So verkaufe ich meinen Krempel bei eBay – Teil 2: Clever verpacken und versenden

Update April 2021: Seit dem ersten Erscheinen des Artikels haben die Deutsche Post und Hermes ihre Versandoptionen und -preise immer mal wieder geändert. Darum habe ich den Artikel hier einmal auf den neusten Stand gebracht.

Im ersten Teil dieser Artikelserie hast du die ersten 20 Sachen von deinem Krempel erfolgreich bei eBay eingestellt. Du hast den passenden Verkaufspreis recherchiert und ein Angebot mit Artikelbeschreibung und Bildern erstellt. Und du hast erfahren, wie du ganz ohne Einstellgebühren relativ einfach und sorglos 140 Gegenstände in einem Jahr loswirst und dabei noch einen ordentlichen Batzen Geld einnimmst.

Jetzt geht es darum, wie du deine verkauften Artikel am besten versenden kannst. Aber warum ist der richtige Versand denn überhaupt so wichtig? Ganz einfach: Wenn du einen Artikel für 10 € verkaufst, dann aber 5 € für den Versand hinblätterst, geht die Hälfte deines Gewinns wieder flöten. Es lohnt sich also, wenn du dir ein paar frugalistische Tricks für den günstigsten Versand aneignest. Sparst du bei 140 verkauften Gegenständen jedes Mal ein paar Euro, dann bleibt von deinem Erlös am Ende eine ordentliche Stange Geld mehr über.

Die richtige Versandart wählen

Bei eBay und auch im echten Leben treffe ich immer wieder auf Leute, die einfach alles mit einem DHL-Paket versenden, das größer ist als eine Büroklammer. Dabei ist mit 4,99 € schon das kleinste davon eine der teuersten Versandarten überhaupt. DHL-Pakete nutze ich persönlich nur in wenigen Fällen.
Wenn ich etwas versende, greife ich stattdessen lieber auf die gute alte Deutsche Post und auf den Hermes-Versand zurück. Im Laufe der Zeit haben sich dabei vor allem drei Versandarten hervorgetan, mit denen ich den überwiegenden Teil meiner eBay-Verkäufe bestreite. Diese drei Kandidaten und ihre Besonderheiten möchte ich dir heute vorstellen.

Achja, eine Sache wäre da noch: Um die passende Versandart auswählen zu können, wirst du nicht drum herumkommen, das Gewicht deiner Artikel genau nachzuwiegen. Dafür ist eine Brief- oder Küchenwaage äußerst nützlich, die du dir von deinem Nachbarn oder deiner Mama oder Oma ausleihen kannst. Alternativ ersteigerst du dir (ausnahmsweise!) so eine Waage günstig bei eBay. So kriegst du auch gleich die erste Bewertung auf deinem Verkäuferkonto.

Der Großbrief (1,55 €)

Während der gewöhnliche Postbrief mit 20 Gramm nur extrem leichtgewichtigen Krempel aufnimmt, schluckt dessen großer Cousin schon ein halbes Kilogramm. Das ist ordentlich, zumal der Großbrief mit 1,55 € die günstigste Möglichkeit ist, Gegenstände in dieser Gewichtsklasse zu versenden. Das einzige Manko: Der Umschlag darf nicht dicker sein als zwei Zentimeter. Gut geeignet ist der Großbrief daher beispielsweise für CDs, dünnere Bücher, Smartphones (die werden ja auch immer dünner) und alles was sich auf zwei Zentimeter Dicke zusammenrollen, -quetschen oder -falten lässt. das geht beispielsweise mit Computerkabeln oder Klamotten wie Oberteile und Krawatten.

Ein Großbrief wird wie jeder gewöhnliche Brief einfach mit Briefmarken frankiert und in den nächsten Briefkasten geworfen. Die Zustellung erfolgt im Regelfall innerhalb von ein bis zwei Werktagen.

Die Bücher- und Warensendung (1,90 € bis 2,20 €)

WarensendungKrempel, der nicht mehr als ein Kilogramm wiegt, aber dicker ist als zwei Zentimeter, passt meistens in eine Bücher- und Warensendung (kurz: BüWa). Diese darf bis zu 5 Zentimeter dick sein. Damit ist die BüWa das Arbeitstier unter den Versandarten und auch eine der von mir am häufigsten genutzten Versandmöglichkeiten.

