Winterbericht 2015: Erster Job und 70% Sparquote

Auch wenn mein Blog noch ein ziemlicher Frischling in der deutschen FIRE-Community ist, so lese ich doch schon seit einiger Zeit auf den Blogs meiner Kollegen, die sich ebenfalls auf dem Weg in die finanzielle Freiheit befinden. Die meisten berichten dabei regelmäßig über ihre Fortschritte und veröffentlichen zum Beispiel ihre aktuellen Ausgaben und Einnahmen oder die Zusammenstellung ihres Wertpapier-Depots. Die Leser sind auf diese Beiträge verständlicherweise ziemlich scharf, denn wenn jemand schon großspurig behauptet, mit 40 ausgesorgt haben zu wollen und in Rente zu gehen, möchtest du diese Behauptungen ja auch mit handfesten Zahlen untermauert sehen. Alexandra von Sauerkraut und Zaster schreibt beispielsweise jeden Monat einen Sparquotenbericht, in dem sie ihre Ausgaben und Einnahmen des vergangenen Monats und die daraus resultierende Sparquote detailliert aufschlüsselt. Und wie sie in ihrem jüngsten Bericht verrät, sind diese sogar die meistgelesenen Beiträge auf ihrem Blog.

Auch ich habe darüber nachgedacht, ob und in welchem Format ich über meine Fortschritte in Richtung finanzielle Freiheit berichten soll. Ein monatlicher Bericht ist mir persönlich zu häufig, da es mir gar nicht darum geht, hier den Kauf jeder einzelnen Milchtüte zu dokumentieren, sondern einen Einblick in meine finanzielle Gesamtsituation zu geben, damit meine ganzen Rechnungen und anderen Artikel glaubwürdiger und besser nachzuvollziehen sind. Darum habe ich mir überlegt, dazu ein halbjährliches Update zu schreiben, eines im Winter und eines im Sommer. Das hier ist jetzt also mein erster Bericht zur Lage der Nation. Los geht’s:

Ausgaben

Da die Mieten in England deutlich teurer sind als in Deutschland, haben sich Joana und ich bei unserer Auswanderung überlegt, statt eine eigenen Wohnung lieber ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft zu mieten, was in England viele Berufstätige so machen. So teilen wir uns nun zu zweit die Miete für unser geräumiges, möbliertes WG-Zimmer, für das jeder von uns umgerechnet rund 250 € im Monat bezahlt, inklusive aller Kosten. Das Wohnzimmer, die Küche und die beiden Bäder nutzen wir gemeinsam mit unseren fünf sehr netten Mitbewohnern.

Meine Ausgaben für Lebensmittel sind trotz des Umzugs nach England, wo die Lebensmittelpreise allgemein als höher gelten, nur wenig gestiegen. Während meiner Studentenzeit in Deutschland habe ich durchschnittlich etwa 90 € für Lebensmittel und Essen im Monat ausgegeben, in den vergangenen Monaten in England waren es 105 €, von denen durchschnittlich 95 € auf Lebensmitteleinkäufe und 10 € auf Essen gehen außer Haus oder Lieferservices entfallen.

Da ich mein Master-Studium in Bremen noch nicht vollständig abgeschlossen habe, bin ich in Deutschland nach wie vor als Student (im Urlaubssemester) eingeschrieben. Daher zahle ich einen Semesterbeitrag in Höhe von (auf den Monat umgelegt) knapp 20 €, sowie rund 80 € im Monat für die studentische Krankenversicherung. Für weitere Versicherungen (zum Beispiel meine Haftpflicht-Versicherung) kommen etwa 15 € monatlich zusammen, eine Berufsunfähigkeits-Versicherung habe ich derzeit noch nicht.
Ein weiterer großer Posten ist zur Zeit meine Monatskarte für die Zugfahrt von Wolverhampton nach Stafford, für die etwa 190 € fällig werden. Da wir darauf hoffen, bald näher an meine Arbeitsstelle ziehen zu können, reduziert sich dieser Betrag in der Zukunft hoffentlich deutlich.

Alle weiteren „sonstigen“ Ausgaben bezifferten sich in den letzten Monaten auf etwa 150 € im Monat. Das waren vor allem Anschaffungskosten für meine Fahrräder und Fahrrad-Ersatzteile, Zugfahrkarten zu Bewerbungsgesprächen sowie Geburtstags- und Weihnachtsgeschenke. Aber auch mein Prepaid-Tarif fürs Smartphone fällt darunter, für den ich etwas weniger als 10 € im Monat ausgebe, gelegentliche Partyabende, die mit durchschnittlich 15 € im Monat zu Buche schlagen oder der Kinobesuch im neuen Star-Wars-Film. Oder auch mal eine neue Zahnbürste.

