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💸 Mit 21 zu den ersten 100'000 💰

Hallo zusammen mein Name ist Thomas,

New York 2017

Ich zähle mich zwar nicht ganz als Frugalist, aber doch einen Lebensstil mit einem minimalistischen Mindset. Vor allem in den letzten Monaten und Jahren habe ich viel ausgemistet um Platz für mich zu schaffen.

Der ein oder andere mag mich vielleicht kennen, ich führe den gleichnamigen Blog Sparkojote und bin leider unter den wenigen Schweizer Finanzblogger. Wäre schön wenn ein paar weitere Helvetier sich dazugesellen würden 😉 Ein paar von euch konnte ich im April an der Invest Stuttgart persönlich treffen, das war spannend!

Über mich
Ich fang mal ganz von vorne an und spiele alles im Schnelldurchlauf ab. Ich habe mich schon immer für Geld interessiert. Ich habe es schon als Kind geschafft Geld zu sparen, allerdings lag immer ein bestimmtes Ziel dahinter. Eine neue Konsole, ein neues Spielzeug, ein iPod, eine Kamera, Beyblades und und und... Schlussendlich konnte ich mir die meisten Dinge leisten indem ich mein Taschengeld gespart habe und Yu-Gi-Oh! Karten nebenbei auf Turnieren verkauft habe.

Mit 16 habe ich dann meine erste Ausbildung begonnen, dort habe ich dann mein erstes grosses Geld verdient. Der erste Lohn war natürlich speziell. Ich erinnere mich noch heute daran, wie viel Geld das war. Ich wusste nicht so recht was ich mit so viel Geld anfangen konnte. Also sparte ich vorerst, und habe mir nach und nach immer mehr wünsche erfüllt, auf die ich gespart habe (iPhone, Mac Mini, iPad, Games, und und und...). Da ich schon seit ich ein kleines Kind war online Spiele gespielt habe, und immer die selben Interessen in einem Spiel verfolgte wurde mir mit der Zeit klar das ich mein Geld nicht richtig verwende. Du magst dich wohl Fragen was diese Online Spiele alles gemeinsam hatten, die "Ingame-Economy". Das Spiel World of Warcraft, welches ich im übrigen noch heute Spiele hat mich diesbezüglich wohl am meisten geprägt. Es ging sogar soweit das ich mit 16 mein erstes kleines "Mini-Business" gestartet habe. Ich installierte Bots und kaufte mir mehrere Spieleaccounts um Gold (Ingame-Währung) zu erwirtschaften. Diese verkaufte ich online an Kunden oder in den meisten Fällen an die Chinesen die es dann weiterverkauften. Mit der Zeit wurde dies immer weniger lukrativ, da auch ein Spiel der Inflation unterlegen ist. Nur bewegt sich die Inflation in solchen Spielen oftmals in zweistelligen %-sätzen und das in einem Zeitraum von 3-4 Monaten. Deshalb war es auch ratsam in Items zu investieren, vor allem wenn man eine längere Spielepause hatte. Diese Items wurden mit der Zeit teurer durch die Inflation.

Ich kannte als Kind somit bereits einige wichtige Wirtschaftliche Aspekte, wobei ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht genau wusste wie man das ins echte Leben projizieren kann. Über die ersten Jahre meiner Ausbildung konnte ich somit auf einen Sparbetrag von maximal 4'000 CHF kommen, welchen ich dann aber wieder für Konsum ausgegeben hatte. An meinem 18 Geburtstag erhielt ich dann von meinen Eltern 10'000 CHF. Sie sagten mir mit diesem Geld könnte ich machen was ich will. Da ich noch nie so viel Geld hatte (vor allem 5 -stellig) war mir klar ich muss diese Summe behalten und nicht für Konsum ausgeben.

(Nebenbemerkung: Ich weiss das ist eine Stange Geld als 18 Jähriger und nicht jeder erhält diese Möglichkeit. Ich bin dafür Dankbar und hoffe das mir das nicht unter die Nase gerieben wird, da es letzten Endes ein wichtiger Wendepunkt für meine Denkweise war.)