Vor einigen Monaten erst hat die Post die Palette an verschiedenen Warensendungen noch einmal erweitert und bietet jetzt vier Varianten für unterschiedliche Dicken und Gewichtsklassen an.

Update April 2021: Mittlerweile hat die Post die Bedingungen geändert. Die ehemals unterschiedlichen Versandarten Büchersendung und Warensendung sind jetzt eins. Außerdem gibt nur noch zwei Varianten (bis 500g und bis 1000 g Gewicht), die auch nur noch 5 cm dick sein dürfen (früher waren es 15 cm). Alles was dicker ist, muss in ein Paket oder Päckchen.

Die Bücher- und Warensendung hat allerdings eine kleine Besonderheit. Da sie eigentlich für den Versand von Warenproben gedacht ist, dürfen damit wirklich nur Bücher oder Waren verschicken werden. Du darfst deiner Sendung also keine persönlichen Briefe oder Anschreiben beilegen, was beim Versand von eBay-Artikeln kein großes Manko darstellen dürfte. Damit die Post-Mitarbeiter das im Zweifelsfall auch nachkontrollieren können, dürfen Warensendungen nicht zugeklebt werden, sondern müssen wiederverschließbar sein. Dafür nutzte ich im Regelfall einen großformatigen Briefumschlag. Den falte ich am Rand ein- bis zweimal um und stanze dann mit einem Locher oder einem spitzen Gegenstand ein oder zwei Löcher in den gefalteten Rand. Dann verschließe ich das ganze mit sogenannten Musterbeutelklammern (zweite Ausnahmegenehmigung heute: Davon darfst du dir auch gerne einen Pack bei eBay ersteigern).

Update April 2021: Immerhin eine kleine Verbesserung: Warensendungen müssen nun nicht mehr mit Klammern verschlossen werden, sondern dürfen nun wie ein ganz normaler Brief zugeklebt werden!

Bücher- und Warensendungen brauchen im Regelfall zwei bis drei, manchmal auch bis zu 10 Werktage für die Zustellung. Es sind also definitiv keine Versandarten für die ganz Eiligen. Vereinzelt kamen BüWas bei mir auch erst nach 3 bis 4 Wochen an. Das kann aber wohl genauso gut mit einem normalen Brief passieren.

Frankiert werden BüWas mit gewöhnlichen Briefmarken und können auch in den normalen Briefkasten geworfen werden. Außerdem müssen sie über dem Adressfeld mit dem Zusatz Bücher- und Warensendung oder einfach BüWa beschriftet werden.

Das Hermes-Päckchen (4,30 €)

Hermes-Paketschein

Wenn dein Artikel nicht auf 5 Zentimeter Dicke zusammenfaltbar ist oder das Gewichts-Limit von einem Kilo sprengt, helfen dir Briefsendungen leider nicht mehr weiter. Dann führt kein Weg mehr vorbei an einem Päckchen oder Paket.

In vielen Fällen wird deine Sendung aber nur knapp über diesen Grenzen liegen und auch nicht so riesengroß und schwer sein, so dass du einfach nur den kleinsten und günstigsten Vertreter der Päckchen-Klasse benötigst. Den gibt es mit 4,30 € beim Hermes-Versand. Die maximalen Abmessungen von Hermes-Paketen werden dabei folgendermaßen berechnet: Du misst die kürzeste Seite des Pakets und die längste Seite des Pakets und die Summe dieser beiden Maße darf dann einen bestimmten Grenzwert nicht überschreiten. Beim kleinsten Päckchen sind das zum Beispiel 37 Zentimeter, das nächstgrößere Paket erlaubt 50 Zentimeter, kostet dann aber auch schon 4,95 €.

Dieses System erlaubt eine gewisse Flexibilität was das Format deines Pakets angeht. Das kann zum Beispiel 35 Zentimeter lang, 35 Zentimeter breit und zwei Zentimeter hoch sein. Oder würfelförmig mit einer Kantenlänge von 18,5 Zentimetern.

DHL oder Hermes?