Einnahmen

Die vergangenen Monate waren natürlich besonders spannend, da ich Ende Oktober meinen ersten richtigen Job angetreten und damit auch meinen ersten Lohn erhalten habe.
Während meiner Zeit als Student bestand mein Einkommen noch aus Unterstützung von meiner Familie und einem Stipendium (zusammen 650 €) sowie unregelmäßigen Nebeneinnahmen, zum Beispiel indem ich Webseiten für Kunden entwickelt oder hier und da etwas von meinen Krempel bei eBay verkauft habe. Dadurch standen mir rund 1100 € monatlich zur Verfügung. Gelebt habe ich zu dieser Zeit von gut 500 € im Monat, wodurch ich das Glück hatte, schon während meiner Studienzeit jeden Monat etwa 600 € zur Seite legen zu können.
In meinem Vollzeitjob als Softwareentwickler erhalte ich jetzt einen Nettolohn von monatlich etwa 1700 Pfund (umgerechnet rund 2300 €). Vom meinem Brutto-Lohn fließen 4 % in eine betriebliche Altersvorsorge, zu der mein Arbeitgeber noch einmal 7,5 % zusätzlich beisteuert. Das nennt sich employer match und ist in England relativ verbreitet. Diese betriebliche Altersvorsorge kann ich mir zwar erst mit 55 Jahren auszahlen lassen, man könnte sie aber je nach Sichtweise auch noch zum Nettoverdienst hinzuaddieren, wodurch ich auf ein Nettoeinkommen von etwa 2500 € kommen würde.
Außerdem gibt es momentan noch einen kleinen glücklichen Umstand: Da ich meinen Job genau in der Hälfte des englischen Steuerjahres angetreten und vorher noch nicht in England gearbeitet habe, bleibt mein Einkommen bis zum Ende des Steuerjahres im April unterhalb des englischen Steuer-Freibetrags. Dadurch erhalte ich bis dahin steuerfreie 2500 € bzw. mit employer match 2700 € im Monat.

Zusammenfassung

Monatliche Ausgaben

Miete: 250 €
Essen: 105 €
Krankenversicherung: 80 €
Semesterbeitrag: 20 €
Sonstige Versicherungen: 15 €
Monats-Zugticket: 190 €
Sonstiges: 150 €
Ausgaben gesamt: 810 €

Monatliche Einnahmen

Je nach Sichtweise 2500 € oder 2700 €, den Steuervorteil für die ersten sechs Monat mit eingerechnet.

Damit kann ich zur Zeit jeden Monat rund 1700 bzw. 1900 € von meinem Einkommen für meine finanzielle Freiheit zurück legen, bei einer Sparquote von rund 67,6 bzw. 70,0 %.
Mein Gesamtvermögen beträgt derzeit rund 33.000 €, von denen der größte Teil alte Ersparnisse aus meiner Zeit als Zivildienstleistender und Student sind. Dieses Geld ist derzeit auf ein Tagesgeldkonto und ein älteres ETF-Portfolio aufgeteilt, das ich Anfang 2014 im Rahmen meiner ersten ETF-Gehversuche angelegt habe. Über meine genaue Vermögensaufteilung und mein künftiges Investment-Portfolio berichte ich aber bald nochmal in einem eigenen Beitrag.

Was wünschst du dir noch in meinem Bericht? Würdest du gerne bestimmte Ausgaben genauer aufgeschlüsselt haben? Oder hättest du zukünftig gerne mehr Detailinformationen über mein Wertpapierdepot? Du kannst mit entscheiden, wie der Sommerbericht 2016 und die folgenden Berichte aussehen werden. 🙂

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26 Gedanken zu „Winterbericht 2015: Erster Job und 70% Sparquote“

  1. Dass mit der Wohnsituation war nun überraschend. Ist das eine Übergangslösung oder auf Dauer angesetzt? Die Lebensmittelkosten sind auch sehr gering. Nicht schlecht, wie viel du dadurch zur Seite legen kannst. Wenn man wirklich wie ein Student weiter lebt (1 Zimmer oder gar noch zuhause wohnen) kann man bei über 2k netto traumhafte Spaequoten erreichen. Die Frage ist nur, wie lange man diesen Lebensstandard aufrecht halten möchte/kann. Ich finde die Aufschlüsselung gut so. Die Depotaufteilung, -entwicklung und die Dividenden wären auf Dauer vielleicht interessant.

