-of-returns-risiko-entnahmestrategien-teil-2/

Zitat von Oliver am 8. August 2019, 21:25 Uhr

Zumindest aus Sicht einer optimalen Entsparstrategie macht die Formel "100 - Lebensalter" wenig Sinn.

Da das Sequence-of-Returns-Risiko zum Zeitpunkt des Renteneintritts (dem Beginn der Entsparphase) am größten ist, wäre es eher ratsam, wenn zu diesem Zeitpunkt die Aktienquote am niedrigsten ist. Mit steigendem Lebensalter (also fortschreitender Entsparphase) sinkt dann das SoRR wieder, womit man den Aktienanteil bei gleichem Risiko steigern kann.
Insgesamt ergibt der Aktienanteil über das Lebensalter somit eine U-Form.

https://frugalisten.de/das-sequence-of-returns-risiko-entnahmestrategien-teil-2/

Die Aktienquote zu senken und dann wieder zu steigern, finde ich sehr ungünstig, weil man so eine zusätzliche Steuerbelastung schafft.

Meiner Meinung nach, beginnt man nicht von heute auf morgen mit dem Entsparen und "nichts mehr" tun, sondern vermute, daß man immer weniger arbeitet und so der Bedarf des Endsparens steigt.

Für mich persönlich sehe ich sogar gar keine Veränderung, weil ich bisher in jedem Jahr ~4% oder mehr Brutto-Dividende erhalten habe. Somit würde die 4% -Regel komplett über die Dividende laufen.

»In meinem Alter begreife ich, dass Zeit mein kostbarster Besitz ist.« »Freiheit bedeutet, dass man nicht unbedingt alles so machen muss wie andere Menschen.« »Eine Aktie zu verkaufen die fällt, ist in etwa so, als ob man ein Haus für 100.000 Dollar kauft und es verkauft, sobald jemand 80.000 Dollar dafür bietet.« Buffett