Wenn du zulässigen Größen und Gewichte von Hermes- und DHL-Paketen vergleichst, fällt etwas auf. Bei DHL dürfen die Pakete zwar relativ groß, aber nicht allzu schwer sein. Das Paket für 4,99 € kann die Größe von zwei Schuhkartons haben, darf aber maximal zwei Kilogramm wiegen. Wiegt dein Artikel mehr, wird es schnell teuer. Bei Hermes ist es umgekehrt: Die Pakete sind stärker in den Abmessungen begrenzt, dafür darf selbst das kleinste Päckchen bereits satte 25 Kilogramm auf die Waage bringen. Darum orientiere ich mich bei größeren Paketen an dieser Faustregel: Für Artikel, die eher groß und leicht sind, ist meistens der Versand mit DHL günstiger. Bei tendenziell kleinen, schweren Dingen hat Hermes die Nase vorn.

Dein Hermes-Paket kannst du natürlich nicht einfach in einen Briefkasten werfen, sondern du musst zunächst einen Paketschein erstellen und ausdrucken. Das geht zum Glück mit nur ein paar Klicks, da die Paketschein-Erstellung bei eBay direkt in die Kaufabwicklung integriert ist. Den fertigen Paketschein druckst du aus und klebst ihn auf das Paket: Entweder mit Pritt-Stift oder Klebeband oder du druckst direkt auf einen passenden Hermes-Versandaufkleber. Diese Aufkleber bekommst du auf Nachfrage kostenlos in deinem Hermes-Shop, zu dem du jetzt auch dein fertig verpacktes Paket bringen musst.

Update April 2021: Auch Hermes ist mit der Zeit gegangen und das umständliche Ausdrucken der Paketaufkleber ist mittlerweile Schnee von Gestern. Heute kann man Paketaufkleber bequem über die Hermes Smartphone-App erstellen und via PayPal bezahlen. Bei der Abgabe wird dann einfach ein QR-Code auf dem Handy gescannt.

Hermes-Shops sind meistens irgendwelche Kiosks oder Läden, die neben ihrem normalen Geschäft zusätzlich auch Hermes-Pakete für den Versand annehmen. Wo dein nächstgelegener Paketshop liegt, findest du hier heraus.

Hermes-Sendungen brauchen in der Regel ein bis zwei Werktage bis zur Zustellung, können aber auch mal etwas länger unterwegs sein. Das kleinere Päckchen ist zudem bis 50 €, die großen Pakete bis 500 € versichert und alle Hermes-Sendungen können im Internet per Tracking-Nummer verfolgt werden.

Update April 2021: Mit zwei Größen zu 3,79 € und 4,39 € bietet DHL zwei Päckchen-Optionen an, die ganz nah an den Hermes-Preisen liegen. Sollte eine Postfiliale näher sein als der nächste Hermes-Shop, sind auch diese eine Option. Nachteil der DHL-Päckchen: Sie bieten (im Gegensatz zu allen Hermes-Sendungen) keine Sendungsverfolgung. Nimmt ein eBay-Käufer den Käuferschutz in Anspruch, kann man den Versand als Verkäufer also nicht beweisen.

Frugalistisch verpacken

Es soll ja immer noch Leute geben, die zum Verschicken ihres Krempels jedes Mal ein Packset kaufen (das sind diese gelben Pappkartons, die es für 1,49 € aufwärts in der Postfiliale zu kaufen gibt). Das kommt natürlich für dich nicht in die Tüte. Du besorgst dein Versandmaterial immer und ausschließlich kostenlos. Schließlich bestellen die Leute heutzutage soviel bei Amazon und Co, dass Versandkartons und Verpackungsmaterial in jeder vorstellbaren Größe quasi an jeder Ecke gratis herumliegen.

Verpackungsmaterial Vorrat

Wenn du über einen längeren Zeitraum viele Artikel bei eBay verkaufen möchtest, lohnt es sich, einen kleinen Vorrat an verschiedenen Kartons, Polstermaterial sowie gepolsterten und ungepolsterten Briefumschlägen anzulegen. So hast du immer eine passende Versandverpackung griffbereit, wenn sich einer deiner Artikel gerade verkauft hat.