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    • Ich denke wir werden diese Wohnsituation erstmal beibehalten, solange wir in England wohnen und noch keine Kinder haben. Uns gefällt es eigentlich ganz gut in einer WG, da wir beide so günstig wohnen können (Joana will auch erstmal ihren Studienkredit abbezahlen), wir schneller Kontakte knüpfen und zu Hause noch weiter Englisch sprechen und unsere Sprachkenntnisse verbessern können.
      Zum Depot gibt es auf jeden Fall in den kommenden Wochen einen Beitrag, versprochen 🙂 Um Dividenden wird es dabei aber nicht großartig gehen (soviel kann ich schonmal sagen) da ich eher ein Freund von Steuerstundung als von Dividendenstrategien bin.

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  2. Bin da ja sehr bei der Ex-Studentin. Wenn man diesen Lebensstandard so in Ordnung findet, dann ist es natürlich super. Aber auch sonst seht nett um Anfangs etwas mehr Gas zu geben.

    Glaube fände es auch am interessantesten, wo das gesparte Geld so hinfließt. Sparen im Sinne von weniger Ausgeben geht ja fast nicht mehr 😉

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  3. Die Mieten sind schon krass in England. Aber keine Angst, man gewöhnt sich sehr schnell an mehr Geld und die Sparquote sinkt dann auch wieder 😉

    Ich finde es sehr interessant über England zu lesen, vielleicht kannst Du ab und an berichten, was da ganz anders ist und wir Deutschen dumm schauen. Oder wie die Engländer gegenüber den Deutschen eingestellt sind. Einfach alles 🙂

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    • Ich glaube was meine Sparquote betrifft bin ich ein wenig unbesorgter als du 🙂 Zumindest bin ich entschiedener Gegner von Lifestyle-Inflation und hatte bisher auch nicht das Bedürnis, meinen Lebensstil an mein höheres Einkommen anzupassen. Klar werden wir wohl nicht immer so leben wie jetzt, aber höhere Ausgaben sollten meiner Meinung nach nur durch eine Änderung der Lebensituation zustande kommen (z.B. Familiengründung oder höheres Alter) und nicht einfach nur weil man mehr verdient.

      Was England angeht, finde ich die Unterschiede zu Deutschland zwar relativ klein, aber es gibt in der Tat ein paar Dinge, über die es zu berichten lohnt. Zum Beispiel sind die Engländer stärker privat verschuldet (im Fernsehen laufen deutlich mehr Spots für Konsumkredite und Finanzierungen) und ich sehe beim Einkaufen Leute, die mit dem Taxi zum Supermarkt fahren. Alles in allem Lebensstil-technisch näher an den USA als Deutschland (soweit ich das beurteilen kann, ich war selbst noch nicht in den USA). Mal sehen, vielleicht finde ich in der Richtung mal eine passende Idee für einen Beitrag. 🙂

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  4. Moin Oliver,

    Wahnsinn, dass Du mit 810 Euro im Monat in London über die Runden kommst. Ich empfand es damals auch so, dass außer den Mieten die Preise ähnlich waren wie bei uns. Zumindest werden sie durch die höheren Löhne in London ausgeglichen. Die Miete haut allerdings rein! Die ist dann gleich mal 2-3-mal so teuer wie bei uns. Aber da hast Du ja eine super Lösung gefunden.

    Unsere Kosten waren wesentlich höher. Allerdings war in zu dem Zeitpunkt auch noch etwas anders drauf, wenn es ums Geld ausgeben ging.

    Ich bin schon gespannt auf weitere Beiträge von Dir! Es gibt übrigens einige Parallelen. Ich hatte auch in Bremen studiert und dann in London gearbeitet 🙂

    VG, Nico

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    • Hi Nico und herzlich willkommen 🙂
      Zwar lebe ich nicht in London, sondern (derzeit) in Wolverhampton, aber in der Tat sind die Mieten in Großbritannien eigentlich flächendeckend deutlich höher als in Deutschland. In der Heimat hätten wir uns vermutlich auch eine 2-Zimmer-Wohnung gemietet. Die WG und das geteile Zimmer war zunächst eher eine Notlösung, mit der wir mittlerweile aber ganz glücklich sind und es wohl auch erstmal so beibehalten wollen.
      Wo und was hast du denn in Bremen studiert? 🙂