Leichter gesagt als getan, in den ersten Monaten ging es gut. Aber nach kurzer Zeit war ich dann unter der magischen 5-stelligen Grenze. Das hat mich enorm gestört, deshalb begann ich mit meinem Business. Ein Freund von mir hat mich dazu motiviert. Begonnen hat es mit dem Importieren und Verkaufen von Merchandise. Um es kurz zu fassen, dieses kleine Business betreibe ich heute noch und habe es erweitert auf Merchadise und Trading Card Games und verdiene nebenbei ein nettes Sümmchen damit (Angefangen habe ich mit der Nebenbeschäftigung als ich ca. 17 war).

Da ich lediglich die Kosten für den Einkauf der Ware hatte, konnte ich schnell Gewinne schlagen un war innerhalb kürzester Zeit (2-3 Monate) wieder 5-stellig. Da ich nicht das ganze Geld in mein Business steckte, fragte ich mich was man mit dem Geld sonst noch machen könnte. Zinsen sind ja praktisch nicht vorhanden. Da ich oft schon bei Tim Schäfer unterwegs war und auf YouTube Kolja von Aktien mit Kopf bereits zu seiner Fitness Phase verfolgte. Lieg die Entscheidung klar auf der Hand, das Geld an der Börse investieren. Ich gebe zu im Nachhinein war das etwas riskant und würde es so vielleicht nicht mehr machen. Aber damals war es fast all-in 10'000 in der Börse investiert über 5 Einzeltitel (Aktien) verteilt. Mein erster Kauf waren 100 mobilezone Aktien im Feburar 2015.

So hat also meine Investoren "Karriere"/Hobby begonnen. Mittlerweile hat sich das Depot gut entwickelt, das liegt natürlich auch an de Einzahlungen. Im Jahr 2016 habe ich meine Ausbildung mit einer zusätzlichen Auszeichnug für aussergewöhnliche Leistungen abgeschlossen. Während der Ausbildung habe ich eine freiwillige weiterführende Schule besucht und die Berufsmatura nebenbei abgeschlossen. Das ermöglicht mir in Zukunft falls ich denn will, studieren zu gehen. Seit dem her verdiene ich natürlich auch ein gutes Stück mehr. Ich habe mich dann auch dazu entschieden meine Finanzielle Reise in einem Blog nieder zu schreiben (sparkojote.ch), begonnen habe ich dann am 1. September 2016 mit dem Blog.

Seit dieser Zeit bin ich mittlerweile ausgezogen und wohne mit meiner Freundin, bin Vollzeit angestellt, betreibe nebenbei ein kleines Business, meinen Blog und YouTube Kanal und andere Hobbies. Ich kann mehr als 40% meines Einkommen sparen, mein Ziel ist es deutlich mehr als 50% zu sparen, da bleibt also noch Spielraum zur Optimierung beim Sparen und natürlich dem Verdienen (das hat man aber fast immer). Im November 2017 habe ich es dann geschafft mit 21 Jahren die 100'000 CHF an Nettovermögen zu erreichen. Wenn jemand nun denkt okay, die 10'000 CHF die ich erhalten habe zählen nicht, dann kann ich diese Person beruhigen, 2 Monate später war ich bei 110'000 CHF. Wie man es also nimmt ist es eine Sache des eigenen Mindset und Verhaltens.

Ich bin noch am Beginn meiner Reise und werde noch vieles dazu lernen. Und ich bin Dankbar für die ganze Community, durch die der ganzer Wissensaustausch erst möglich ist!

Überblick Depot
Interessieren dürfe euch sicher mein Depot, hier sieht man gut die Asset Allocation in meinem Aktiendepot.
Sparkojote Depot

 

Beste Grüsse aus Zürich 

Thomas

 

Hallo Thomas,

ich hab mir deinen Blog angesehen, wirklich interessant ...

Klasse wie du schon in jungen Jahren genau weißt was du willst und wie du es umsetzt.

 

Viele Grüße Maria

 

Hallo Thomas,

ich bin sehr beeindruckt, dass du in so jungen Jahren schon mehr als 100 000 CHF an Vermögen erreicht hast. Ich werde mir deinen Block anschauen, da kann ich mit Sicherheit noch etwas dazu lernen. Auch wenn das Sparen der Schlüssel zur finanziellen Unabhängigkeit ist, vergesse nicht dich auch für deine Leistung zu belohnen.