Um Kartons und Polstermaterial zu sammeln, kannst du beispielsweise deine Freunde oder Nachbarn darum bitten, Versandverpackungen von Internet-Bestellungen für dich aufzuheben. Wenn du in einem Mehrfamilienhaus wohnst, lohnt sich auch oft der Blick in die Papiertonne: Hier findest du meistens schon alles was das Herz begehrt. Oder du schnappst dir bei deinem nächsten abendlichen Einkauf im Supermarkt ein paar der leeren Verpackungskartons aus den Regalen.
Im Supermarkt findest du mit etwas Glück auch gleich Luftpolsterfolie, eine der besten Polstermaterialien überhaupt. Damit werden häufig Obstkartons ausgelegt und wenn diese sich gegen Abend leeren, kannst du die Folie mitnehmen, bevor sie weggeworfen wird. Luftpolsterfolie eignet sich gut, um kleinere Zwischenräume auszufüllen oder empfindliche Gegenstände zu schützen. Für größere Zwischenräume nutze ich meistens einfach zusammengeknülltes Zeitungspapier als Polsterung.

Manchmal musst du beim Verpacken genau abmessen oder ein bisschen kreativ werden, um einen Artikel gerade noch als Warensendung oder Päckchen versenden zu können. Wenn ich zum Beispiel gerade keinen exakt passenden Karton zur Hand habe, bastel ich mir mit Teppichmesser und Paketklebeband (hierfür kriegst du heute die dritte Ausnahmegenehmigung) auch mal schnell einen eigenen zurecht.

Damit verfügst du jetzt über das nötige Rüstzeug, um deinen Kram sicher und mit möglichst niedrigen Kosten zu versenden. Übrigens: Bei höherwertigen Gegenständen (über 10 €) biete ich oft zwei Versandmöglichkeiten an. Einmal die günstigste (zum Beispiel die Warensendung), damit mein Angebot auch möglichst weit oben landet, wenn jemand nach dem günstigsten Preis sucht. Und einmal eine versicherte Möglichkeit (zum Beispiel das Hermes- oder DHL-Paket), falls der Käufer lieber auf Nummer sicher gehen will und dafür bereit ist, einen kleinen Aufpreis zu zahlen.

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30 Gedanken zu „So verkaufe ich meinen Krempel bei eBay – Teil 2: Clever verpacken und versenden“

  1. Danke, Oliver, für den tollen Ratgeber, auch ich bin fleißig am Verpackungen sammeln! Ich wünsche weiterhin viel Erfolg mit dem Blog – freut mich, dass es im Deutschen Raum langsam mehr Blogs dieser Art gibt.

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  2. Jetzt muss ich also erstmal, Klebeband, ein Teppichmesser, Musterbeutelklammern, eine Waage und einen Drucker kaufen. Dabei wollte ich doch Kram los werden.

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    • Hallo Reisende,
      Betrachte das einfach als Investition, von der du später deutlich mehr als das Investierte zurück bekommst. 😉
      Ich denke man muss nur aufpassen, dass man nicht in einem Anfall von Begeisterung das Equipment kauft und dann fürs eigentliche Verkaufen keine Motivation mehr aufbringt – so ähnliche Geschichten habe ich in meinem Bekanntenkreis leider schon oft beobachtet.
      Teppichmesser, Klebeband und Musterklammern sind ja zum Glück auch nur Pfennigartikel, die sich zum großen Teil auch noch mit der Zeit verbrauchen. Eine Waage und einen Drucker hatte ich bei all meinen Verkäufen übrigens selbst nie. Eine Waage gab es immer in unserer WG-Küche oder ich habe mir eine von meiner Freundin geliehen. Gedruckt habe ich entweder in der Uni oder habe meinen Mitbewohner um Hilfe gefragt, der einen Drucker hatte.

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  3. Wie ist die Rechtslage wenn du bei Ebay verkauft hast, unversichert versendest und die Lieferung kommt nicht an? Wo ist der Gefahrenuebergang? Bei Amazon faellt man boese auf die Nase wenn man die Lieferung nicht nachweisen kann. Ohne Lieferbeleg kein Nachweis des Versands und dann muss man den Kaeufer entschaedigen.