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  5. Ich fände 2 Sachen interessant
    1) Was als neu in England lebender Deutscher überraschend ist
    Sowohl generell, als auch in finanziellen Gepflogenheiten (Konto, Steuer, Versicherungen) – hast ja oben Betriebsrente schon erwähnt
    2) Falls es Dich anspricht und da es mein Thema ist – Invests auf britischen P2P Kreditplattformen. Viele wie z.B. Ratesetter.com stehen nur Anlegern mit britischem Bankkonto offen. Dank Reformen ist so ein Invest in UK inzwischen auch steuerbegünstigt

    Ciao, Claus

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    • Hi Claus und herzlich willkommen! 🙂
      Über England werde ich bestimmt noch die ein oder andere Anekdote berichten, wenn es in einen Beitrag passt. Zum Beispiel über das teilweise verrückte Angebot im Supermarkt oder auch meine betriebliche Altersvorsorge.
      P2P Lending finde ich tatsächlich ziemlich interessant, hatte bisher aber leider noch nicht die Zeit, mich damit intensiver auseinanderzusetzen (Ich war bis jetzt ziemlich mit meinem ETF-Depot und dem Blog beschäftigt). Die genannten Besonderheiten in UK kannte ich noch nicht – auf jeden Fall sehr interessant!

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  6. „… eine Berufsunfähigkeits-Versicherung habe ich derzeit noch nicht.“

    Ich würde Dir empfehlen auch keine abzuschliessen. Alle Versicherungsvertreter werden mich nun natürlich steinigen, aber im Ernstfall zahlen die meistens eh nicht (gab mal einen sehr guten Bericht in der FAZ darüber).
    Dann ist es auch so, dass Du in Deinem sitzenden Beruf nur dann nichts mehr tun kannst, wenn Du einen Dachschaden hast. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß das passiert?

    Diese Berufsunfähigkeits Versicherungen werden sehr gerne an Leute verkauft die ein geringes Risiko haben. Handwerker zahlen horrende Beiträge oder bekommen gar keine.

    Viele Grüße
    Max

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    • Hallo Max,
      etwas ganz ähnliches habe ich auch schon von anderen gehört. Wieder andere sagen, dass eine BU auf jeden Fall absolutes Muss ist. Ich habe mich also noch nicht endgültig entschieden, ob überhaupt und wenn ja was für eine BU ich abschließen möchte. Da ich Mitglied im Bund der Versicherten bin, hätte ich in letzterem Fall zumindest das Gefühl, der Versicherungsbranche und ihren Policen nicht schutzlos ausgeliefert zu sein.

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    • Sorry, das ist gequirllte Kacke:

      >>>
      …enn Du einen Dachschaden hast. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, daß das passiert?
      <<<

      Da musst du nur mit dem Fahrrad an der roten Rad-Ampel stehen, auf dem Fahrstreifen neben den Autos, eine Rentnerin stösst dich an, du verlierst das Gleichgewicht und knallst mit einer Gesichtshälft auf den Randstein (denn welcher City-Radler hat nen Fullface Helm??) und bist im Nachgang dann geistig behindert.

      Passiert schneller als man denkt.

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      • So drastisch würde ich es jetzt nicht ausdrücken 😉 aber objektiv ist natürlich was dran: Berufsunfähigkeit kann sich auch durch Umstände außerhalb der Arbeitsstelle einstellen. Als Radpendler und Hobby-Skateboardfahrer gehöre ich dabei wohl auch noch zur Risikogruppe. Darum bin ich auch noch dabei, das Thema gründlich zu durchdenken.

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  7. Hi Oliver,

    Glückwunsch zu Deinem Blog und Deiner Sparquote. Aus meiner Sicht bringt die hohe Sparquote nur Sinn, wenn sie mit der Zeit woanders als auf dem Tagesgeld angelegt wird. Aber das Geheimnis wirst Du ja in Deinen nächsten Blog-Beiträgen sicherlich lüften.

    Einerseits finde ich gut, wenn man gerade als junger Mensch Disziplin und Momentum vorlegt, allerdings stelle auch ich mir auch die Frage, wie man sich mit ca. 100 Euro im Monat „gesund“ ernähren will.

    Ich denke alles im Leben sollte eine Balance geniessen, aus diesem Grund habe ich auch mal das Motto entwickelt…das (Er-) Leben findet schon vor der Rente statt.

    Aber Du hast ja Deine Rente auch vorverlegt ins 40. Lebensjahr. Hast Du denn schon einen Plan, was Du dann in der Rentenzeit unternehmen willst oder bist Du dann 100% Rentner?