Gruß
Stefan

Wir haben Berge von überflüssigem Bedarf angehauft. Ständig müssen wir kaufen, wegwerfen, kaufen … Es ist unser Leben, das wir verschwenden. Denn wenn wir etwas kaufen, bezahlen wir nicht mit Geld. Wir bezahlen mit unserer Lebenszeit, die wir aufwenden mussten, um dieses Geld zu verdienen. Der Unterschied ist:Leben lässt sich nicht kaufen. Es vergeht einfach. Es ist schrecklich, dein Leben zu verschwenden, indem du deine Freiheit verlierst. – Jose Mujica, Präsident von Uruguay von 2010 bis 2015

@Sparkojote

Einer Ihrer Gedanken ist für mich ein besonderes Thema: Übertragung von Verantwortung für das eigenen Vermögen bereits in jungen Jahren.

Sie haben von Ihrem Vater vor drei Jahren 10.000 Franken erhalten. Ich von meinen Eltern vor knapp 30 Jahren 12.000 Mark. Zu Beginn meines Studiums mit den Worten: "Jetzt schau mal wie weit du kommst, wäre ja schön wenn das bis zum Studienende reichen würde." Ja, es hat gereicht, und nach dem Studium hatte ich (geschätzt) etwa 25000 Mark angespart durch Zusatzverdienste und Geldanlage in Aktien.

Ich kann bestätigen, dass es für Eltern eine ziemlich Überwindung ist seinen Kindern mit 18 oder zum Studiumsbeginn (when ever) so eine große Summe zu geben; sozusagen bedingungslos, da ja volljährig und nicht zurückforderbar.

Ich kann aber (wie Sie auch geschrieben haben) bestätigen: Plötzlich mit der Hälfte der Kohle dazustehen ist ein Schock und motiviert, dass man unbedingt wieder das alte Level erreichen will. Man lernt Verantwortung zu tragen und mit Geld umzugehen. Man sucht sich Jobs und lernt auch sparen oder Ausgaben abzuwägen. Eine Schule des Lebens.

Daher haben wir vor vielen Jahren auch für unsere Tochter eine Ausbildungsversicherung sowie ein Depot angelegt. Sie hat dann zum Studienbeginn 30.000 € gekriegt; bedingungslos, was für uns als Eltern nicht ganz einfach war zu entscheiden; oder besser monatliche was rübergeben? Was passiert, wenn sie "falsche" Freund bekommt, einen Partner der sie abkocht... Ich kann jetzt vier Jahre später feststellen. Nein, kein Problem. Auch sie hat gelernt mit dem Geld umzugehen (gleichwohl das etwa 2,5 Jahre gedauert hat und bis etwa 15.000 € weniger auf dem Konto war). Weniger zu haben als zu Beginn scheint ein Graus und scheint zu motivieren.

Dass wir als Eltern das von Anfang an mit zu Beginn nur 50 €/mon alles finanziert haben (was auch bei zu Beginn geringem Einkommen kein Problem war) und wir uns heute um Unterstützung beim Studium keinerlei Gedanken machen müssen ist ein sehr schöner Nebeneffekt.

Allgemeine Empfehlung:  Bei Geburt eines Kindes gleich einen Ansparvertrag zu machen ist allein dewegen zu empfehlen, da der Anlagehorizont von ca. 20 Jahren (bis die Kinder das eben kriegen) stimmt und Börsenschwankungen gut auszuhalten sind.

@Maria

Danke dir 🙂

@Nordlicht

Genau so siehst aus. Ich habe übrigens den Schritt in die Selbständigkeit gewagt und habe gekündigt. Ab 1. November bin ich offiziell Selbständig.

@Absprung_2020

Ich finde diese Erfahrung solltem an seinen Kindern ermöglichen, ich bin Froh daraus gelernt zu haben. Vermutlich wäre ich heute nicht so weit ohne diese 10'000 CHF. Es hätten vermutlich auch nur 5'000 CHF oder gar weniger sein können. Es geht um das Prinzip.

Übrigens Super, dass Sie das mit Ihrer Tochter auch so gemacht haben. Wenn ich irgendwann mal Kinder haben werde möchte ich das auch so handhaben, ich bin der Meinung Selbstverantwortung ist etwas extrem wichtiges. Jemand der Selbstverantwortung hat und versteht was diese bedeutet, weiss das man für den Grossteil seines Lebens verantwortlich ist (ob man dieses Glücklich oder Unglücklich lebt). Es ist nun mal so, dass in der heutigen Zeit ein gewisses finanzielles Polster befreiend wirkt. Je grösser dieses umso besser, allerdings sollte man auch wissen das Geld nicht alles ist. Aber das ist ein Lernprozess, indem ich mich noch am Anfang befinde, ich bin ja noch sehr jung.