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    • Hallo Mathias,
      eine sehr gute Frage! Ich bin mir nicht ganz sicher, da mir so ein Fall in den letzten Jahren nicht untergekommen ist, ich meine aber, dass eBay Deutschland in so einer Situation nicht pauschal gegen den Verkäufer, sondern nach wie vor von Fall zu Fall entscheidet. Die grundsätzliche Rechtslage ist, dass mit Übergabe der Sendung das Risiko auf den Käufer übergeht, was aber, wie du bereits angedeutet hast, zu einer rechtlich unklaren Situation führt, wenn diese Übergabe nicht z.B durch einen Einlieferungsbeleg bewiesen werden kann. Das führt dann zu einem Tauziehen zwischen Käufer und Verkäufer. In der Praxis handhabe ich solche Fälle darum folgendermaßen:
      1. Erstmal bitte ich den Käufer um eine Wartefrist, da die Sendung ja auch noch verspätet ankommen kann. Bei normalen Briefen fordere ich mindestens zwei Wochen, bei Waren- und Büchersendungen mindestens drei Wochen Wartezeit. In 80% der Fälle sind die Sendungen nämlich nur verspätet, einmal hat sich einer meiner Großbriefe sogar vier Wochen Zeit gelassen. Wenn diese Frist abgelaufen ist, stelle ich einen Nachforschungsauftrag bei der Post. Bis dieser abgeschlossen wird (leider meistens erfolglos) vergehen auch nochmal ein paar Tage, in denen die verlorene Sendung noch auftauchen könnte. Erst danach mache ich mit den folgenden Schritten weiter.
      2. Bei Artikeln bis etwa 10€ Verkaufspreis erstatte ich den vollständigen Verkaufspreis+Versand aus Kulanz, solange ich an den Bewertungen des Käufers erkennen kann, dass dieser ein seriöser eBayer ist. So ein Verlust kommt selten genug vor, ist verschmerzlich und man erspart sich so möglichen Ärger mit dem Käufer.
      3. Für höherwertige Gegenstände biete ich (wie im Artikel beschrieben) meistens mehrere Versandoptionen an, darunter auch eine versicherte. Wählt der Käufer den unversicherten Versand und meldet den Artikel als nicht erhalten, kriegt er von mir eine Nachricht, dass er mit Übergabe der Sendung das Versandrisiko in Kauf genommen hat und wenn er das nicht zu tragen bereit sei, er ja den versicherten Versand hätte wählen können. Außerdem schreibe ich dazu, dass ich Zeugen habe, die bestätigen können, dass ich den Brief eingeworfen habe. Danach war bisher immer Ruhe.
      3. In allen anderen Fällen biete ich dem Verkäufer aufgrund der unentscheidbaren rechtlichen Situation an, den Schaden zwischen Käufer und Verkäufer aufzuteilen und die Hälfte des Verkaufspreises+Versand zurück zu erstatten.
      Bisher habe ich wenige Fälle erlebt in denen eine Sendung verloren ging, vielleicht 2-3 bei mehreren hundert Verkäufen. Man muss es eben als gewisses Risiko beim Verkauf betrachten, das sich ab und an manifestiert. Hier in England ist es übrigens so, das man immer einen Einlieferungsbelegt bekommt, wenn man etwas bei der Post abgibt, auch wenn es nur ein gewöhnlicher Brief ist. Hier kann man das Problem also elegant umgehen, dafür kennt eBay auch kein Pardon, wenn man so einen Beleg nicht vorweisen kann und zwingt den Verkäufer zur Rückerstattung.

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      • Vielen Dank fuer die Antwort. Schoene Loesungen die du da aufzeigst. Ich habe schlechte Erfahrungen mit Amazon gemacht. (dort gebrauchte Buecher verkauft und mit Buechersendung versandt. Der Kaufer braucht nur zu sagen das er das Buch nicht erhalten hat und Amazon holt den Verkaeufer gnadenlos rueber weil der bei ’ner Buechersendung keinen Nachweis hat.

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  4. Danke für die Übersicht – habe gestern noch etwas verschicken müssen (nicht ebay) und wusste gleich, wo ich alles auf einen Blick finde – hier!

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  5. Hallo Oliver,

    frugalistische verpacken – ein tolles denglisches Wortgebilde 😉

    Mit Bücher- und Warensendungen praktiziere ich es ähnlich wie von Dir beschrieben. Schnell an der Papiertonne vorbei und einen alten Pappkarton besorgt. Dann mit dem Cutter-Messer auf die Größe des Buches zurechtgeschnitten und einmal horizontal (Innenverpackung) und einmal vertikal (Außenverpackung) eingewickelt. Abschließend noch je Seite mit 1 bis 2 Musterklammern fixieren und fertig. Mit ein wenig Übung geht das recht flott von der Hand und man spart sich das Kaufen der Luftpolsterumschläge in den diversen Größen.