    Viel Erfolg, Gruß René

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  8. Hi René und auch dir ein herzliches Willkommen bei den Frugalisten! 🙂
    Ganz richtig, statt nur in Tagesgeld lege ich vor allem in ein breit diversifiziertes ETF-Portfolio an. Gestern erst habe ich mein neues Portfolio eingekauft, die genaue Zusammensetzung verrate ich in den nächsten Wochen. Bei einem kurzen Anlagehorizont von 10-15 Jahren macht sich der Zinseszins allerdings noch nicht so stark bemerkbar, da ist es dann vor allem die Sparquote selbst, die die Gesamt-Sparleistung trägt.

    Was ich genau mache, wenn ich finanziell frei bin, weiß ich jetzt noch nicht genau. Mit 40 sieht das Leben ja vermutlich auch etwas anders aus als mit 27. Ich mag aber die Vorstellung, dann alle Optionen offen zu haben. Eine große Rolle wird vermutlich spielen, dass ich viel Zeit für meine Familie über habe. Ansonsten stelle ich mir zur Zeit einfach naiv vor, dass ich aus Spaß einen kleinen frugalistischen Gebraucht-Computer-Shop eröffne, einen Skatepark in einer alten Scheune baue und im Sommer mit dem Fahrrad durch Deutschland toure, Freunde besuche und auf Meetups fahre. Aber ob ich das alles in 15 Jahren immer noch gut finde, wer weiß . 🙂

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  9. Hey,

    genialer Blog. Habe alle Artikel inhaliert. Hoffe du bleibst bei der Stange würde mich freuen 🙂

    Was mich interessiert ist wie sieht deine Ernährung aus? Ich ernähre mich relativ Proteinreich und versuche viel Obst und Gemüse zu integrieren. Wenn man dann noch gerne mal ein gutes Stück Fleisch isst, dann ist man mal ganz locker bei 250€.

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    • Hallo Borusse,
      danke, über solches Feedback freut man sich doch sehr 🙂
      Über meine Ernährung habe ich einen eigenen Beitrag geplant, dass „100 € für Essen und Trinken“ einige Fragen aufwirft, habe ich mir schon gedacht. Obst und Gemüse esse ich auch sehr gerne, allerdings beinhaltet meine Ernährung fast gar kein Fleisch, soviel kann ich schonmal verraten. Um auf Ausgaben von 250 € im Monat zu kommen, müsste man meines Erachtens entweder häufig Bio-Qualität, sehr exklusive oder teure Markenzutaten kaufen oder öfter als 1-2 Mal im Monat außer Haus essen gehen. Das sind immerhin etwa 2,80 € pro Mahlzeit (bei 3 Mahlzeiten am Tag), da kommt man mit selbstgekochten Spaghetti Bolognese nur drauf, wenn man reichlich mit Safran würzt. 🙂

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  10. Deine bisher sehr günstige studentische Krankenversicherung wird ja wahrscheinlich mit dem Einstieg ins das Berufsleben wegfallen und zukünftig – zumindest ist es hier in Deutschland so – eine der größten monatlichen Ausgabenpositionen werden. Insbesondere nach dem Einstieg in die Passivphase erhöhen sich die Kosten für die Krankenversicherung noch einmal erheblich, weil der Arbeitgeberanteil wegfällt und zusätzlich aus eigener Tasche finanziert werden muss. Kannst Du eine Empfehlung geben, wo man zu dem Thema Krankenversicherung und FIRE mehr Informationen erhält?

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    • Hallo Moritz,
      meine momentane studentische Krankenversicherung ist derzeit eher keine Form von „günstigem Bonus“, sondern vielmehr eine zusätzliche Belastung. Ich zahle ja hier in England von meinem Bruttogehalt Sozialversicherungsbeiträge und bin bereits über den hiesigen National Health Service krankenversichert. Zusammen mit der deutschen studentischen Krankenversicherung zahle ich also doppelt Beiträge, was sich aber leider nicht vermeiden lässt, solange ich mein angefangenes Studium in Deutschland noch aufrecht erhalten will. Wenn ich also eines Tages nach Deutschland zurück kehre, wird diese Doppelbelastung wegfallen und es wird für mich darum eher günstiger als teurer werden. In meinem Bericht oben habe ich auch mit meinem Nettogehalt kalkuliert, worin die Krankenkassenbeiträge als Arbeitnehmer ja bereits eingerechnet sind.

      In der Entspar-/FIRE-Phase sieht das ganze dann natürlich anders aus, da hast du recht. Einen tollen Artikel dazu gibt es beim Privatier Peter, der selbst genau vor dieser Frage stand:
      http://der-privatier.com/kap-8-3-krankenversicherung-beitragshoehe/
      (Auch die Kommentare zu dem Post sind lesenswert)

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