Ich für meinen Teil habe mich dazu entschieden einen 70'000 CHF Job aufzugeben und meiner Leidenschaft nachzugehen und mich ab 1. November Selbständig zu machen. Dies ist aber auch nur möglich weil ich genug Kapital angespart habe, um keine Existenzsorgen haben zu müssen in der Anfangsphase.

Danke für den Tipp, dass werde ich definitiv machen wenn es dann mal soweit ist. Direkt bei der Geburt monatlich einen Fixen Betrag zu investieren für das Kind 🙂

Beste Grüsse
Thomas

 

Hey Sparkojote,

Ich bin auch aus ZH 😉 Super dass du schon mit jungen Jahren so finanziell reif denkst, denn Investment horizon hätte ich gerne gehabt 😉

Hast du denn bewusst keine ETFs gewählt?

Ich hab in meinem einen mix aus ETFs und Einzelaktien:

 

Bezeichnung ETF % Total
ISHS MSC EMU EUR-AC ETF 24,2%
L AL CO U ETF C EUR ETF 17,9%
APPLE RG Stock 9,6%
COMS NASDAQ 100 ID ETF 4,4%
MUL LY SG GQ IN D ETF 3,0%
COLGATE-PALMOLIV RG Stock 2,9%
MUENCH.RUECKVERS.VNA O.N. Stock 2,5%
ISHS EMU MID EUR-AC ETF 2,5%
ADIDAS N Stock 2,3%
COMS S&P 500 ID ETF 2,1%
DK DAX UCTS ETF T ETF 2,1%
AMAZON.COM RG Stock 2,1%
MICROSOFT    DL-,00000625 Stock 2,0%
COMS.-MSCI WORL.T.U.ETF I ETF 1,9%
ISHS MSCI EM USD ETF 1,8%
ALIBABA GRP SP ADS Stock 1,7%
IS.DJ AS.PAC.S.D.30 U.ETF ETF 1,7%
UNILEVER RG Stock 1,6%
TENCENT HLDG RG Stock 1,3%
COMSTAGE-DAX UCITS ETF I ETF 1,3%
NIKE -B- STock 1,3%
3M RG Stock 1,2%
HRZ MRJ LF SCN TU-A ETF 1,1%
DEUTSCHE POST AG NA O.N. Stock 1,1%
Ryanair Stock 1,1%
TESLA RG Stock 0,9%
MUL-LYX.MSCI WCS TRUE CEO ETF 0,8%
ALPHABET-A RG Stock 0,8%
EBAY Stock 0,7%
BHP Stock 0,7%
LYX.NEW ENERGY U.ETF D ETF 0,6%
L&G CYB SEC G-CT ETF 0,4%
DB Stock 0,3%
KCO Stock 0,2%
DKSTR4 ERTRAGPL D ETF 0,0%

 

 

 

@globetrotter

Ich habe keine ETF's in meinem normalen Depot weil es mir keinen Spass macht, ich wähle gerne Einzelaktien aus. Ich möchte mich mit meinem Investment identifizieren können. Ausserdem wenn ich wirklich einen Markt oder einen Marktbereich abbilden wollen würde, würde ich mir die einzelnen Aktien allenfalls Einzeln ins Depot holen, dann kann man auch an alle Hauptversammlungen etc.

Ich habe einige ETF's in meiner Vorsorgesäule 3a bei VIAC, dass sind aber auch die einzigen ETF's die ich besitze. Das ist allerdings ein nur sehr kleiner Teil meines Vermögens.

Ich finde ETF's sehr gut, aber mir bringen sie lediern icht viel. Wenn ich alle sehr einfach haben wollte und wenig Zeit damit verbringen wollen würde, dann her mit den ETF's momentan ist das aber nicht so. Ich empfehle auch vielen die eher wenig mit der Börse zu tun haben wollen, sich ein zu lesen  und allenfalls mehr über ETF's zu recherchieren.

Grüsse
Thomas