    Wer gerne die vorgenannte Bastelanleitung noch mal live und in Farbe sehen, möchte kann das gerne hier tun: http://finanzielle-freiheit-passives-einkommen.eu/buechersendung-die-optimale-versandform-fuer-buecher/

    Gruß
    Anton

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    • Hi Anton,

      „frugalistisches Verpacken“ ist doch ein ganz normales deutsches Wort. 🙂

      Eine tolle Anleitung hast du da verfasst! Mit ein bisschen Übung und ein paar Materialien auf Vorrat ist die DIY-Verpackungs-Herstellung tatsächlich kinderleicht. Und das meiste was auf die Büchersendung zutrifft, kann man eigentlich auch auf die Warensendung übertragen – und damit dann nicht nur Bücher versenden.

      Übrigens, mein Meisterstück in Sachen Büchersendung war einmal das folgende Buch, das ohne Verpackung bereits 960 g auf die Waage brachte:

      Büchersendung

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  6. Danke für den Artikel! Papiertonne gibt es bei uns nicht, nur eine Grüne Tonne, in der alles außer Restmüll landet. Kartons rausfischen ist da etwas unappetitlich…. Ich besorge mir gerne leere Schuhkartons im Schuhladen (auch wenn ich dort gar nichts kaufe). Freundlich fragen kostet nichts :-), und die Jahreszeit gerade ist optimal, um auch größere Schuhkartons zu erwischen – Damenstiefel brauchen nämlich recht große Kartons…. :-).

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  7. Hey,
    ganz nette idee, bei ebay viel zu verkaufen – aber das ganze hat einen gewaltigen haken, der es ökonomisch unsinnig macht: wer in einem so großen ausmaß sachen bei ebay verkauft, wird von den gerichten als unternehmer gem. § 14 BGB eingestuft. Damit greifen die §§ 474 ff. BGB, sodass alle Kaufverträge Verbrauchsgüterkäufe sind. Das hat zur Folge, dass 1. ein Gewährleistungsausschluss nicht mehr möglich ist (§ 475 BGB), 2. die Beweislastumkehr des § 476 BGB gilt, wonach der Verkäufer die Mangelfreiheit der Kaufsache bei Gefahrübergang beweisen muss (Gefahrübergang ist beim Verbrauchsgüterkauf die Lieferung durch das Transportunternehmen), 3. ein Widerrufsrecht besteht. Sollte also jemals ein Problem mit den verkauften Sachen bestehen, ist man sehr schnell (nach zu vertretendem erfolglosem Nachbesserungsversuch) bei Schadensersatzansprüchen, die sich dann auf den wirklichen Wert der Sache beziehen. Beispiel: Fahrrad wird als Schnäppchen für 10,- Euro verkauft, hat aber einen Wert von 100,- Euro, ist mangelhaft, Ersatzfahrrad hat der Verkäufer nicht, darum schlägt die Nacherfüllung fehl und der Käufer macht Schadensersatz nach §§ 437 Nr. 3, 280 I, III, 281 oder 283 BGB geltend und kriegt Zug um Zug gegen Rückgabe des Fahrrads gem. § 249 BGB die Differenz zwischen Kaufpreis und Wert der Kaufsache, hier also 90 Euro, ersetzt.
    Darüber hinaus macht man sich ggf. je nach bei den Verkäufen erzieltem Umsatz der Steuerhinterziehung schuldig, wenn man die dann eigentlich anfallenden Gewerbesteuern usw. nicht zahlt.
    Kann man machen – aber man sollte sich des Risikos bewusst sein, sonst geht das sauer investierte Geld noch für sowas flöten.

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    • Hallo HannesKannes,

      es wird nicht alles so heiß gegessen wie es gekocht wird.

      Ja, die Schwelle zum gewerblichen Handel ist bei eBay niedriger als man gemeinhin annehmen könnte.

      In den meisten Fällen, in denen es zu Abmahnungen oder Gerichtsurteilen gekommen ist, haben die eBay-Verkäufer aber entweder deutlich mehr als 20 Artikel pro Monat eingestellt, oder Artikel gekauft und dann zu einem höheren Preis wieder verkauft, oder mehrere Artikel des gleichen Typs eingestellt. Da liegt die Vermutung des gewerblichen Handels dann schon näher. Wenn man nach „ebay gewerblich Urteil“ googlet, finden man entsprechende Urteile.

      Vergleicht man die Anzahl der Gerichtsurteile und Abmahnungen mit der Zahl der auf eBay von privaten Verkäufern gehandelten Produkte, kann man denke ich auch nicht von einer „Klagewelle“ oder „Abmahnwelle“ reden wie es etwa vor einigen Jahren beim Filesharing der Fall war. Wenn man einfach nur eine Handvoll alten Plunder verkauft, ist die Gefahr rechtliche Probleme zu bekommen, meines Erachtens doch recht klein.

      Wer Angst hat, abgemahnt zu werden, könnte auch mehrere eBay-Accounts registrieren (etwa auf andere Familienmitglieder) und die Angebote darauf verteilen bzw. die Accounts abwechselnd nutzen.

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    • HannesKannes,
      Gewerbesteuer wird bei Kleinunternehmern erst ab 24500 EUR fällig.
      https://www.kleinunternehmer.de/steuerpflichten.htm
      Aber die Verkäufe müssen in der Einkommensteuer als Gewinne aus selbständiger Tätigkeit angegeben werden und erhöhen die Bruttoeinnahmen. Gegenrechnen kann man die Ausgaben. Oliver ist ja auch Dienstleister, hat daher ja schon Einnahmen aus Selbständigkeit, die er angeben kann. Interessant wird es, wenn er auch Vorsteuer-abzugsberechtigt ist, indem er zB MWSt. auf seinen Rechnungen ausweist. Dann muß er allerdings eine Umsatzsteuer-Erklärung abgeben.

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  8. Vielen dank für die Tipps zu den verschiedenen Versandarten und Verpackungsmöglichkeiten. ich habe schon in Weihnachtsgeschenketüten und Pizzakartons verschickt. Kam immer an. Bei Warensendungen lasse ich mich immer kreativ aus 🙂 . Meine Kunden danken es mir übrigens. So kann ich einfach auch Artikel für kleine Beträge verscherbeln.

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  9. Hallo, bin neu hier und wohne in der Schweiz. Bei uns sind Briefmarken in der Regel unbegrenzt lange gültig. Für Briefe und kleinere Sendungen kaufe ich Briefmarken beim Briefmarkenhändler, nicht bei der Post. Briefmarken sammeln ist mittlerweile so unbeliebt, dass postfrische Marken dort unter Nennwert verkauft werden. Für Frankaturzwecke kaufe ich da schon mal Briefmarken im Wert von 50 oder 100 Franken mit ca. 15-20% Nachlass auf den aufgedruckten Wert. Und die sehen dann auch noch toll aus und sind bei der Schweizer Post auch für Pakete verwendbar.
    Mir ist klar, in Deutschland geht das nicht sooo einfach, denn mit Wiedervereinigung und Euroeinführung sind jedesmal alle alten Briefmarken wertlos geworden.

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    • Hallo, gute Idee mit dem Briefmarkenhändler. Machst du das online und wenn ja, wonach googlest du? Und wenn du zum Händler in deiner Stadt gehst, was sagst du ihm. Habe gerade gegoogelt und gesehen, dass man immer noch für viel Geld Briefmarken sammeln kann, was ich ja nicht will . Liebe Grüße, K.

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  10. Ich bin Einzelhändler und kann noch eine gute Option nennen, wie man kostenlos Versandmaterial bekommt. Insbesondere kleine Läden, die keinen Versandhandel betreiben werden fast ausschließlich per Paket beliefert. Die Kartons und Verpackungs-Chips werden da schnell zur Qual!
    Ich würde mich freuen, wenn hin und wieder jemand freundlich fragt und Verpackungsmaterial aus dem Laden trägt. Das geht bestimmt vielen Läden so.

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  11. Hallo Oliver,

    bin mittlerweile bei dem 23. Artikels deiner Seite angekommen. Mit allen dazugehörigen Kommentaren bin ich bei Tag 15 und wollte dir danken dafür dass bei dem Markieren der Zeilen ein für die Augen entspanntes Gelb/Braun hinterlegt ist 😉
    Inwiefern ich zu den einzelnen Themen ein hilfreichen Kommentar abgeben will, überlege ich noch, nur dass die Texte sehr sauber, unterhaltsam und auch fehlerfrei geschrieben sind, das kann ich hier schon erwähnen.
    Diez bezüglich wollte ich dich netterweise auf den Absatz Das Hermes-Päckchen (3,89 €) hinweisen. Da ist in der Zeile 19 der Absatzes ein „du“ zu viel 🙂
    So jetzt will ich aber weiter lesen…

    Bis dahin eine schöne Zeit

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    • Hallo Sternzeichen Fuchs,

      wow, das freut mich aber, dass mein Blog so intensiv gelesen wird! 🙂

      Die Farbe der markierten Zeilen habe ich extra so eingebaut, schön wenn das jemand so wertschätzt! 😉

      Danke auch für deinen Hinweis zu dem Tippfehler – ist korrigiert.

      Viel Spaß auch weiterhin beim Lesen und Stöbern!

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  12. „Manchmal habe ich auch schon richtige Päckchen als Warensendung verschickt – schließlich darf die Sendung ja bis zu 15 Zentimeter dick sein“

    Hallo Oliver,
    nur als kleiner Hinweis: leider stimmt seit 2020 das mit den 15cm nicht mehr.

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    • Weitere Aktualisierung:
      „BÜCHER- UND WARENSENDUNGEN können seit dem 01.07.2019 verschlossen eingeliefert werden, dürfen aber weiterhin zu Prüfzwecken durch die Deutsche Post geöffnet werden.“ Quelle: Deutsche Post

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  13. Hallo Oliver,

    ich lese seit ein paar Wochen auch viel in deinem Blog und habe noch einen Tipp für das günstige Versenden.
    Ich kaufe Kleidung fast nur noch gebraucht bei Kleiderkreisel und da das natürlich auch immer versendet wird, erhalte ich zusätzlich zur Kleidung noch einen gratis Karton / eine Versandtasche oder ähnliches. Wenn das noch in einem guten Zustand ist, hebe ich es auf und verwende es anschließend selbst, um Dinge zu verschicken. 🙂
    Da freut sich dann auch die Umwelt, denn nachhaltig ist es auch noch 😉

    Viele Grüße!
    Maria

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  14. Schöner Beitrag, das interessante dabei: Ich habe selbst viele Jahre Erfahrungen gesammelt und dabei die gleichen Strategien entwickelt wie hier beschrieben.
    Was ich noch anmerken will:
    – Bücher & Warensendung mit der Post: Habe ich selbst noch nicht gekannt, leider ist das Angebot inzwischen deutlich verschlechtert worden: Max. 5 cm Dicke, Max. 1 kg. Und keine Rabatte mehr. Das reicht also nicht einmal mehr für viele Bücher, die schnell schwerer oder dicker sind.

    http://www.packlink.de: Eine Suchmaschine die den günstigsten Versender ermitteln kann. Kann auch RMA-Angebote nutzen, so konnte ich ein Dachfenster Verdunklungsrollo (Sperrgut mit 1,4m Länge) für gut 12 Euro mit RMA über GLS quer durch Schland versenden.

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  15. Hallo Oliver,

    du schreibst:
    Wenn du einen Artikel für 10 € verkaufst, dann aber 5 € für den Versand hinblätterst, geht die Hälfte deines Gewinns wieder flöten.

    Das stimmt nicht, die Versandkosten trägt der Käufer, also behältst du den Gewinn deines Artikels.

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  16. Für mich stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis nicht. Angenommen, ich verkaufe was für 10 Euro. Rechne aber fürs Fotografieren, Preis einschätzen, in eBay einstellen und verfolgen, Verpackungsmaterial besorgen, Karton basteln, billigsten Versand ermitteln, zum Hermes bringen, ggf. Streit mit Käufer schlichten…mindestens 2 Stunden pro Verkauf. Für den Preis einer Tasse Kaffee pro Stunde? Nee, da wandern die überflüssigen Sachen in den Müll und ich setze mich lieber für den Preis einer Tasse Kaffee in mein Lieblingscafe und lese kostenlos die Tageszeitung (2,20 Euro gespart :-). Und habe, mit ein bisschen Glück, noch ein Gespräch mit einem netten Menschen.

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